Wegrennen unterm Reiter.

Rund um die klassische Reitkunst

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KilKenny
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Wegrennen unterm Reiter.

Beitrag von KilKenny »

Vieleicht kennt ihr das und könnt mir helfen.

Ich fange mal von forne an. Mein Pferd ist jetzt seid ca 2 jahren unterm Sattel, viel im Gelände und bedingt durch Krankheit leider immer wieder mit großen Pausen. Ich bin die einzige die ihn je geritten hat und ich habe ihn auch selber ausgebildet bis jetzt.. Also er hat eigentlich noch nie schlechte Erfahrungen gemacht!

Ausbildungsstand: Er läuft alle Seitengänge im Schritt schon recht sicher und auch schön. Ab und zu verwirft er sich noch bei der Traversale nach rechts im Genick. Da arbeiten wir aber dran und es wird immer besser.
Ich fange jetzt an ihn zu traben. leider rennt er sehr viel und mir leider oft unterm Hintern weg. Also ich bekomme ich schlecht ruhig und er steigert sich auch sehr rein. Je länger wir Traben umso schlimmer rennt er!

Meine Reitlehrerin meint immer das ich dann halt zurück zum Schritt gehen soll... nur die seitengänge sitzen. Wir langweilen uns ein wenig im Schritt und möchten eigentlich den nächsten Schritt wagen. Also Traben...

Er hat sehr große Probleme mit dem Gebiss. Er hat es noch nie gerne genommen. Tierarzt und Zahnarzt hat aber alles kontolliert. hengstzähne sind raus.
Ich habe mittlerweile rausgefunden das er mit einer Gummistange am besten läuft! Ich habe mal ein doppelt gerochenes Gebiss probiert damit war es ganz schlimm da ist er NUR gerannt.

Fürs Gelände habe ich einen LG Zaum. Er reagiert da gut drauf zumindest fürs Gelände reicht es.

In der Halle allerdings legt er sich gerne drauf und ist halt nicht mehr so fein zu reiten wie mit gebiss. es endet halt alles mehr in einem ziehen von beiden seiten und das will ich nicht!

Vor allem reite ich ja nach der alten Klassischen Methode und da ist das abkauen mit dem gebiss sehr wichtig. Nur wenn er nicht damit klar kommt? ich weiß nicht mehr weiter... :(
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Müssen tut man gar nichts.
Deswegen - wenn es mit dem LG-Zaum gut klappt, dann reite auch damit in der Bahn. Hast Du das schon probiert? Und Pferde kauen durchaus auch ohne Gebiß :wink:
Bzgl. Traben würde ich vorschlagen, das Pferd immer gut an den Hilfen zu haben, anzutraben und dann langsam immer mehr zu verlangen. Sprich am Anfang vielleicht nur einen halben oder ganzen Zirkel zu reiten, durchparieren, Zügel lang, andere Aufgabe. Und das dann nach und nach ausdehen. Keinesfalls solange traben, bis er anfängt zu rennen!
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KilKenny
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Beitrag von KilKenny »

Das problem ist einfach das es mit dem LG zaum in der halle zwar klappt aber er legt sich halt drauf was er mit gebiss nie tut...
Vieleicht sollte ich das nochmal probieren aber ich sehe da nicht so eine chance. Er ist sonst so weich und sensiebel aner da fängt er dann an ein kleiner rammbock zu werden. :(

Ich möchte ja fein reiten und nicht ziehn müssen! :?

Ich habe auch schonmal versucht ihn nach 2 schritten trab durchzuparieren. macht er ganz brav aber je öfter ich das mache umso mehr regt er sich auf... :x
Julia
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Beitrag von Julia »

Es ist ja aber leider auch so dass der Weg zum feinen reiten nicht immer zu 100% fein ist.

Für mich klingt das ein wenig so, was aber ohne Video auch echt schwer zu beurteilen ist, als wäre es evtl. mal nötig mit allen Hilfen mal ein wenig deutlicher zu werden, ihn sich mal deutlich an Gewicht, Schenkel und auch Hand zu holen und ihn mal "auf den Pott" zu setzen.

Du sollst ja nicht ziehen ohne Ende und damit auch nicht mehr aufhören ;)
aber machmal ist es einfach so das die lieben Pferde auch merken wenn man einfach nur zu nett ist ;)

Wie schaut es aus mit dem Sattel ? Ist der kontrolliert und passt sicher ? Das wäre auch nochwas was ich auf jeden Fall vorher abklären würde.
Liebe Grüße, Julia
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smilla
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Beitrag von smilla »

Ich habe noch nicht ganz die Situation verstanden. Trabt ihr bisher gar nicht und reitet ausschließlich Schritt oder geht es jetzt an die Seitengänge im Trab? Und wie lässt er sich im Gelände traben?
"Reiter und Pferd sind zu einer geistigen und körperlichen Einheit verschmolzen, sind zwei Herzen und ein Gedanke- die wunderbare Alchemie des Reitens hat aus den zweien in Wahrheit eins gemacht. Solche Kunst ist klassische Kunst!"
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Beitrag von KilKenny »

Ja der sattel ist kontrolliert. Ich kann euch mal Bilder rein stellen mit und ohne Zaum und sattel da werdet ihr schon einen untersied sehn... ABER würdet ihr aus gebiss verzichten wenn ichr ein pferd hättet was sich da garnicht dran gewönen kann?

Wir Traben sc hon aber es ist halt nicht schön finde ich. ich habe meiner meinung nach kein lockeres Pferd unter mir!

