Science of motion - Jean Luc Cornille

Rund um die klassische Reitkunst

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Gast

Beitrag von Gast »

le_bai hat geschrieben:
Gast hat geschrieben:
Rosana hat geschrieben:Okay ich habe vorschnell geurteilt - habe gerade ein bissel in den anderen Videos gestöbert, der Mann hat schon einen Plan.
Hier noch was interessantes von und mit dem Steiger, auch speziell zum Thema vorwärts reiten!
http://www.youtube.com/watch?v=-x6gNEi5 ... playnext=1
Uff, wie schade, da werden Chancen vertan! Diese ständige, meinem Gefühl nach unkoordinierte, unstehte Zügelführung stört er ständig das Pferd. Und die Chance: Das Pferd will sich VA dehnen, aber darauf wird garnicht reagiert. Das Pferd bekommt nur einen ins Maul durch die völlig unflexible Hand. Der Gang an sich zeigt sich mir schon zügellahm, eben durch die ständige unruhige schlechte Anlehnung, die schlecht fühlende Hand. Was für Chancen wäre da bei dem Mut den der Reiter hat...
ich denke hier sollte man nicht vergessen, dass die gezeigten probleme NICHT durch sein reiten verursacht wurden. er wirkt impulsartig, durchus berechtigt, wenn das pferd vorher systematisch nach vorn festgeritten wurde. nur ein bruchteil einer sekunde darf dann eingewirkt werden - noch bevor das pferd widerstände entgegen setzen kann/will. wird sicher weder endzustand noch seine "einzig mögliche reitweise" sein. und sieht zugegebener maßen bescheid** aus. wie oft bei unüblichem ausbildungsverlauf ...
Die Zügelführung sieht aber immer so "bescheiden" aus und wenn er mal richtig annimmt, dann nur in eine absolute Aufrichtung, nicht von hinten nach vorne, nicht eine reele Aufrichtung durch das was die HH liefert.
das pferd will sich nicht dehnen - sondern entziehen. meine persönliche meinung.
Wieso meinst Du das es sich entziehen will, weil es mit der Nase nach unten gehen möchte um sich zu dehnen?
ich finde es wirklich nicht schlecht - hätte so jemand ausserhalb der schiene auch mal für mein (sehr ähnliches) pferd benötigt :lol: - evtl. nciht zum reiten, aber um über den tellerrand zu schauen. denn mit rezeptreiterei (wie sie oft gern aufgeführt wird) kann man auch manches hindernis nicht überwinden.
Liegt auch immer an einem selbst über den Tellerrand schauen zu können bzw. zu sehen, wie man noch mehr Ruhe in Problempferde bekommt.
@Gast
finde deine pauschalisierungen anhand schablonenhafter interpretation von klassik iregdnwie verwunderlich, wo du doch selbst oft genug von deinem problempferd sprichst. wo wäre es ein problempferd, wo doch alles nach büchlein läuft? evtl. habe ich dich auch falsch verstanden im bezug auf dein pferd?
wie würdest du dieses pferd widerherstellen?
Meine Stute war so wie ich sie bekommen habe. Und durch einen rein klassischen und ruhigen Weg habe ich sie dazu gebracht das sie auch gerne Reitpferd ist und an der Arbeit interessiert ist. Weiter habe ich auch über den Weg und eine nachgelagerte Röntgenuntersuchung rausgefunden, warum sie nie in gewissen Grad der Aufrichtung von sich aus gehen kann, keine 100% Genickhergabe haben wird, da sie ein Problem in der HWS hat. Darauf konnte ich aber immer nur kommen, da ich fühlend und zwanglos gearbeitet habe.
Und somit hast Du auch die Antwort, wie ich den Schimmel und andere Pferde die mit Problemen zu sehen sind, arbeiten würde.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Wenn ein Pferd sich so derartig gegen den Reiter wehrt, ist irgendwann im Leben etwas schief gelaufen - und das zu 100-prozentiger Sicherheit durch menschliches Versagen. Oft sind es gerade die besonders intelligenten, ranghohen und begabten Pferde, die sich wehren und nicht resignieren. Wenn es dann noch Menschen gibt, die versuchen, diese Pferde zu korrigieren und ihnen wieder Zutrauen zum Reiter und vielleicht wieder Freude am Reiten zu geben, dann kann man das eigentlich nicht hoch genug anrechnen. Hier noch an der technischen Ausführung der Reiterei in Videoschnipseln herumzumäkeln finde ich mehr als fehl am Platz.

