BB hat sich an den alten Meistern ( Guernière, Pluvinel) orientiert. Da gab es ganz andere Vorstellungen in Bezug auf den Pferdetyp und die Reitweise:
Gefragt war nicht das großrahmige , im Rechteckformat stehende, Pferd mit großen, meterfressenden, aber flachen Bewegungen, sondern ein zweckmäßigerweise kompaktes, wendiges, versammlungsfähiges Pferd im Quadrattyp. Diese Pferde sind erheblich besser ausbalanciert als die heute bevorzugten Rechteck- Riesenpferde, die aufgrund ihres Körperbaus grundsätzlich tendentiell vorhandlastig sind. Dementsprechend wird bei den "alten Meistern" nicht viel Wert auf Verstärkungen gelegt, sondern der Schwerpunkt auf die Versammlung und die Balance gelegt. Ein Pferd, das sich auf einer kleinen Stützbasis bewegt, ist viel sensibler in Bezug auf Gleichgewichtsverschiebungen, und ist daher auch zu schnellen Richtungs- und Formänderungen in der Lage, kann aber auch viel schneller aus seinem Gleichgewicht gebracht werden.
Dementsprechend muss (sollte) der Reiter IM Pferd sitzen, mit dem Pferd eine kentaurische Einheit bilden, und dabei sind große, schwungvolle Gänge nun mal eher kontraproduktiv. aher wirkt der Sitz von MS so "statisch"
Und daher *winkzuMax

*: Wenn ein Pferd sich in diesem Typ/Format befindet (kompakt, quadratisch...) ist es ein besonders für die Versammlung geeignetes Pferd, ist es zu schnellen engen Wendungen befähigt und zu schnellen Tempoveränderungen. Gleichzeitig ist es befähigt, sich hervorragend auszubalancieren (Selbsthaltung!), sofern der Reiter es dabei nicht stört. Das führt dazu, dass der Reiter mit minimalsten Schwerpunktveränderungen das Pferd formen, lenken etc.kann, und entsprechend Lektionen abrufen kann.
Das alles geht erheblich schlechter/bzw. aufwendiger mit schwungvollen Riesengängen des heutigen Rechteckpferdes.
Man muss wissen, was man haben will...
Mal ganz provokativ ausgedrückt: Wozu braucht der Mensch ein Siebenmeilenstiefelpferd, das ihm Schwierigkeiten beim (Aus-)Sitzen bereitet, wenn er über Autos und Flugzeuge verfügt?
Noch eine Anmerkung zu den Paradepferden: Bei diesen sorgte die hohe Beinaktion für den beeindruckenden, prachtvollen Auftritt.
Und für Reisezwecke bediente man sich gerne der Zelter - Pferde, die z.B. auch tölten konnten.