Verflixt, nach dem Post hätte ich mir meines auch sparen können.Rapunzel hat geschrieben:skywalker: Es hat ja niemand was dagegen, dass man so einen Dicken reitet - nur WIE ist halt die Frage. Muss dieses Pferd in Pi, Pa und Po "gedrückt" werden, die niemals gut und schön und pferdefreundlich ausgeführt werden können? Oder kann man es nicht einfach sauber und nett reiten wie in den youtube-Videos von anderen Kaltblütern, ohne die Ambition zu Mords-Lektionen?
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fabienne_x
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Tja, und ich konnte mich nun nicht entscheiden, welchen eurer Beiträge ich nun "unterschreiben" möchte!fabienne_x hat geschrieben:Verflixt, nach dem Post hätte ich mir meines auch sparen können.Rapunzel hat geschrieben:skywalker: Es hat ja niemand was dagegen, dass man so einen Dicken reitet - nur WIE ist halt die Frage. Muss dieses Pferd in Pi, Pa und Po "gedrückt" werden, die niemals gut und schön und pferdefreundlich ausgeführt werden können? Oder kann man es nicht einfach sauber und nett reiten wie in den youtube-Videos von anderen Kaltblütern, ohne die Ambition zu Mords-Lektionen?![]()
Ich hatte es ja einiges vorher auch schon mal erwähnt, ich würde durchaus auch solch ein Pferd dressurmäßig-gymnastizierend arbeiten wollen, aber NICHT so wie auf dem Video, da geht für mich der Nutzen fürs Pferd völlig verloren, es gibt max. noch einen Nutzen für die Ego-Pflege des Reiters.
Genau. Und ich denke, genau in diese Richtung zielen auch die deutlichen Worte von Dr. Ritter, die ich gestern hier eingestellt habe.fabienne_x hat geschrieben:Ich finde, dieses "jedes Pferd kann piaffieren" war nicht unbedingt die glücklichste Message für die Freizeitreiter dieser Welt in den vergangenen Jahren.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs
Nach der SdA unterwegs
Diese message kam mit dem unseligen Hempfling auf. Der hat das in die Gehirne vieler Freizeitreiter gebracht. Branderup& co haben dann daraus weiter eine eigene Philosophie gestrickt.
Warm sind die Pferde bei Branderup eigentlich so überstellt ? bewirken tut es ja u.a. dass das Pferd in seinen Gegenwehrmöglichkeiten stark eingeschränkt wird. Aber was ist die offizielle Branderup-Erklärung dazu ?
LG
Sabine
Warm sind die Pferde bei Branderup eigentlich so überstellt ? bewirken tut es ja u.a. dass das Pferd in seinen Gegenwehrmöglichkeiten stark eingeschränkt wird. Aber was ist die offizielle Branderup-Erklärung dazu ?
LG
Sabine
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Excalibur
Auf die Aussage das die Pferde bei BB grundsätzlich überstellt sind jetzt genauer einzugehen und groß zu diskutieren habe ich nicht die Zeit und Nerven. (Soll jetzt nicht abfällig gemeint sein)
Ich hatte mit der Optik da früher auch meine Probleme. Ichkann aber durch eigene Erfahrungen sagen, dass ich noch keine Reitweise erlebt habe wo ich so oft aufgefordert wurde den Hals des Pferdes gerade zu halten.
Es wird lediglich ein leichtes abkippen des Genicks gewünscht/verlangt. Hierdurch wird beim durchlässigen Pferd ein abkippen und vorschieben der inneren Hüfte möglich. Der Reiter hält durch seinen eigenen inneren Gesäßknochen (entspannte tiefe Hüfte), nun die Möglichkeit das Pferd zu biegen(Innere Hinterbein unter den Schwerpunkt). Jetzt kann das innere Hinterbein das innere Vorderbein (Schulter) stützen und der Reiter durch den Drehsitz (und das anliegen der Zügel) die Schultern verschieben, das Gewicht kommt von der inneren Schulter runter und das Pferd tritt an den äußeren Zügel.
Fertig ist "das überstellte Pferd". Lässt du das Pferd weiter auf der Vorhand, auf dem inneren Vorderbein und dem Inneren Zügel wird es optisch gerader.
Auf einer Geraden Linie werden die Schultern natürlich nicht verschoben, hier wird nur über das innere oder äußere Hinterbeinen geradegerichtet die Schulter wird von der Bande weg zwischen beiden Zügeln geführt.
Habe jetzt nicht differenziert ob die Schultern seitlich verschoben werden, von innen nach außen oder das Gewicht, also eine Schulter tiefer als die andere. Hoffe das lässt sich im Zusammenhang verstehen.