Ich bin übrigens Besitzer eines stark gehandicapten Pferdes - er hatte einen schweren Unfall im Alter von 5 Jahren und ist jetzt mit fast 19 noch immer kerngesund und (mit gewissen Einschränkungen) reitbar. Dumme Sprüche von selbsternannten Profis kenne ich zur Genüge. Ihn zu reiten bedeutet, ihn fit und geschmeidig zu erhalten, in Schönheit sterben können wir nicht. Mir egal, sein Gesundheitszustand und seine Leistungsbereitschaft zeigen mir heute nach all den Jahren, dass mein Weg mit ihm der richtige war.

So, das musste ich mal loswerden.
Viele Grüße
Sabine
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esge
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Beitrag von esge »

Ich unterschreibe da voll bei lalala!!
Die Leute, die solche Steiger verbocken, kümmern sich ohnehin nicht um deren Verbleib. Von Leuten, die diesen Pferden nochmal eine Chance geben wollen und dann einsehen müssen, dass sie das nicht hinkriegen können (weil es lebensgefährlich ist, solch einen Steiger zu korrigieren!!!!!!!!!!!!!!!!), zu verlangen, dass sie die lebenslange Rente zahlen, ist ohne Worte. Und in jedem Fall besser, solch ein Pferd persönlich beim Metzger abzuliefern, als es weiter und weiterzureichen. Wenn dieser Mann es schafft, solch ein Pferd wieder ans Laufen zu bringen, hat er ihm das Leben gerettet und ehrlich, mir ist dann scheißegal, ob dabei sein Zügel springt oder sein Sitz nicht "klassisch" ist.

Max: ebenfalls voll unterschreib.
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Beitrag von Gast »

esge hat geschrieben:Ich unterschreibe da voll bei lalala!!
Die Leute, die solche Steiger verbocken, kümmern sich ohnehin nicht um deren Verbleib. Von Leuten, die diesen Pferden nochmal eine Chance geben wollen und dann einsehen müssen, dass sie das nicht hinkriegen können (weil es lebensgefährlich ist, solch einen Steiger zu korrigieren!!!!!!!!!!!!!!!!), zu verlangen, dass sie die lebenslange Rente zahlen, ist ohne Worte. Und in jedem Fall besser, solch ein Pferd persönlich beim Metzger abzuliefern, als es weiter und weiterzureichen. Wenn dieser Mann es schafft, solch ein Pferd wieder ans Laufen zu bringen, hat er ihm das Leben gerettet und ehrlich, mir ist dann scheißegal, ob dabei sein Zügel springt oder sein Sitz nicht "klassisch" ist.

Max: ebenfalls voll unterschreib.
Deswegen ist man aber keinen deut besser, wenn man ein gesundes Pferd tötet, nur weil man sich überfordert fühlt und nicht bereit ist dem Pferd noch anderweitig ein gutes Leben zu geben. Das wäre jeder verantwortungsbewusster Reiter der Rasse Pferd gegenüber schuldig. Vielleicht bin ich nur mit zuviel Emotionen und einem zu grossen Herz ausgestattet, ich könnte es nicht übers Herz bringen das Pferd einfach töten zu lassen - das würde mich mein Leben in meinen Träumen verfolgen.

Und was das "klassisch" anbegeht: Wir sind hier bei klassikreiten.de und alle wollen immer so klassisch sein, aber bei einem Pferd mit problemen ist es auf einmal "scheißegal"? Wo liegt denn Deine Grenze und es Dir "scheißegal" ist, wenn es mit Deinem Pferd mal nicht schnell genug geht oder Du an einem Punkt bist wo es auf einmal nicht mehr weiter geht?
Wenn man klassisch arbeiten wil, dann sollte man sich IMMER treu bleiben, sonst hat man den Weg der reinen klassischen Lehre schon verlassen.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Klassisch bedeutet für mich, ein Pferd bis ins Alter mit Hilfe der Reiterei gesund zu erhalten.
Klassisch bedeutet für mich weiterhin, Seele und Körper gesund zu erhalten und Spaß am Reiten zu vermitteln.
Und klassisch bedeutet für mich, ein gehandicaptes Pferd so zu reiten, dass es durch die Reiterei keinen Schaden nimmt, sondern im Gegenteil körperlich davon profitiert. Auch wenn's nicht aussieht wie im Lehrbuch. Nur wenige sehen genug, um zu verstehen, aber Tierarzt und Osteopath sind zufrieden. Und vor allem auch das Pferd.
Erst danach kommt bei mir die möglichst korrekte Ausführung der Reiterei und der Lektionen.
Klassisch bedeutet für mich außerdem, mich Andersdenkenden zu öffnen, ihre Meinung zu respektieren, zu versuchen, ihren Weg zu verstehen und nicht vorschnell zu urteilen.
Viele Grüße
Sabine
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gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