An Seitengänge im Trab ist so noch nicht zu denken!
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Für die mitlesenden Kinder - das 2. Bild ist nicht zur Nachahmung empfohlen :!:

Ansonsten - wenn das Pferd nicht mit Gebiß kann, dann würde ich auch nicht damit reiten. Aber irgendwie scheint es ja sowohl mit als auch ohne nicht so ganz zufriedenstellend zu funktionieren, oder?
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Beitrag von KilKenny »

Ohne weil er sich dann drauflegt aber nicht mehr rennt! Und mit weil er rennt! :(

Könnte ich das drauflegen auf den lg zum abstellen würde ich das vorziehen!
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Wenn Du die Suchfunktion nutzt, wirst Du einige Themen zum LG-Zaum/Glücksrad finden. Möglicherweise hilft Dir dort etwas weiter oder Du stellst selber eine konkrete Frage.
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Beitrag von Alix_ludivine »

ottilie hat geschrieben:Für die mitlesenden Kinder - das 2. Bild ist nicht zur Nachahmung empfohlen :!:
Warum nur das zweite?

LG Alix
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Na, kein Sattel, keine Trense, kein Helm, keine lange Hose, kein gar nichts.
Auf nichts anderes war die Aussage bezogen :wink:
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Beitrag von Alix_ludivine »

ottilie hat geschrieben:Na, kein Sattel, keine Trense, kein Helm, keine lange Hose, kein gar nichts.
Auf nichts anderes war die Aussage bezogen :wink:
Ich sehe auf den anderen auch keinen Helm, deswegen meine Frage :wink:

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Beitrag von Alix_ludivine »

KilKenny hat geschrieben:ABER würdet ihr aus gebiss verzichten wenn ichr ein pferd hättet was sich da garnicht dran gewönen kann?
Nein, Dein Pferd wird sich dran gewöhnen, dauert ein bissl. (Da spreche ich mal ausnahmsweise aus Erfahrung) Aber es lohnt sich die Zeit zu investieren. Und das Problem liegt meist zum größeren Teil beim Reiter, nicht wegen der zur harten Hand, sondern der zu instabilen Hand, die sooo fein einwirken will, dass sie sich für's Pferd einfach nur unsicher anfühlt. Und wer nimmt schon gerne eine unsicher Hand als Führung?

Es gibt sicher ein paar weniger Pferde, die mit Gebissen überhaupt nicht zurecht kommen und da kann man auf Gebisslos gehen, aber egal wie man es macht, man sollte es richtig machen.
An Seitengänge im Trab ist so noch nicht zu denken!
Warum immer gleich seitwärts?
Bringe doch Dein Pferd erstmal im Vorwärts in Balance, so dass er nicht rennen muss und dann kommt irgendwann seitwärts. So später, ganz später.

LG Alix
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smilla
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Re: Wegrennen unterm Reiter.

Beitrag von smilla »

KilKenny hat geschrieben:
Ausbildungsstand: Er läuft alle Seitengänge im Schritt schon recht sicher und auch schön. Ab und zu verwirft er sich noch bei der Traversale nach rechts im Genick. Da arbeiten wir aber dran und es wird immer besser.
Ich fange jetzt an ihn zu traben. leider rennt er sehr viel und mir leider oft unterm Hintern weg. Also ich bekomme ich schlecht ruhig und er steigert sich auch sehr rein. Je länger wir Traben umso schlimmer rennt er!

Meine Reitlehrerin meint immer das ich dann halt zurück zum Schritt gehen soll... nur die seitengänge sitzen. Wir langweilen uns ein wenig im Schritt und möchten eigentlich den nächsten Schritt wagen. Also Traben...
Hmm, ich verstehe dich hier so, dass ihr 2 Jahre lang an Seitengängen im Schritt gearbeitet habt und das Traben erst jetzt dazu kommt. Das ist doch nicht der nächste Schritt, sondern der vorvorletzte. Hast du ihn nicht immer wieder viel getrabt? Wenn nicht, würde ich mich ehrlich gesagt nicht wundern, wenn er jetzt nach 2 Jahren nicht mehr trabt.

Naja, da müssen ja jetzt Lösungen her und keine Anklagen. Ich würde (wenn ich dich tatsächlich richtig verstanden habe) erstmal - mit welchem Zaum auch immer - vor allem im Gelände das Traben unterm Reiter festigen. Womöglich kennt er den Bewegungsablauf gar nicht. Dann auch in der Bahn, erstmal völlig gleich wie er den Kopf hält ;). Zunächst mal nur vertraut machen. Vorsichtig auf großen gebogenen Linien den Takt erarbeiten. Zügel aus der Hand kauen lassen und den Takt möglichst halten. Schenkelhilfen festigen.
Hoffentlich kann dir deine RL dann weiter helfen.
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Filzi
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Beitrag von Filzi »

Anhand eines Themas möchte ich persönlich kein Urteil abgeben, aber mir wurde auch permanent gesagt, dass der Sattel ja passt.
Mehrere verschiedene Fachleute haben das bestätigt.

Der Sattel hat auch gepasst, aber mein Pferd war damit nicht zufrieden.

Vielleicht einfach mal einen anderen probieren? Muss ja nicht gleich kaufen sein?

Ich kann nur aus meiner Erfahrung erzählen, da meine Stute auch dazu neigt unter dem Reiter wegzueilen.

Grund hierfür waren eben Ausrüstungsmängel und Ausbildungsmängel seitens des Reiters ohne etwas unterstellen zu wollen.

Weiteres verstehe ich auch nicht ganz wie das gemeint war mit Seitengängen im Schritt. Hast du ausschliesslich nur Seitengänge im Schritt gemacht und bist so gut wie nicht getrabt?
"Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg." Mahatma Gandhi
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