Schwebephase

Rund um die klassische Reitkunst

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Tossi
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Beitrag von Tossi »

@Rapunzel

Gut, dann haben wir ja wieder einen Konsens. Der Beweis, dass es einem Pferd nach "geeigneter Ausbildung" möglich ist, unter dem Reiter auf der Stelle mit Schwebephase zu traben, ist dank YT erbracht.

...und wir können uns wieder den schönen Aspekten der Reitkunst zuwenden...
Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet. (David Hume)
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

:wink:
horsman
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Beitrag von horsman »

Nee Rapunzel:
Der Arbeitstrab eines weit ausgebildeteten Pferd ist der versammelte Trab. Auch hier sieht man keine und wahrscheinlich gibts auch bei 98 von 100 Pferden hier keine echte Schwebephase. Sie hat auch nix mit Schwung oder Kadenz oder sonst einem Qualitätsmerkmal von vers. Trab zu tun. Und bei dem Pferd von M. Schneider ist nunmal der vers. Trab, der Trab indem man das Pferd im Trabe arbeitet, ergo sein "Arbeitstrab".

Dass eine Schwebephase in forcierteren Trabbewegungen nicht existiert habe ich niemals behauptet. Dies wird mir lediglich von irgendwelchen Zeitgenossen, die anscheinend des Lesens nicht vollends mächtig sind, angedichtet.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

horsmän hat geschrieben:Nee Rapunzel:
Der Arbeitstrab eines weit ausgebildeteten Pferd ist der versammelte Trab. Auch hier sieht man keine und wahrscheinlich gibts auch bei 98 von 100 Pferden hier keine echte Schwebephase. Sie hat auch nix mit Schwung oder Kadenz oder sonst einem Qualitätsmerkmal von vers. Trab zu tun. Und bei dem Pferd von M. Schneider ist nunmal der vers. Trab, der Trab indem man das Pferd im Trabe arbeitet, ergo sein "Arbeitstrab".
Saludos,
also nun muss ich aber doch grinsen, Horsmän – wenn Du jetzt anfängst, den VT als AT zu deklarieren, wird jede Diskussion irgendwie sinnlos. Es wäre schon ganz schlau, wenn man sich wenigstens auf gemeinsame Termini einigen würde, wenn wir schon alle unterschiedliche Dinge – wie etwa eine Schwebephase im Trab – sehen… und ein AT ist nun mal kein VT. Vielleicht sollte man einfach mal beides reiten, auch wenn man Versammlung als einzig wahres Gut der Reiterei sieht :wink:
LordFado

Beitrag von LordFado »

horsmän hat geschrieben:...der versammelte Trab. Auch hier sieht man keine und wahrscheinlich gibts auch bei 98 von 100 Pferden hier keine echte...
...
Dass eine Schwebephase in forcierteren Trabbewegungen nicht existiert habe ich niemals behauptet. ...
1.) Du behauptest, eine Schwebephase gäbe es nur im starken Trab und nur bei "exaltierten" Bewegungen, weiterhin klingt durch, dass Du das für eine züchterische Nebenwirkung hältst. Dass das nunmal die Definition von Trab ist, weil er anders gar nicht funktionieren kann (siehe mein von Dir völlig ignoriertes, weil vermutlich unbequemes Posting zum Thema wie kommt der Hinterhuf in/über die Spur des Vorderhufs, wenn das Vorderbein denn noch im Weg steht??)

Diese Behauptung wurde nun durch diiverse Videos widerlegt, in denen eine Schwebephase nicht nur im Arbeits- und starken Trab sondern sogar in den von Dir und moreno als Nebenkriegsschauplatz angeführten, eigentlich lediglich trabÄHNLICHEN Pi und Pa zu sehen ist, und zwar für mich sogar ohne Zeitlupe.

-> Fazit: Es GIBT eine Schwebephase im Trab. Das ist auch eine Anforderung an denselben nach Definition, und zwar in allen Verstärkungs- und Versammlungsgraden. Es GIBT sogar Schwebephasen in "trabÄHNLICHEN" Lektionen. Da ist es aber keine Anforderung und nicht in der Definition verankert. PUNKT. Da gibts nix dran zu rütteln.

2.) Dass einige Reiter (wie z.B. MS) nie AT reiten, damit also nie die physikalische Notwendigkeit (siehe wieder Hinterhuf und Vorderbein und so weiter) einer Schwebephase besteht und das (faule) Pferd sich dieser drum entzieht und der (faule, weil sitzbequeme) Reiter da nix gegen tut, GIBT es auch. Ob das gut ist, ist eine andere Frage - nach den RL jedenfalls ganz sicher nicht, weil da ganz klar zumindest ein in-die-Spur-treten gefordert ist, was ja ohne Schwebephase physikalisch nicht möglich ist. Egal also, ob "der vers. Trab der AT des ausgebildeten Pferdes" ist oder nicht (ich verstehe, was Du damit meinst, das ändert aber an den (im Beispiel mS nicht erfüllten) Definitionen und Anforderungen nach den RL leider nix), es SOLLTE sowohl beim einen als auch beim Anderen eine Schwebephase zu sehen sein. Dass diese existieren KANN, wurde wie in Punkt 1 erläutert ja bewiesen.