Ist jetzt nur schnell runter geschrieben, hoffe mann kann es einigermaßen nachvollziehen.
Ich hatte mit der Optik da früher auch meine Probleme. Ichkann aber durch eigene Erfahrungen sagen, dass ich noch keine Reitweise erlebt habe wo ich so oft aufgefordert wurde den Hals des Pferdes gerade zu halten.
Es wird lediglich ein leichtes abkippen des Genicks gewünscht/verlangt. Hierdurch wird beim durchlässigen Pferd ein abkippen und vorschieben der inneren Hüfte möglich. Der Reiter hält durch seinen eigenen inneren Gesäßknochen (entspannte tiefe Hüfte), nun die Möglichkeit das Pferd zu biegen(Innere Hinterbein unter den Schwerpunkt). Jetzt kann das innere Hinterbein das innere Vorderbein (Schulter) stützen und der Reiter durch den Drehsitz (und das anliegen der Zügel) die Schultern verschieben, das Gewicht kommt von der inneren Schulter runter und das Pferd tritt an den äußeren Zügel.
Fertig ist "das überstellte Pferd". Lässt du das Pferd weiter auf der Vorhand, auf dem inneren Vorderbein und dem Inneren Zügel wird es optisch gerader.
Auf einer Geraden Linie werden die Schultern natürlich nicht verschoben, hier wird nur über das innere oder äußere Hinterbeinen geradegerichtet die Schulter wird von der Bande weg zwischen beiden Zügeln geführt.
Habe jetzt nicht differenziert ob die Schultern seitlich verschoben werden, von innen nach außen oder das Gewicht, also eine Schulter tiefer als die andere. Hoffe das lässt sich im Zusammenhang verstehen.
Ist jetzt nur schnell runter geschrieben, hoffe mann kann es einigermaßen nachvollziehen.
Also man kann von dem Paar ja halten was man möchte...aber das hier:
haut mich grade weg...

Da mir dazu nix Diplomatisches mehr einfällt - kein weiterer Kommentar.
sab hat geschrieben: Wie soll denn eine so - im Vergleich - zarte Frau überhaupt so einen Brocken reell reiterlich "anpacken" können ? Da steht doch das Gewicht der Frau und ihre Kreuzhilfen - so sie denn entpsrechend reiten könnte - in gar keinem Verhältnis zu dem Brocken, den sie da in Bewegung und gar - in diesem Falle - auch noch in Versammlung halten will (was ja auch nicht klappt).

Da mir dazu nix Diplomatisches mehr einfällt - kein weiterer Kommentar.
Jo, Leute die sowas glauben sind nicht weit davon entfernt mit Kraft anstatt mit Gefühl und Verstand zu reiten und haben letztlich bisher nicht begriffen worum es geht.
Hier mal wieder der Maitre (N.O.):
„Du kannst keine 800 Kilos zwingen, irgendetwas zu machen. Du musst sie bitten… Wenn Du sanft fragst, ihn mit Deinem Verstand etwas hinters Licht führst, wenn Du Pferdeverstand mit echtem Können verbindest,
kannst Du jedes Pferd verbessern… und ein gutes wird triumphieren.”
Zu den Piaffbemühungen des Kaltblutschimmels:
Es sind ja erst Anfänge von halben Tritten zu sehen und da sehe ich nicht, dass dieses Pferd jetzt darunter leiden würde. Als gymn. Übung hat die Arbeit mE durchaus Sinn. Natürlich darf man im Endergebnis nicht das erwarten, was zB. Totilas zeigen kann, aber diese Übung zu nutzen um dem den Bewegungsbalauf von Hankenbeugung zu vermitteln macht doch Sinn, zumal hier nicht gequetscht, gestochen und gehauen wird!
Vermutlich hat zB Satchmo mit IW, ein sehr prädestiniertes Pferd für die hohe Dressur, in seinem Leben mehr unter den Piaffbemühungen seiner Reiterin gelitten , als der Kaltblutschimmel. Entscheidend ist halt, wie und was man draus macht. Soviel mal dazu.
Hier mal wieder der Maitre (N.O.):
„Du kannst keine 800 Kilos zwingen, irgendetwas zu machen. Du musst sie bitten… Wenn Du sanft fragst, ihn mit Deinem Verstand etwas hinters Licht führst, wenn Du Pferdeverstand mit echtem Können verbindest,
kannst Du jedes Pferd verbessern… und ein gutes wird triumphieren.”
