Augenschmaus-Ritte

Rund um die klassische Reitkunst

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Nakim

Beitrag von Nakim »

Der Chef ritt sehr selten Fremdpferde. Die letzten Jahre nur noch einige Lippis und seinen Jaguar. Nach Jaguars Tod überhaupt nicht mehr. Vorurteile hatte er Pferderassen gegenüber überhaupt nicht. Ich habe allerdings Schwierigkeiten mir vorzustellen, daß er eine Reitweise annerkannt hätte, bei der das Pferd nicht ans Gebiß herantreten soll. Westernpferde sollen dem Druck weichen. Für ihn war wichtig, das das Pferd reell geritten wurde. Ich kann mich noch an ein Korrekturpferd erinnern, daß von einem namhaften Dressurreiter kam und ihm nur ein verächtliches "Schenkelgänger" entlockte.
Gast

Beitrag von Gast »

Was Du erzählst hat mir in vergleichbarer Form auch Melissa erzählt. Wie gesagt, ich frage nach.
Nakim

Beitrag von Nakim »

wobei sie das auch nur erzählt bekommen haben kann. Sie war damals noch nicht da. Ich war ab 1973 im Institut. Damals sind die Hinrichs noch ständig regelmäßig zur Veranstaltung angereist. Das war eine andere Zeit.
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Stef
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Beitrag von Stef »

also ich möchte zu meiner Person noch mal klarstellen, daß es mir nicht spezifisch um dieses eine Video ging, sondern ich generell die Frage in den Raum geworfen habe, wie so was beigebracht wurde (Gewalt?) und wie ihr die Mimik des Pferdes beurteilt...

ich habe auch keine Vorurteile gegenüber anderen Reitweisen, im Gegenteil, ich habe mir von jedem das Beste rausgepickt und danach reiten wir auch, weil es zu meinem Pferd und mir passt...

desweiteren schaue ich sowohl zu Dressurreitern, zu Barockreitern und auch zu Westernreitern auf!

ein Video von uns habe ich nicht...hätte ich aber gerne, da würde ich mich bestimmt scheckig lachen :lol:
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MeGali

Beitrag von MeGali »

Nakim hat geschrieben: Westernpferde sollen dem Druck weichen. Für ihn war wichtig, das das Pferd reell geritten wurde.
was ist denn reell geritten für dich?

auch westernpferde beginnen ihre ausbildung unterm sattel mit den drei ersten punkten der sda. takt ,anlehnung, losgelassenheit.
wenn das verinnerlicht wurde, wenn das pferd "am sitz" ist, geht man über zum einhändigen reiten ohne ständige anlehnung, um die andere hand für das lasso frei zu haben :wink:

das ist gebrauchsreiterei. das pferd muss mitdenken und auch ohne zügeleinsatz kontrollierbar sein. es muss über lange strecken bequem zu sitzen sein, ohne dabei selbst schnell zu ermüden.

darum geht es eben beim westernreiten. und ein pferd, dass seine anlehnung am sitz sucht und nicht am zügel ist reel geritten!
das kann man nicht an der reitweise festmachen....


edit: zur korrekten anlehnung gehört für mich auch eine aktive hinterhand. ein positiver spannungsbogen von hh über rücken zum maul, der es möglich macht das pferd zu reiten, ohne dass es schaden nimmt.
Nakim

Beitrag von Nakim »

westerreiten kann man nicht verallgemeinern. Wäre schön wenn die die Ausbildungsskala auch gelten würde. Tut sie in der Realität nicht. Ob die Pferde lang Strecken bequem zu reiten sind spielt in der Reining keine Rolle. Wenn Dus probieren willst gerne. Ich habe hier eine der besten Reiningstuten in Deutschland. Hat Geld verdient in USA und Deutschland. Die geht mitnichten über den Rücken noch ist sie bequem zu reiten. Man würde sie glatt als Knochenschüttler bezeichnen. Aber läuft toll in der Reining.

Ich kenne kein Westerpferd welches ans Gebiß ran treten soll. Weder bei Oliver Wehnes, Berni Hölzel oder Else Maier sollte dies sein. Die Pferde geben im Maul nach, sollen aber nicht am Gebiß bleiben. Könnten sie auch nicht, da die Gebisse so dünn sind. Wie gesagt ist ja nciht vorgesehen. Westernpferde sollen in einer Selbsthaltung gehen. Das ist aber nicht versammelt. Die Reiningpferde setzen sich bein Stopp nicht auf die Hanke sondern aufs Sprunggelenk. Daß es eine Gebrauchsreiterei ist. habe ich nie wiedersprochen.