ja, max1404, das ist ein schöner beitrag finde ich.
von desmond habe ich gelernt, dass klassisch vielleicht nicht bedeutet, ein schema F zu haben...

und ich finde es auch widerlich, einen steiger dann einfach umzubringen, würde mich aber auch nicht draufsetzen. schwierig halt... ist schon eine gefährliche sache. auch hier wird man wieder nicht pauschalisieren können, sondern im einzelfall sehen, wie und was geht. in meinem 35 jahren pferdeerfahrung sind mir viele steiger begegnet, aber keiner, der so lebensgefährlich war... oft findet man ja doch eine ursache.
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Ielke
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Beitrag von Ielke »

Hilfe, kann bitte mal wieder jemand den Schwarz-Weiß-Filter rausnehmen und die Farbe dazuschalten?

Nur, weil man es für möglicherweise vernünftig hält, bei einem gefährlichen Pferd einen Schlussstrich zu ziehen (würde ich im obigen Fall übrigens auch), heißt das doch nicht, dass man bei jedem auftretenden Problem eine "Scheißegal-Mentalität" an den Tag legt und dieses austauscht?


Wenn ich eines gelernt habe, dann dass man bei Pferden NIE pauschal irgendetwas sagen kann. Wer weiß denn, ob dieses Pferd als Koppelpferd überhaupt glücklich wäre? Wie es ansonsten im Umgang ist? Menschen und anderen Pferden gegenüber? Würde der Besitzer sich in seiner Nähe noch wohlfühlen? Wenn nicht, würde ich meine Dankbarkeit für die Jahrtausendealte Geschichte des Pferdes bei den Menschen wohl lieber an einem anderen Exemplar ausleben...
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Wie ich gerade im eigenen Umfeld erfahren habe, gehen die Meinungen über das Töten eines Pferdes extrem auseinander. Es hat diesbezüglich jeder seine Meinung und handelt nach dieser. Diese Meinung sollte von den anderen respektiert und akzeptiert werden.

Es ist nicht Inhalt dieses Threads. Von daher bitte wieder zurück zum Thema! Ich finde es schade, daß interessante Diskussionen durch Festhalten an Nebenschauplätzen immer so platt gemacht werden.
Liebe Grüße, Sabine

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esge
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Beitrag von esge »

Gast: Ich hingegen bin mit zuviel Emotionen und einem zu großen Herzen ausgestattet um verantworten zu wollen, dass ein Mensch unter einem Steiger buchstäblich begraben wird. Unfälle mit Steigern enden in der Regel tödlich oder mit lebenslangen Pflegefällen.
Gibt es die Möglichkeit, so ein Pferd auf eine lebenslange Rentenkoppel zu schicken, ist das fein. Aber bitte mit der schriftlichen Hinterlegung, dass das Pferd wirklich NIEMALS wieder geritten wird.

Was das Herbeten der reinen klassischen Lehre angeht: Da muss man sehr klar die äußere Form und den Inhalt unterscheiden. Der Inhalt ist für mich bei dem Amerikaner durchaus klassisch. (s. Max' Beitrag.)
Nur die äußere Form nicht. Und die ist mir, man verzeihe mir das gestern so emotional herausgeschleuderte Wort, im Zweifelsfalle, scheißegal. Wenn Pferde durchs Reiten gesünder, zufriedener, leistungsstärker, losgelassener und gleichgewichteter werden, ist für mich der Inhalt der klassischen Lehre gewahrt. Im Namen der klassischen Lehre Pferde jahrelang in derben Fehlhaltungen zu belassen, nur damit der Reiter draufhocken kann wie gemalt und bloß keinen Buchstaben der klassischen Lehre auslässt, ist für mich nicht klassisch.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

