Auf dem Kriegsfuß mit Hahnenfuß

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padruga
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Auf dem Kriegsfuß mit Hahnenfuß

Beitrag von padruga »

Hilfe, jedes Jahr wirds schlimmer mit dem Hahnenfuß!
Wie werdet ihr dem denn her? Chemiekeule?
Er blüht so schnell, noch ehe die Blätter so groß sind, dass man sie spritzen könnte (das Mittel soll ja auf die möglichst schon großen Blätter)
Bis dahin sät er aber doch schon aus!
Wurzeln ausgraben ist nicht mehr... nutzt nichts (ausgiebig probiert) und ist ab einer gewissen Fläche einfach nicht mehr machbar.
Mähen ist auch keine Alternative, da dann die Pflanze im Jungstadium gefressen wird und so still und heimlich wohl die Leber fertig macht. :(
Grrr...
Wie handhabt ihr das denn???
Kommt man irgendwie um die Giftkeule rum?
(Gibts kein Tierchen dessen Lieblingsspeise zuuufällig Hahnenfuß ist?)
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Wir hatten auch massig Hahnenfuß auf den Weiden. Von jetzt auf nachher ist das nicht zu bekämpfen.

Zunächst muß man sich auch klar darüber werden, WARUM er denn überhaupt da ist. Hahnenfuß ist eine Zeigerpflanze für Staunässe und Vertritt. Also sollten die Weiden drainiert und die Besatzdichte der Pferde pro Weide deutlich verringert werden.

Grundsätzlich ist es wichtig, daß er gemäht wird, bevor er austreibt bzw. aussaamt. Also immer viel mähen, mähen, mähen, mähen. Am besten nicht nur mulchen, sondern wirklich mähen und das Schnittgut abtransportieren.

Nach dem Mähen hab ich immer viel nachgesät, weil Hahnenfuß ja auch ein Platzräuber ist. Ich hab auf viele hochwachsende Gräser geguckt, damit ihm das Licht genommen wird.

Letztes Jahr haben wir einmal Simplex gesprüht. Das hat nicht ganz so gefunzt, aber ca. 2/3 wurden vertilgt. Wir haben jetzt noch Hahnenfuß drauf, aber ich denke, durch die Strategie mit Mähen und Nachsäen kommen wir gut hin. Früher waren die Weiden nur noch gelb, gelb, gelb. Wahnsinn! Heute sind sie hauptsächlich grün mit gelben Tupfern. :D

Ach so, und wegen der Leber hatten wir bislang keinerlei Probleme. Zumindest unsere Pferde fressen keinen Hahnenfuß.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
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Abeja
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Beitrag von Abeja »

Welcher Hahnenfuß ist es denn? Scharfer Hahnenfuß oder Kriechender Hahnenfuß? Eventuell mal ne Bodenanalyse machen lassen oder selbst Bodenproben entnehmen und zur Analyse der Hauptnährstoffe einschicken, kostet, wenn man die Proben selbst entnimmt, um die 20 - 30 EUR; meistens bekommt man, wenn man das Problem schildert, auch gleich eine Düngeempfehlung. pH-Wert mitmachen lassen, eventuell kann auch kalken helfen, falls pH-Wert zu niedrig.
Liebe Grüße Birgit
padruga
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Beitrag von padruga »

Welcher Hahnenfuß ist es denn? Scharfer Hahnenfuß oder Kriechender Hahnenfuß?
Ich habe beide Sorten. :(
Bodenprobe werde ich mal wieder machen, ja, aber ich denke das Problem sind einfach die vorhandenen Wurzeln und der Samen.
Zunächst muß man sich auch klar darüber werden, WARUM er denn überhaupt da ist. Hahnenfuß ist eine Zeigerpflanze für Staunässe und Vertritt. Also sollten die Weiden drainiert und die Besatzdichte der Pferde pro Weide deutlich verringert werden.
Weniger Pferdebesatz wäre natürlich ideal, aber für mich nicht machbar, da ich nicht genug Weideland zum Ausweichen habe. Er ist vor allem da weil die Weiden kahl gefressen werden, und in die Bodenlücken dieser Same fällt. Und weil die Nachbarwiesen auch voll mit diesem Zeugs sind. Auch dort blüht er heftig, aber da dort nur Heu gewonnen wird, stört es den Nachbarn natürlich nicht.
Hochwachsende Gräser zu säen habe ich auch probiert, aber bis diese stabil genug stehen, müsste ich die Koppel fürs ganze Jahr ganz absperren, was in meinem Fall nicht möglich ist. Und wenn die Pferde auf die Koppel dann kommen, stürzen sie sich natürlich sofort auf dieses junge Gras und lassen das ganze andere Gras stehen :( So hat das hohe keine Chance durchzukommen.
Meine Pferde fressen Hahnenfuß auch nicht, wenn er groß ist. Wenn er aber gemäht wird und neu nachwächst, fressen sie diesen Nachwuchs gelegentlich mit, wenn sie das Gras dazwischen abgrasen (da schmeckt er ja angeblich nicht so bitter und wird weniger verschmäht von Pferden). Natürlich fressen sie ihn nur in minimalen Mengen, aber sie spucken ihn auch nicht aus, wenn sie ihn beim normalen Grasen mal erwischen. Ich fürchte, dass kleine Mengen davon sicherlich im Magen landen, das macht mir Sorgen.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

