Xenophon e.V.

Allgemeines rund ums Pferd

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Mary
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Beitrag von Mary »

Danke Lala für das einstellen der Stellungnahmen, war sehr informativ.

Angesichts solcher Querälen versteht man N.O warum er nicht die ihm gebührende Anerkennung auf Tunieren suchte. Er arbeitete zu Hause
erfolgreich an der Synthese Guerinere ,Baucher. Er praktizierte die alten Meister und suchte seinen Weg mit Freunden im steten lernen Gespräch und beobachten.Im Moment scheint das auch der einzige Weg hier in Deutschland zu sein klassische Reitkunst ,und sei sie noch so bescheiden, sinnvoll zu praktizieren.

mfg mary
Schulterherein ist das Aspirin der Reitkunst.
Nuno Oliviera
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Tut mir leid, das wird mir persönlich jetzt zu idealistisch.
Von irgendwas müssen die heutigen Berufsreiter leben. Auch unter denen wird es den einen oder anderen geben, der gerne in Stille und Abgeschiedenheit die Klassische Reitkunst ausüben möchte aber von irgendwas die Brötchen zahlen muss.

Und im Übrigen, auch N.O. hat so manches Problempferd im wahrsten Sinne des Wortes "geknackt" und hat es so eng gestellt, bis es im Genick "knack" machte. Und auch Schlaufzügel waren ebenso in seinem Stall vorhanden.

Besinnung auf die Meister der Klassik immer gerne, aber man sollte sich keine falschen Vorstellungen machen, dass das immer nur mit freundlichem Zureden passiert ist.

Sorry für das OT, das musste jetzt mal raus.
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
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chica
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Beitrag von chica »

Ok, und damit dann wieder zurück zum Thema: Xenophon e. V. ;)
LG Ines
................................................
"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
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horsman
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Beitrag von horsman »

nunja, aber
der wahrscheinlich unlösbare Dissenz zw. Reitkunst und Reitsport insbes. wettbewerblicher Reitersport mit großen Geldinteressen wird sich nicht vom Tisch wischen lassen. Gerade das ist wahrscheinlich die, oder zumindest eine der Wurzeln des Übels.

Auch ohne Reitsport könnten Berufsreiter existieren. Sicher aber wäre der Markt erst mal um einen großen Teil kleiner. Niemand wird aber gezwungen, sein geld mit Pferden verdienen zu müssen. Da gibt es noch einen Haufen andere Jobs in unserer Gesellschaft.
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Belfigor
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Beitrag von Belfigor »

Die Klassiker, die ich kenne, verdienen allemal besser als die "normalen" FN-Ausbilder. Alle. Eine Ausbilderin die ich kenne führt sogar erst eine Art Bewerbungsgespräch und entscheidet dann, ob sie den Schüler haben möchte...

Ich denke, das liegt daran, dass "man" für Qualität eben einen höheren Preis bezahlt, auch gerne, eben so wie im Bioladen...

Xenophon war mit Sicherheit ein ernstgemeinter Versuch, sich für den Erhalt der (alt)klassischen Lehren einzusetzen. Bloß Wissen alleine reicht nicht aus, dem muss dann schon auch Können folgen...
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emproada
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Beitrag von emproada »

Sorry für OT chica:

@Medusa: danke für Deinen Beitrag! Diese Heldenverehrung von längst toter "Meister" a la Oliveira geht mir echt auf die Nerven. Papier ist ja sooo geduldig. :roll:
Viele Grüße Tina
horsman
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Beitrag von horsman »

@EMPROADA
Es gibt aber nunmal nur wenige Jahrhundet-Reiter wie zB Oliveira. Da kann man sie ruhig etwas länger verehren (ohne zu verklären).
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Steffen
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Beitrag von Steffen »

Belfigor hat geschrieben:Ich denke, das liegt daran, dass "man" für Qualität eben einen höheren Preis bezahlt, auch gerne, eben so wie im Bioladen...
Das sehe ich genau so. Bei uns kassiert gerade jemand 35 € die Stunde, weil sie nach 2 Monaten dem Schüler beigebracht hat, wie das Pferd die Hufe klassisch korekt zu heben hat. Die Schülerin ist völlig begeistert und wird vermutlich in 3 Jahren noch nicht reiten können, aber "klug" daherreden und Halbwissen verbreiten lernt sie dafür besonders gründlich. Die "Klassikerin" hat es übrigens abgelehnt, das junge Pferd anzureiten, ist ihr zu gefährlich und sowas hat sie nicht mehr nötig. Das sagt doch Alles.
Jetzt ist das junge Pferd in den Stall der "Klassikerin" gewechselt. Die ganzen Klicker und Zischer haben es nach 3 Tagen geschafft, dass das Pferd nicht einmal mehr von der Weide zu holen war, so gesättigt war es von der "klassischen Reitkunst". Da musste dann wieder der doofe FN-Reiter kommen und das Pferd holen. Es lebe die "Klassik". Als das Pferd in den Stall kam, war die erste Frage nicht, wie weit bist Du denn in der Ausbildung gekommen, sondern: Klickst Du oder Zischst Du?

Das ist die Vera.... im Bioladen eigentlich noch harmlos, obwohl der Vegleich gar nicht so schlecht ist. Viele Menschen, die einfach mit der Realität nicht klar kommen sind gefundenes Fressen für Heilsbringer, die für viel Geld schön klingende Halbwahrheiten verkaufen. Die meisten haben eines gemeinsam, sie können keinerlei Erfolg ihrer Arbeit nachweisen, der vergleichbar und damit messbar wäre. Dieses kleine Manko wird dann aber ganz clever damit erklärt, dass die eigene Kunst eben so überragend sei, dass ein Vergleich ohnehin nicht möglich ist.