Es ging mir nicht um gute oder schlechte Reiterei saondern darum, daß ich mir nicht vorstellen kann, daß Herr von Neindorff es akzeptieren konnte, daß ein Pferd nicht in Anlehnung geht. Mehr nicht.
MeGali

Beitrag von MeGali »

ok.

wir könnten glaub ich ewig diskutieren was ist und was sein sollte.
das ist wohl überall so...immerhin erntet auch ein satchmo lorbeeren...

peter kreinberg fällt mir spontan ein, wenn ich ein positives beispiel für die westernszene nenne sollte...

ich kannte Herr von Neindorff leider nicht persönlich, aber wenn er eine andere reitweise, oder ein reell und gut gerittenes pferd nicht anerkennen kann nur weil man dabei auch ohne anlehnung auskommt, dann war er nicht der pferdemensch für den ich ihn gehalten habe...

können, wissen und talent spreche ich ihm natürlich nicht ab.
er wusste wovon er spricht und dafür gebührt ihm respekt....
Nakim

Beitrag von Nakim »

gut und reell geritten beinhaltet bei ihm klassische Reitkunst mit Ziel der Versammlung. Und nur ein Pferd welches geradegerichtet wird und lernt hinten Gewicht zu übernehmen (Hankenbeugung) bleibt langfristig gesund. Und da ist Selbsthaltung einfach zu wenig.
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Stef
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Beitrag von Stef »

oh, ich hatte bei Oliver Wehnes schon Unterricht, als ich Balu "umsatteln" wollte und in Beritt wollte ich ihn bei Oli auch geben, aber hat ja leider am Sattel gehakt - da hat Oliver mit seiner Familie aber noch im Odw. gewohnt - jetzt ist er ja in Candel glaube ich...

Oliver hat auch Sandra Burger ausgebildet, die hier in Schriesheim oder so zu Hause ist und einer Freundin von mir Unterricht gibt...
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Nakim

Beitrag von Nakim »

Hi,

ja Oliver ist jetzt in Kandel. Ca. 6 km von uns entfernt. Als cih bei ihm Unterricht hatte war er auch noch im Odenwald.
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Stef
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Beitrag von Stef »

cool, ich kam zu Oliver über eine Freundin, die wohl schon lange Unterricht bei ihm hatte und ihn mir empfohlen hat :)

wird sich aber an mich nicht mehr erinnern, da es ja wegen dem "Satteldesaster" ein kurzes Gastspiel war, leider :(

aber an Simone erinnert er sich bestimmt :wink:
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chica
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Beitrag von chica »

Ich bin geneigt, die letzten 2 Seiten Diskussion zu löschen. Wir haben hier soviel Platz für Diskussionen. Dieser Beitrag war ursprünglich dazu gedacht, Links einzustellen und sicher auch sich darüber ein wenig auszutauschen. Aber seitenlange Diskussinen gehören hier DEFINITIV nicht hin.

Ich bitte euch, euch daran auch zu halten! Sonst mach ich hier dicht.
LG Ines
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(Noël Pierce Coward)
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Chica, nicht böse sein, aber ich finde, eine Diskussion darf sich auch ruhig einmal etwas abweichend in eine andere Richtung entwickeln.
Neueröffnungen eines Threads aus einer lebhaften Diskussion heraus, schlagen das Thema schnell tot.
Lasst es doch ruhig ein wenig lebendiger zugehen :wink:

Liebe Grüße
Wenn Du es festhalten mußt, hast Du es schon verloren
Unbek. Ecuyer
Carmen
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Beitrag von Carmen »

Aber es gibt in jeder Reitweise die Ausnahmen und Freiheitsdressur bekommt man nicht mit Gewalt hin, sondern nur mit positiver Bestärkung.
Parelli und Anhänger zeigen Freiheitsdressuren, die sehr viele beeindruckend finden, und Parelli nutzt fast ausschließlich negative Verstärkung. :wink: Ich nehme aber an, du hast da nicht den "Fachbegriff" gemeint. Das Pferd im Video wirkt wie ein "typisches" Parelli-Pferd. Mein Fall ist es nicht, aber deshalb heißt es noch lange nicht, dass das Pferd dazu geprügelt wurde. Ein Pferd, das so mittels positiver Verstärkung trainiert wurde, hat einfach einen anderen Ausdruck, aber das sieht man extrem selten.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
Gast

Beitrag von Gast »

Ich lerne ja gerne hinzu. Dann erklär mir fachlich richtig am Beispiel Parelli warum das negative Bestärkung ist und wie die positive aussehen müsste.
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