LordFado hat geschrieben:Barbara I hat geschrieben:"es darf den Reiter auch mal im Bizeps ziehen" (letzteres ein Zitat von Herrn Hess).
... das ist ja auch schonmal inhaltlich Schwachsinn, da der Bizeps zum Anwinkeln des Unterarmes Richtung Oberarm zuständig ist, während der Trizeps derjenige wäre, der den Oberarm (mitsamt dranhängendem, abgewinkelten Unterarm) nach hinten zieht… Insofern ist der Bizeps vielleicht für die hohe Hand zuständig und für Aufwärtsparaden, ganz bestimmt aber nicht am „festhängen“ und Rückwärtswirken der Hand beteiligt.
Sry fürs OT - aber der Bizeps ist da schon richtig

Da das (am Zügel ziehende) Pferd den Reiterarm "strecken will", muss man beugend dagegenarbeiten. Und zwar mit dem Bizeps.
Wie auch immer. Reiten darf auch mal ein bisschen anstrengend sein. Aber wie Barbara schon schrieb, eher in der Hinsicht, dass man seine eigene Körperspannung sehr genau variieren können muss. Die Armmuskeln hingegen stehen ganz weit oben auf der Liste der Körperteile, die auf keinen Fall schmerzen dürfen. Wenn ich mit meinem Bizeps arbeiten muss - wie sehen dann erst die Hals- und Kiefermuskeln meines Pferdes aus (ganz zu schweigen von der Zunge und den Laden...)?
Ich finde, dass allzuoft das Gebiss im Pferdemaul als viel zu selbstverständlich angesehen wird. Man muss sich mal bewusst machen, wie primitiv, wie pervers es eigentlich ist, ein Lebewesen mit einem Metallstück im Mund zu kontrollieren. Damals im Krieg - ok, da musste das Pferd funktionieren. Aber zum Reiten aus Spaß an der Freude finde ich nicht, dass ich das Recht habe, meinem Pferd in irgendeiner Weise Schmerzen zuzufügen. Und das tue ich, sobald ich das Gebiss anders verwende, als für sehr feine, signalartige Hilfen und eine federleichte Anlehnung (es lebe der Idealismus

)
Aber Reiter verlieren sich oft in ihrer eigenen Welt und finden dieses machtvolle Instrument im hochsensiblen Pferdemaul (und diverse andere Beispiele) eben normal. Da hilft so manches Mal das Gespräch mit einem Nichtreiter, um wieder einen gesünderen Blick auf das Tier und das, was man ihm eigentlich antut, wenn man sich das Recht herausnimmt, es zu bearbeiten, zu bekommen.
LG, Lou