Xenophon wa ein toller Ansatz, weil er - ohne Verklärung und ohne Guru-Verdummung - versucht hat die ohne Zweifel vorhandenen Missstände in der Dressur zu beseitigen. Geld verdirbt natürlich auch in der Reiterei die Kunst. Es wird immer schwierig sein, das zu ändern und solche Versuche finde ich toll.
Viele Grüße
Steffen, Gavilan & Duende
Belfigor
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Beitrag von Belfigor »

Steffen hat geschrieben:Klickst Du oder Zischst Du?
:D :D :D

Diese Geschichte amüsiert mich. Hast wahrscheinlich in allen Punkten Recht, Steffen!

Einen wirklich guten klassischen Ausbilder zu finden, ich meine damit einen "Kunsthandwerker", der es versteht ein Pferd im klassischen Sinne auszubilden, ist sehr schwierig. Ich kenne in meiner Gegend gerade mal eine Person, von der ich weiß, dass sie genial ist und könnte aber gleichzeitig zig Personen/Pseudeausbilder aufzählen, die sich als "Klassiker" verkaufen und wahrscheinlich noch weniger Ahnung haben wie ich.

Ansonsten: "Ist der Schüler bereit, findet sich auch der Lehrer."

Thema Guru ist ja wieder etwas anderes. Hat aus meiner Sicht dann schon etwas mit einer Allmachts- vs. Ohnmachtsproblematik zu tun... wie bei allen gut funktionierenden Sekten...

Xenophon war sicherlich ein gut gemeinter Versuch, aber scheint es mir doch, dass es auch dort allzu sehr menschelt, meine damit, dass die sich nur schwer auf einen Weg einigen können... Dabei führen wahrscheinlich viele Wege nach Rom, man müßte halt zunächst Interesse an den verschiedenen Wegen aufbringen und dann auch noch die Toleranz, um etwas zuzulassen, was nicht dem eigenen Verständnis entspricht (würde das mal generell als "Lernbereitschaft" bezeichnen). Aber da sind dann wahrscheinlich Eitelkeiten und Machtansprüche im Wege...
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emproada
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Beitrag von emproada »

Es muss wohl wirklich unschöne Szenen auf Vorträgen von Heuschmann gegeben haben, wenn man dem neuesten Newsletter von den Dressurstudien glauben darf. Und in der nächsten St. Georg wird auch darüber berichtet. Nur an Machtspielen bei den Vorständen wird es wohl nicht nur gelegen haben.

@horsmän: wenn Du das sagst. :roll:
Viele Grüße Tina
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Also habe ich das jetzt richtig verstanden: Heuschmann hat sich zwischen alle Stühle gesetzt:
- Xenophon ging die methodische Annäherung/Öffnung an die französische/iberische Reitweise zu weit.
- Gleichzeitig hat sich Heuschmann es aber mit Karl verdorben (habe den Artikel damals in der Cavallo gelesen und fand ihn damals gut und sachlich, er hat ja nicht Karl selbst kritisiert sondern Schüler, die dessen Lehre nicht richtig verstehen und umsetzen können und die hohe Hand zum Selbstzweck werden lassen - wenn ich mich da richtig erinnere?)
Würde ja gerne mal was von ihm selbst dazu hören...

Achso udn @ Steffen oder wer es mir sonst erklären kann: Was ist mit "Klicken" und "Zischen" gemeint? :?
horsman
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Beitrag von horsman »

ich vermute das ist etwas anders:
Heuschmann versucht sich nach seinen theoretischen Ausführungen nun auch als Bereiter und Reitlehrer, will dabei allerlei neue Wege gehen (bisserl Chiron-Sitz, bisserl PK, bisserl v/a, bisserl FN, bisserl Oliveira) hat sich dabei aber reiterlich noch nicht ganz gefunden. Wie auch, eine große reiterliche Erfahrung gewinnt man nicht in ein paar Monaten und neue Techniken lernt man nicht von drei mal zuschauen. Und so schnell kommt man reiterlich aus seiner FN-Haut nicht raus. Merkwürdig eigentlich, dass er nicht einfach das reitet, was er in seiner FN-Ausbildung als Bereiter, die er immerhin mit Stensbeck-Auszeichnung absolviert hat, gelernt hat. Scheint er auch noch auf der Suche...

Auf seiner HP stehen ein, zwei Sätze. Recht hat er natürlich wenn er sagt, dass man auf Korrekturpferden nicht immer sofort gut aus sieht. Aber das wissen doch die anderen Reiter bei Xenophon durchaus auch.
Zuletzt geändert von horsman am Sa, 24. Jul 2010 23:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Belfigor »

Habe irgendwo gelesen (kann mich aber nicht mehr dran erinnern wo), dass Balkenhol gesagt hat, dass Heuschmann nicht über die reiterlichen Qualitäten verfüge, um damit dem Anspruch des Xenophon Vereins gerecht zu werden bzw. dass Xenophon sich mit Heuschmanns Reitweise nicht identifizieren könne, im Gegenteil, er dem Ansehen des Vereins schaden würde.
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LordFado

Beitrag von LordFado »

entschuldigung - ist das Aufnahmeriterium in den Verein? Möchte gar nicht wissen, wieviele Krücken da ansonsten Mitglied sind - nur bei dem einen scheints schlimmer zu sein als beim Rest?!
Belfigor
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Beitrag von Belfigor »

Als öffentlicher "Akteur" im Namen/Auftrag des Vereins sei Heuschmanns "Können" scheinbar nicht ausgereift genug bzw. seine Reitweise entspricht nicht den Grundsätzen von Xenophon... so zumindest habe ich das verstanden.
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