lalala hat geschrieben: Ich finde es aber auch nicht verwerflich, wenn jemand so eine Entscheidung aus rein rationellen Gründen trifft. Ist mir lieber als ein lebensgefährlicher "Wanderpokal"...
Genau das ist der Punkt. Ich hatte so einen mal, also so einen Wanderpokal. Was ich aber logischerweise erst im Nachhinein erfahren habe. Und nein, auch dieses Pferd ließ sich nicht dadurch korrigieren, dass man einfach mal zwanglos ganze Bahn reitet. Hätte ich gern gemacht. Dummerweise ist man anfänglich mit diesem Pferd nicht mal zwei Meter weit gekommen, ohne dass es wahlweise stieg, mit Katzenbuckel bockte oder völlig unkontrolliert los schoss. Das Problem bei diesem Pferd (und auch bei einigen anderen, die ich kenne), ist nämlich, dass es ihnen sch...-egal ist, ob sie sich selbst bei ihren Aktionen was tun. Und wenn Du, so wie ich vor einigen Jahren, mit einem komplett "abgeschalteten" Pferd im vollen Galopp einen steilen Geröllabhang hinunterrasen musst, weißt Du auch ziemlich genau, dass es bis zur Zwanglosigkeit ein verdammt langer Weg ist und man eben NICHT damit anfangen kann. Von daher schließe ich mich hier einigen anderen an: So was funktioniert nicht nach Lehrbuch – schön wärs.
Übrigens habe ich dieses Pferd tatsächlich wieder hinbekommen. Was übrigens niemanden so gewundert hat, wie mich selbst. Und ich weiß bis heute auch nicht, warum es irgendwann klick gemacht hat. Aber: Heute setze ich mich für kein Geld der Welt mehr auf ein solches Pferd. Diesbezüglich hat der spanische Wallach mir wirklich den Schneid abgekauft.
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entwicklung des trabes -video

Beitrag von Gabi »

Ich hatte die Ehre schon einige ältere, sehr erfahrene Reiter bei der Arbeit zu beobachten, sie hatten gemeinsam, dass der Sitz nicht mehr besonders geschmeidig war und man die Leistung nicht auf den ersten Blick würdigen konnte. Alle jedoch blickten auf jahrzehnte Erfahrung und ständige Auseinandersetzung mit ihrer Berufung zurück. Sollte dies nichts wert sein, weil sie eben nicht mehr wie ein junger Gott sitzen, ein Lernen durch Gespräche hat mich immer ne ganze Ecke weitergebracht und bei der Lösung manch eines Problems geholfen.
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Max1404 hat geschrieben:Wenn ein Pferd sich so derartig gegen den Reiter wehrt, ist irgendwann im Leben etwas schief gelaufen - und das zu 100-prozentiger Sicherheit durch menschliches Versagen. Oft sind es gerade die besonders intelligenten, ranghohen und begabten Pferde, die sich wehren und nicht resignieren. Wenn es dann noch Menschen gibt, die versuchen, diese Pferde zu korrigieren und ihnen wieder Zutrauen zum Reiter und vielleicht wieder Freude am Reiten zu geben, dann kann man das eigentlich nicht hoch genug anrechnen. Hier noch an der technischen Ausführung der Reiterei in Videoschnipseln herumzumäkeln finde ich mehr als fehl am Platz.
Hallo Max, das trifft es ziemlich genau. Wenn man noch ein bissel auf der Seite von Jean Luc Cornille rumstöbert, findet man sehr viel zur Geschichte dieses Pferdes, ein ehemaliger Galopper von der Rennbahn. Cornille hat offenstichtlich eine sehr besondere Beziehung zu diesem Pferd und hat hier ein sehr schöne Art Tagebuch aus der Sicht von Chazot geschrieben: http://www.scienceofmotion.com/chazot_thoughts.html
Da schreibt er unter anderem diesen Satz: "It just happens that I am taller, more athletic, spirited and intelligent than the average." (Also genau wie Max vermutet).


