Auf der anderen Seite war es 1984 wohl nicht üblich, das Pferd von der Trittfrequenz her so runterzuschrauben.
http://www.youtube.com/watch?v=tKbqokuTzh8
Ahlerichs Passage würde heute aber vermutlich auch nicht mehr als Passage durchgehen. Man erkennt deutlich den "normalen" Trab in den Phasen (z.B. 2.15).
Aber man bewegt sich da langsam weg - defintiv. Mir ist das auch schon aufgefallen z.B. bei den Galopppirouetten. Früher (siehe z.b. Ahlerich Video) wollte man ein Pferd mit möglichst flinkem Hinterbein, das sich möglichst zackig vom Boden wegbewegt, heute hat man lieber so langsam wie nur irgendmöglich gesprungene Pirouetten.
Manchmal schwierig zu entscheiden, was Erhabenheit ist, was nur einfach runtergeschraubtes Tempo.
Eins ist jedenfalls klar, wenn ich für den normalen Trab das schon so runterschraube und die Vorhand so betone, dann bleibt mir ja gar nichts anderes übrig, als die Passage sehr hoch und sehr extrem kadenziert zu reiten (Ahlerich z.B. hat KEIN abgehaktes Haltemoment in der Passage), weil man sonst den Trab von der Passage nicht unterscheiden kann. Und irgendeinen Unterschied muss der Richter ja erkennen.
