Fuß schmerzt beim Reiten

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Malwas
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Fuß schmerzt beim Reiten

Beitrag von Malwas »

Hallo,

ich habe schon seit Jahren vor allem im linken Fuß Schmerzen, wenn ich mehr als 20 Minuten reite. Je kürzer die Bügel, umso stärker. Vorgestern habe ich an einem EM-Sitzschulungskurs teilgenommen, wo vor allem am Aussitzen im Trab gearbeitet wurde. Nach etwa einer halben Stunde nur Aussitzen war es richtig schlimm und ich musste erstmal ohne Bügel meine Füße kreiseln lassen. Die Trainerin wusste keinen Rat, will Ende März auf einer Weiterbildung mal nachfragen, woran es liegen könnte. Der Fuß tut in erster Linie an der äußeren Oberseite, also am Spann weh - schwer zu beschreiben.
Hat jemand unter euch ähnliche Probleme und vielleicht ein "Gegenmittel"? Wo könnte die Ursache liegen? Ich vermutete erst, der linke Bügelriemen sei kürzer als der rechte, aber beim Nachmessen waren sie gleich lang.
Vielleicht weiß jemand Rat? :)
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Wie weit hast Du denn Deinen Fuß im Steigbügel?
Liegt wirklich der ganze Ballen plan auf, oder angelst Du nur mit den Zehen nach dem Bügel (überspitzt ausgedrückt)?

Ich könne mir vorstellen daß ein instabiler Knöchel verantwortlich ist und Du "kippelst".
Ein Video gibts nicht zufällig?

Und es kann durchaus sein, daß Deine Beine unterschiedlich lang sind - insofern würde ich das nicht unbedingt als "abgehakt" betrachten.
Hast Du die Schmerzen auch wenn Du ohne Bügel reitest?
Zuletzt geändert von ottilie am Di, 28. Feb 2012 11:44, insgesamt 2-mal geändert.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Was trägst Du denn für Schuhe? Vielleicht sind die zu eng? Wäre mir jetzt als aller Erstes eingefallen.

Ich hatte jahrelang Probleme mit den Achillessehnen. Lt. Ortho wären die Schuhe aber nicht Schuld dran. Zuletzt habe ich geblutegelt und die Schuhe gewechselt. Nun geht es.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Malwas
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Beitrag von Malwas »

Meistens hab ich den Steigbügel etwas schief am Fuß, also mit dem Ballen des großen Zehs nach außen hin zum kleinen Zeh. Aber wenn ich mir Fotos ansehe ist es mal so, mal so, und egal wie ich den Fuß in den Bügel stelle, es tut weh. Habe ne Zeit lang die Bügel zu weit vorne am Fuß gehabt, weil mir anfangs immer gesagt wurde es dürfe nur der halbe Fußballen drinstehen, da man sonst quasi aus dem Bügel aufsteht beim Leichttraben (und es besser aussieht... angeblich). Die nächste Reitlehrerin hat mir das erst mal abgewöhnt und den Bügel weiter nach hinten gelegt.
Zu klein sind meine Schuhe nicht, es ist auch unabhängig vom Reitschuhmodell.
Fotos hab ich zwar, aber da sieht man nicht wirklich was. Und die meisten Fotos sind lustigerweise von rechts aufgenommen :roll:
Ich such mal was raus wo ich mich nicht so schämen muss :lol:
Malwas
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Beitrag von Malwas »

Einmal seitlich im Trab:

Bild

Und von vorne im Schritt:

Bild
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Hm... Fotos find ich jetzt nicht sooo aussagekräftig, vor allem da es hier auf den Bewegungsablauf drauf ankäme.

Eventuell könnte es sein, daß Du zu stark mit dem Fuß nach innen kippst und dadurch die Außenseite zu sehr überreizt / gedehnt wird, aber das ist wirklich mehr ein Bauchgefühl als das zu sehen :wink:
Ich meine damit übrigens, daß Dein Sohlengewölbe nach innen kippt, also die Innenseite vom Fuß - nicht der ganze Fußknöchel.
Aber an was das liegt? Kann einfach ein Plattfuß sein (hab ich selber auch, ist also nicht böse gemeint! - da könnte übrigens eine Einlage im Schuh hilfreich sein), oder die Beinlage aus der Hüfte heraus stimmt nicht. Und wer weiß was die Schultern machen um unten solche Geschichten hervorzurufen :lol:
Du siehst - freie Auswahl :roll:

Hast Du denn sonst auch Probleme? Oder explizit nur beim Reiten?