Dann noch was zu seinen Reitfähigkeiten: Ich finde zwar auch, dass er ein bissel steif auf dem Pferd sitzt (das Alter?) und oft eine unruhige Hand hat. Aber an Kompetenz fehlt es dem Mann ganz sicher nicht, wenn man mal in seine Biographie schaut...
Also nachdem ich mir die Seite genauer angeschaut habe, habe ich auf jeden Fall sehr großen Respekt vor dem Mann, auch wenn mir nicht alle Bilder von seiner Reiterei gefallen. Seine Einstellung zum Pferd gefällt mir auf jeden Fall extrem gut, und das ist (auch fürs Pferd selbst) für mich mit das Wichtigste.
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Pferdialog.de
Paula

Re: entwicklung des trabes -video

Beitrag von Paula »

Gabi hat geschrieben:Ich hatte die Ehre schon einige ältere, sehr erfahrene Reiter bei der Arbeit zu beobachten, sie hatten gemeinsam, dass der Sitz nicht mehr besonders geschmeidig war und man die Leistung nicht auf den ersten Blick würdigen konnte. Alle jedoch blickten auf jahrzehnte Erfahrung und ständige Auseinandersetzung mit ihrer Berufung zurück. Sollte dies nichts wert sein, weil sie eben nicht mehr wie ein junger Gott sitzen, ein Lernen durch Gespräche hat mich immer ne ganze Ecke weitergebracht und bei der Lösung manch eines Problems geholfen.
1988 war er ja noch realtiv jung, aber auch da fällt mir der unelastische Sitz auf...
http://www.scienceofmotion.com/documents/ruler_tb.html
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chica
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Beitrag von chica »

Ich habe den Titel des Themas mal geändert, da sich hier ja nun auch auf mehere Videos vom gleichen Reiter bezogen wird.
LG Ines
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"Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart."
(Noël Pierce Coward)
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Gast

Beitrag von Gast »

esge hat geschrieben:Gast: Ich hingegen bin mit zuviel Emotionen und einem zu großen Herzen ausgestattet um verantworten zu wollen, dass ein Mensch unter einem Steiger buchstäblich begraben wird. Unfälle mit Steigern enden in der Regel tödlich oder mit lebenslangen Pflegefällen.Gibt es die Möglichkeit, so ein Pferd auf eine lebenslange Rentenkoppel zu schicken, ist das fein. Aber bitte mit der schriftlichen Hinterlegung, dass das Pferd wirklich NIEMALS wieder geritten wird.
Hat man selber in der Hand, wenn das Pferd schon vor einem steht, es dann bei sich entsprechend einen Lebensabend zu gestalten. Und es gibt ja noch mehr, als nur reiten :wink:
Was das Herbeten der reinen klassischen Lehre angeht: Da muss man sehr klar die äußere Form und den Inhalt unterscheiden. Der Inhalt ist für mich bei dem Amerikaner durchaus klassisch. (s. Max' Beitrag.)
Nur die äußere Form nicht. Und die ist mir, man verzeihe mir das gestern so emotional herausgeschleuderte Wort, im Zweifelsfalle, scheißegal. Wenn Pferde durchs Reiten gesünder, zufriedener, leistungsstärker, losgelassener und gleichgewichteter werden, ist für mich der Inhalt der klassischen Lehre gewahrt. Im Namen der klassischen Lehre Pferde jahrelang in derben Fehlhaltungen zu belassen, nur damit der Reiter draufhocken kann wie gemalt und bloß keinen Buchstaben der klassischen Lehre auslässt, ist für mich nicht klassisch.
Nur wenn das Ergebnis das ist was ich auf den Videos sehe, dann ist das nicht klassisch, also auch nicht das Endprodukt. Absolute Aufrichtung, toter Rücken, Hinterhand in Timbuktu.
Und meine Erfahrung ist, egal ob mit meiner Stute, die am Anfang z.T. auch keine halbe Bahn vorwärts ging und dann das buckeln und steigen anfing, wie auch mit anderen versauten Pferden: Der Weg zurück zum Anfang, auf rein klassischer Basis, hat immer zum Ziel geführt. Es mag sein das es mit Tricks und Abkürzungen auch geht, aber das wird genauso wenig reel sein wie die 98% der Pferde die heute von klein auf falsch ausgebildet werden. Man kann sich bei einem Korrekturpferd genauso entscheiden wie bei einer Remonte: Klassische reine Lehre oder Schnellausbildung mit Trickserei und ausser Acht lassen der SdA. Und eines ist klar: Bei Korrekturpferden dauert es weit länger wieder auf einen soliden Stand einer 2 Jahre gerittenen alten Remonte zu kommen, als mit einem jungen Pferd. Aber das sollte man auch so machen, im Sinne des Pferdes um ein wirklich reeles Ergebnis zu bekommen und kein Tricksergebnis, was im ersten Moment "nett" aussieht, aber bei genauer Betrachtung weder reel noch klassisch ist.
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