padruga hat geschrieben:Weniger Pferdebesatz wäre natürlich ideal, aber für mich nicht machbar, da ich nicht genug Weideland zum Ausweichen habe. Er ist vor allem da weil die Weiden kahl gefressen werden, und in die Bodenlücken dieser Same fällt.
Weiden sollten nie kahlgefressen werden. Wir haben Umtriebsweide, und ich wechsle, sobald ca. 2/3 runtergefressen sind. Der Rest wird gemäht, dann gleich nachgesät.
padruga hat geschrieben:Und weil die Nachbarwiesen auch voll mit diesem Zeugs sind. Auch dort blüht er heftig, aber da dort nur Heu gewonnen wird, stört es den Nachbarn natürlich nicht.
Ich konnte bei uns noch nicht feststellen, daß sich Hahnenfuß über Pollenflug o. ä. ausbreitet. Das beste Beispiel ist eine Wiese, die von unserem Bauern zur Heumahd genutzt wird. Dort wächst der Hahnenfuß wie irre. Direkt nebenan ist eine weitere Wiese (also ohne Weg oder so dazwischen), die er nicht nutzen darf. Diese ist grün. Der Hahnenfuß wächst nur bis zur Grenze in einer sehr deutlichen und akuraten Linie. :wink:
padruga hat geschrieben:Meine Pferde fressen Hahnenfuß auch nicht, wenn er groß ist. Wenn er aber gemäht wird und neu nachwächst, fressen sie diesen Nachwuchs gelegentlich mit, wenn sie das Gras dazwischen abgrasen (da schmeckt er ja angeblich nicht so bitter und wird weniger verschmäht von Pferden). Natürlich fressen sie ihn nur in minimalen Mengen, aber sie spucken ihn auch nicht aus, wenn sie ihn beim normalen Grasen mal erwischen. Ich fürchte, dass kleine Mengen davon sicherlich im Magen landen, das macht mir Sorgen.
Dann müßte das bei unseren ja auch so sein, wenn wir nur mulchen lassen (mähen und Schnittgutabtransport müssen wir nämlich selbst machen; wenn die Weide gut aussieht, lasse ich aus Zeitgründen aber gerne auch mal mulchen). Aber da konnte ich bei unseren noch nix feststellen.

Grundsätzlich denke ich aber, dürftest Du das Problem bei Dir nur durch weniger Besatzdichte (gegebenenfalls Weidegang auf stundenweise einschränken) und frühes Wechseln der Weiden erreichen. Und auch dann braucht es einige Jahre, bis sich das durchsetzt.

Weidepflege ich schwer und aufwendig. :? Aber will man eine g'scheite Futtergrundlage und nicht nur Auslauf, dann lohnt es sich. :wink:
lg, Tanja

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padruga
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Beitrag von padruga »

Weiden sollten nie kahlgefressen werden...
Tanja, du hast schon Recht, aber das ist für mich so leider nicht durchführbar, nur 2-3 Stunden raus und die Weide nie kahl fressen lassen. Ich geh in die Arbeit und kann nicht alle 3 Stunden die Pferde rein und raus lassen. Ich wechsle die Weiden auch durch, aber die Pferde stürzen sich auch dann stets nur auf das allerkürzeste Gras und raspeln immer zuerst das noch mehr runter.
Mal eine der Weiden 1 Jahr ruhen lassen und Heu machen kann ich auch nicht, dazu habe ich leider zu wenig Weide zur Verfügung. :|
Den Hahnenfuß einfach nur regelmäßig abzumähen und den Mulch liegen zu lassen wäre eine machbare Lösung für mich. Wurde mir nur bisher (wegen "schleichender" Vergiftungsgefahr) abgeraten und ich habe es eben wegen der höheren Gefahr, dass das Jungzeugs dann mitgefressen wird, nicht getraut. (6-7 Wochen lang soll es ja leider ohne Bitterstoff sein). Vielleicht ist das bei euch kein Problem, wenn eure Weiden recht groß sind. Aber bei so kleinen Weiden... Ach jeee...
Weidepflege ich schwer und aufwendig.
Stöhn.. Ja. :(
padruga
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Beitrag von padruga »

Nachtrag:
Also, nach etlichem Nachlesen/Nachfragen: Es scheint wirklich so zu stimmen, dass
1. ... Abmähen des Hahnenfußes zu noch massiver Ausbreitung dessen führt, weil es das Wurzelwachstum noch mehr anregt.
2. ... im nachwachsenden Zustand der Hahnenfuß nicht bitter, aber trotzdem genauso giftig ist und während der ersten Wochen vermehrt von Pferden gefressen wird.
3. ... diese Vergiftungen meist in einem nach außen noch unauffälligen Rahmen bleiben, so dass man das als Pferdebesitzer meist nicht mitbekommt. Sie aber trotzdem wirken.
4. Und natürlich wird der Samen der Hahnenfußpflanzen aus der Nachbarwiese rübergeweht und fördert so die Ausbreitung auch weiter.
Also ziemliche Schach-Matt-Situation. Hilft also nur Eindämmen, indem man auf diesem Stück das noch bestehende Gras ganz hoch wachsen lässt.
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FoxOnTheRun
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Beitrag von FoxOnTheRun »

Auf der Weide meienr Pferde ist leider auch viel Hahnenfuß. Ich werde es mal mit Kalken versuchen, es gibt damit gute Erfahrungen, hoffe, die bewahrheiten sich :-)
LG Foxi
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Wer Frauen ohne Fehler sucht und Pferde ohne Mängel, der hat nie ein gutes Pferd im Stall und im Bett nie einen Engel.
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