Scheint übrigens ein nettes Pferd zu sein :D
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Semiramis
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Beitrag von Semiramis »

Ich vermute mal, dass schon Fehlbelastungen vorhanden sind, die sich beim Reiten eben stärker zeigen.
Ich kann Dir "Zilgrei" empfehlen. Die Übungen sind einfach, aber helfen wirklich super.
Buch dazu: "Neue Hoffnung Zilgrei" von Adriana Zillo und Hans Hans Greissing
Malwas
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Beitrag von Malwas »

Ach du Schreck, so viele Möglichkeiten :lol:
Andere Probleme habe ich nicht, so weit ich weiß. Sowohl auf dem Pferd als auch sonst. Dieses Zilgrei ist mir völlig unbekannt, schau ich mir bei Gelegenheit mal an.
Beim genauen Hinsehen auf meinen Videos vom Kurs sehe ich, dass mein linker Fuß im Aussitzen mehr federt als der rechte. Der Winkel zwischen Spann und Schienbein wird wesentlich enger in der "Einsitzphase" (also da, wo ich beim Leichttraben einsitzen würde). Kann das eine Ursache sein? Der rechte Fuß federt auch deutlich nach unten, aber evtl. nicht so stark. Möchte die Videos nur ungern zeigen, da das in der Tat nette Pferd unter mir leider nicht nett läuft, wir kennen uns noch nicht lange und ich hab an allen Ecken und Enden zu tun - erst Recht, wenn ich mich auf meinen Sitz konzentrieren soll :roll:
Ich versuch mal ein paar Sekunden zusammenzuschneiden. Aber erst nachher, jetzt muss ich mich erstmal unangenehmem Uni-Kram widmen :?
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Malwas hat geschrieben:Der Winkel zwischen Spann und Schienbein wird wesentlich enger in der "Einsitzphase" (also da, wo ich beim Leichttraben einsitzen würde)
Hört sich nach Übersprungshandlung an :lol: :lol: :lol:
Vielleicht eine Balancegeschichte, und das ist der Punkt an dem Du Dich "festmachst"?

Und nein - wenn Du kein Video zeigen willst dann laß, paßt schon! Brauchst Dich nicht gezwungen fühlen.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hallo

ja, das ist ein ganz typisches Problem, das sogar recht häufig vorkommt. für mich sind da ganz offensichtliche Spannungen im Fussgelenk sichtbar, es scheint, als würdest du die Ferse fast versuchen runterzudrücken, was dir gleich alle drei Gelenke (Fussgelenk, Knie und Hüftgelenk) festmachen wird, die Stellung des Beckens wird ungünstig positioniert und damit auch die Wirbelsäule und die gesamte Haltung des Oberkörpers sabotiert, was wiederum die Unabhängigkeit des Schultergürtels und der Arme verunmöglicht. Dies muss nicht mal so offensichtlich sein. Aber deshalb dreht es dir diesen Fuss auch weiter raus. Es ist nie nur ein "Fussproblem". Sondern es ist ein ganz grundlegendes Koordinations- und Haltungsproblem dahinter, in der mangelnden Losgelassenheit und Durchlässigkeit des ganzen Körpers und dem damit falsch verbundenen Treibens. Mit grosser Wahrscheinlichkeit ist diese leichte Verdrehung im körper auch im Alltag präsent, nur macht sie sich da vielleicht (noch) nicht in unangenehmer Weise bemerkbar.

Die Auswirkungen dieser Schiefe/Verdrehung kann man mit Osteopathie oder Physiotherapie abmildern oder gar beheben. So wirst du ziemlich wahrscheinlich rel. schnell keine Schmerzen mehr haben. Die Ursache aber musst du konkret angehen, wenn du nicht früher oder später am gleichen Punkt wieder ankommen möchtest. Ich kenne das selber auch und habe dafür die besten Erfahrungen mit der Alexander Technik gemacht, weil diese das Problem in seiner Gesamtheit angeht und nicht nur symptomorientiert "manipuliert". Durch die neue Ausrichtung und dadurch ermöglichte Koordination werden die Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder entlastet und dadurch den Überdruck von der schmerzhaften Stelle weggenommen. Das Problem wird also indirekt angegangen.