-> Fazit 2: Es GIBT Reiter, die ihre Pferde so reiten, dass es keine Schwebephase gibt. Das ist dann aber kein Trab (egal welcher Verstärkung oder Versammlung) nach Definition.
horsman
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Beitrag von horsman »

Cubano
für mich ist der vers. Trab der Trab, indem man das weiter ausgebildeten Pferd in der Trabarbeit arbeitet, ergo der "Arbeitstrab". Hier hilft sogar ein Blick in den FN-Dressuraufgaben: ab M wird da auch nicht mehr von "Arbeitstrab" gesprochen. Getrabt wird dennoch, und zwar im vers. Trab.
Weshalb sollte ich auch einen Trab in einem weniger guten Gleichgewicht (wie bei einer Remonte) noch akzeptieren, wenn mein Pferd längst für einen besseren Trab in der Lage ist?

Daneben gibt es diverse Abstufungen von Tempoauffrischungen bis hin zum sog. starken Trab als FN-Lektion. Logo. Ggf.sogar mit echter Schwebephase - wers braucht ...

Wahrscheinlich gibt es aber auch Verständnisdifferenzen zu vers. Trab bzw. Versammlung im allgemeinen. Durchaus auch ein sehr komplexes Thema.
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LordFado

Beitrag von LordFado »

horsmän, wie erklärst Du Dir (oder mir?!), dass es ein Pferd ohne Schwebephase schafft, in die Spur oder sogar darüber hinaus zu treten?


(meinetwegen ab M im "Trab", habe ich ja aber auch schon aus dem Aufgabenheft/den RL zitiert, dass auch im vers. Trab zumindest ein in-die-Spur-Hufen gewünscht ist)
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Cubano hat geschrieben:
horsmän hat geschrieben:Cubano
für mich ist der vers. Trab der Trab, indem man das weiter ausgebildeten Pferd in der Trabarbeit arbeitet, ergo der "Arbeitstrab". Hier hilft sogar ein Blick in den FN-Dressuraufgaben: ab M wird da auch nicht mehr von "Arbeitstrab" gesprochen. Getrabt wird dennoch, und zwar im vers. Trab.
Horsmän – wenn Du Deine Pferde ab einem gewissen Ausbildungsstatus nur noch im VT reitest, ist das ja prima. Es erschwert aber eine vernünftige Debatte, wenn hier AT mit VT gleichgesetzt wird. Und das suggerierte Dein Posting vorher nun mal. Und auch die Tatsache, dass bei der FN ab M mehr versammelte Lektionen gefordert werden, ändert ja nix daran, dass es den AT gibt. Und der hat nun mal andere Kriterien als der VT oder auch der MT…
Und: Schwebephase - yep, brauche ich. Unbedingt :D
padruga
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Beitrag von padruga »

Daneben gibt es diverse Abstufungen von Tempoauffrischungen bis hin zum sog. starken Trab als FN-Lektion. Logo. Ggf.sogar mit echter Schwebephase
Also, sorry, jetzt sogar noch Trabverstärkungen ohne Schwebephase? :shock:
wers braucht ...
:kopfkratz:
Möglicherweise die Gattung Pferd an sich, sofern dieses nicht auf Staßenbahnschienen fährt
odomar

Beitrag von odomar »

horsmän.. wie löst Du? Auch im versammelten Trab?
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Im Prinzip würde ich ja sagen: Reite doch, wie du willst, Horsmän. Von mir aus im Schritt mit und dafür im Trab ohne Schwebephase, denn du warst doch der Vertreter mit dem Schritt als schwunghafter Gangart, oder?

Wenn du nur nicht durch dieses Gedöns im Internet die Leute verwirren würdest ...
Phanja

Beitrag von Phanja »

Leicht OT aber trotzdem: Ich glaube, es gibt vielleicht allgemein ziemlich unterschiedliche Ansichten, was "Schwung" überhaupt ist.
Schwung kommt ja von schwingen und nicht von schweben.
Deswegen halte ich korrekten Schritt durchaus für eine schwingende Gangart ...

Ansonsten muss ich sagen, finde ich die Diskussion ziemlich kleinkariert, weil einige offenbar der Ansicht sind, alles steht und fällt mit der Schwebephase im Trab.
Man muss immer das ganze Pferd mit seinen Eigenschaften betrachten. Ich denke, es gibt durchaus Pferde, die im versammelten Trab keine Schwebephase haben und die Bewegung trotzdem korrekt ist ...
moreno
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Beitrag von moreno »

@ LordFado,

Beim Zitieren der RL ist Ihnen ein kleiner, wenn auch, wie ich glaube, nicht unwichtiger Fehler unterlaufen:

RL, Bd.1, 2009, S.157: da steht bezgl.vers.Trab "höchstens", nicht "mindestens", (was ich persönlich auch noch für falsch halte).

Dies besagt jedoch nicht, dass im Aufgabenheft nicht doch "mindestens" zu lesen sein kann. Warum sollte die rechte Hand plötzlich wissen, was die linke tut?

Nebenbei: die Frage nach der Piaffe war doch wohl ironisch gemeint?????

Dörr
Reiten sie ihr Pferd glücklich. (N. Oliveira)
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Phanja: Natürlich gibt´s da Unterschiede in der Ausprägung, es geht hier aber immer noch um des Horsmäns Knaller-Aussage, dass es die Schwebephase im Trab gar nicht gebe.
Phanja

Beitrag von Phanja »

@Rapunzel
Ich hab in den Postings von horsmän verstanden, dass er es nicht für zwingend nötig hält, dass eine stark versammelte Trabbewegung unbedingt eine Schwebephase haben muss, um "gut" zu sein. Da steht doch nirgends, dass der Trab generell keine Schwebephase hat ...?
Aber vielleicht hab ich auch was überlesen? :shock:
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