Danke, Ihr beiden - der Zuspruch tut mir gut. Ich möchte halt sooo gerne "Harmonie".
Celine hat geschrieben: Ich denke, du kommst nicht drumrum, konsequent und unermüdlich das unerwünschte Verhalten zu verbieten. Anschließend sofort loben, wenn er es läßt! Du musst ja gar nicht hauen. Vielleicht reicht ja auch ein strenges "nein", und zwar hundert Mal in gleicher Tonlage, wenn es sein muss. Ohne sauer zu werden. Einfach immer gleich reagieren.
Tjaaaa, leider reicht das eben nicht. Nicht immer jedenfalls. Wenn ich auf ihm sitze und er angelt nach den Zügeln oder meinen Beinen, reicht meist ein "Nein". Bei der Sache mit dem Strick, beim Anfressen der Schubkarre, oder beim Büffeln nicht. Da kein ich so oft "Nein" sagen, wie ich will - er macht weiter.
Nur um das mal zu illustrieren: Heute beim Abäppeln geht der Youngster wie jedes Mal zur Schubkarre, um daran genüsslich zu kauen. Er weiß genau, dass er das nicht soll. Ich gehe wirklich forschen Schrittes mit einem "scharfen Nein" und erhobenem Mistboys auf ihn zu - eine wirkliche Reaktion habe ich nur bekommen, als ich ihn den Mistboy vor die Brust buffte. Kaum drehe ich mich um, ist er schon wieder auf dem Weg zur Karre.
Oder: Ich bürste seine Mähne. Er dreht sich mit dem Kopf zu mir in der Höhe, das er mir mit der Schnuppe prima an den Kopf hauen kann. Ich "wedel" ihn weg auch mit einem scharfen "Nein" und er bleibt einfach da. Ich wedel mehr, auch in Kauf nehmend, ihn zu treffen, Kopf geht kurz weg, um sofort wieder dazu sein.
Und.. und... und...
Hinzu kommen die kleinen Sachen, die so "nebenbei" passieren, dass ich sie erst realisiere, wenn die Reaktion schon zu spät wäre - hier mal ein knapsen, da mal ein Schnappen u.ä.
Jau, und das zeigt, dass das Problem tatsächlich tiefer liegt.
Zwischendurch hatte ich mir mehr Respekt erarbeitet, den habe ich wohl irgendwie wieder verspielt. Pepe, du sprichst da das an, was ich so schwer finde: diese 100%ige Konsequenz. Irgendwie habe ich noch im Kopf, dass wir doch auch mal einen Stand haben müssen, wo nicht immer wieder alles neu nach gefragt wird. Aber das ist wohl bei so einem Teenie-Pferd so. Ich denke, wenn ich das akzeptiere, bin ich schon einen Schritt weiter. Ich erwische mich hin und wieder bei solchen Gedanken wie "Warum ist er so undankbar?" oder dass ich das persönlich nehme. Vom Kopf weiß ich, dass das Unsinn ist, aber das denkt sich manchmal einfach so.
Medora