Der einzige Haken an der Sache ist, dass es eine Sache ist, die sich (halt wie beim Reiten auch ;) ) nicht einfach so ruckzuck in 1-2 Lektionen lernen lässt. Es ist keine Therapie, wo man zum Therapeuten geht und sagt: mach, dass es besser wird. Es ist ein langsamer, grundlegender Prozess, wo man lernt seine eigenen Gewohnheiten wahrzunehmen und sich davon zu lösen, so dass die negative Überspannung in eine positive Grundspannung umgewandelt werden kann, welche eine elastische Stabilität ermöglicht (Durchlässigkeit und Losgelassenheit in der Bewegung).
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
wiassi

Beitrag von wiassi »

Neben den von Jen beschriebenen sinnvollen Übungen kann ich dir nur gute Gelenkbügel ans Herz legen. Ich reite nur noch damit, nach einem Trümmerbruch im linken Sprunggelenk + div. OPs, Knorpel fast komlett weg +postoperative Arthose.
Mit "normalen" Bügeln merke ich den Schmerz schon nach sehr kurzer Zeit, mit den Gelenkbügeln kann ich fast normal reiten.
Ich habe die älteren System4 von Sprenger, bei den Bow Balance von meinem Mann habe ich keinen größeren Vorteil zu den Älteren erkennen könne und auch die Stoßdämpferbügel (wie hießen die noch gleich?) brachten mir keinen weiteren Vorteil.
Yvonne

Beitrag von Yvonne »

Ich reite auch mit den Sprenger System 4 Bügeln und hab seitdem keine Probleme mehr mit Schmerzen im Fuß.

Ansonsten schließe ich mich den Vorschreibern an.
Malwas
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Beitrag von Malwas »

@Jen: Das klingt ja interessant. Aufgrund einer minimal hochgezogenen Schulter infolge eines Sturzes wollte ich evtl. sowieso mal zu einem Fachmann gehen. Muss ich mich mal umhören, ob es hier einen guten Physiotherapeuten gibt.

@wiassi und Yvonne: Darüber hatte ich auch schonmal nachgedacht. Ich bin auf meiner letzten RB ein paar Mal mit den System-4-Bügeln geritten, kann mich aber nicht mehr erinnern ob es da besser war. Ob es die Silk Steel Flexbalance vom Krämer wohl auch tun? Die sind preislich eher in meiner Reichweite :lol:
Am Sonntag war ein Teilnehmer mit den Bow-Balance-Bügeln unterwegs, dem wurde geraten, "starre" Bügel zu benutzen, weil diese Elastizität am Fuß widerum Spannung im Bein hervorrufen würde, durch welche er nicht mehr geschmeidig aussitzen könne. Er hat (wie ihr) gesagt, dass seine Gelenke nicht mehr weh tun, seitdem er die benutzt... weiß auch schon langsam nicht mehr, was ich glauben soll :lol:
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Malwas hat geschrieben: weiß auch schon langsam nicht mehr, was ich glauben soll :lol:
Zur Not Deinem Körper :wink:
EM mag die Elastikbügel nicht, aber wenn sie Dir guttun...
Falls die vom Kramerladen gut sind, kaufen und probieren - ggfs. halt wieder verkaufen. Denke schon daß man das über einen längeren Zeitraum probieren sollte.
Und ich kenne ein paar Leute, die auf solche Steigbügel nicht mehr verzichten würden.
Es grüsst ottilie
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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Zum Post von Jen möchte ich noch hinzufügen, dass nicht nur die Blockaden im Fuß bis "nach oben" ziehen können, sondern auch umgekehrt Blockaden in der Wirbelsäule oder im Becken bis in die Füße ziehen können und für das Problem sorgen könnten. Das ist vor allem dann denkbar, wenn Du mal vor einiger Zeit (oder auch langen Jahren) ein Trauma hattest wie z. B. ein Sturz vom Pferd oder ein Autounfall.
Viele Grüße
Sabine
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