Zu den Piaffbemühungen des Kaltblutschimmels:
Es sind ja erst Anfänge von halben Tritten zu sehen und da sehe ich nicht, dass dieses Pferd jetzt darunter leiden würde. Als gymn. Übung hat die Arbeit mE durchaus Sinn. Natürlich darf man im Endergebnis nicht das erwarten, was zB. Totilas zeigen kann, aber diese Übung zu nutzen um dem den Bewegungsbalauf von Hankenbeugung zu vermitteln macht doch Sinn, zumal hier nicht gequetscht, gestochen und gehauen wird!
Vermutlich hat zB Satchmo mit IW, ein sehr prädestiniertes Pferd für die hohe Dressur, in seinem Leben mehr unter den Piaffbemühungen seiner Reiterin gelitten , als der Kaltblutschimmel. Entscheidend ist halt, wie und was man draus macht. Soviel mal dazu.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Ach je, ich habe es ja befürchtet, dass ich sofort als Kraftreiter beschimpft werde...genau das habe ich NICHT gesagt und gemeint. Wenn ich ein Pferd >am kreuz > oder >am Sitz> haben will, dann muss da auch die Relation meines Sitzes mit der Grösse des Pferdes stimmen. DAS hat nichts mit Kraftreiterei zu tun ! Im Falle des Schimmels ist dies nicht der Fall.
LG
Sabine
LG
Sabine
Keine Sorge, Sab - ich habe das auch nicht so verstanden…
Ich weiß ohnehin nicht so recht, wie man auf die Idee kommen kann, ohne den Einsatz von IRGENDWAS reiten zu können. Ein Pferd am Kreuz – oder feiner ausgedrückt, am Sitz – zu haben, hat nämlich mit roher Kraft rein gar nichts zu tun. Und auch ein N.O. hatte seine Pferde am Sitz (und das, obwohl seine Haltung eher weniger lehrbuchgerecht war). Ein P. Karl hat seine Pferde nachgerade perfekt am Sitz, ein Klimke hatte seine Pferde am Sitz – das ist im Prinzip die Essenz guten Reitens. Und wer tatsächlich meint, das ginge ohne Anstrengung (des REITERS), der irrt gewaltig. Und natürlich macht es einen himmelweiten Unterschied, ob ich einen filigranen Iberer über den Sitz reite, oder ein massiges Kaltblut.
Ach ja: Beim besten Willen verstehe ich nicht, warum sich vernünftiges körperliches Reiten und Reiten mit Verstand und Gefühl ausschließen sollten. Aber das hat wahrscheinlich damit zu tun,dass diese Menschen "am Sitz reiten" mit Ackerei verwechseln…
Ich weiß ohnehin nicht so recht, wie man auf die Idee kommen kann, ohne den Einsatz von IRGENDWAS reiten zu können. Ein Pferd am Kreuz – oder feiner ausgedrückt, am Sitz – zu haben, hat nämlich mit roher Kraft rein gar nichts zu tun. Und auch ein N.O. hatte seine Pferde am Sitz (und das, obwohl seine Haltung eher weniger lehrbuchgerecht war). Ein P. Karl hat seine Pferde nachgerade perfekt am Sitz, ein Klimke hatte seine Pferde am Sitz – das ist im Prinzip die Essenz guten Reitens. Und wer tatsächlich meint, das ginge ohne Anstrengung (des REITERS), der irrt gewaltig. Und natürlich macht es einen himmelweiten Unterschied, ob ich einen filigranen Iberer über den Sitz reite, oder ein massiges Kaltblut.
Ach ja: Beim besten Willen verstehe ich nicht, warum sich vernünftiges körperliches Reiten und Reiten mit Verstand und Gefühl ausschließen sollten. Aber das hat wahrscheinlich damit zu tun,dass diese Menschen "am Sitz reiten" mit Ackerei verwechseln…
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs
Nach der SdA unterwegs
sab hat geschrieben:Ach je, ich habe es ja befürchtet, dass ich sofort als Kraftreiter beschimpft werde...genau das habe ich NICHT gesagt und gemeint. Wenn ich ein Pferd >am kreuz > oder >am Sitz> haben will, dann muss da auch die Relation meines Sitzes mit der Grösse des Pferdes stimmen. DAS hat nichts mit Kraftreiterei zu tun ! Im Falle des Schimmels ist dies nicht der Fall.
LG
Sabine
Cubano hat geschrieben:...Und natürlich macht es einen himmelweiten Unterschied, ob ich einen filigranen Iberer über den Sitz reite, oder ein massiges Kaltblut.
Na jetzt weiß ich eeendlich, warum ich mir ein Pony gekauft habe.
Agänwatlörnd.
*Pony abspecken geht*
Ich stehe ganz ganz arg hinter der Aussage "die Dressur ist für das Pferd, nicht das Pferd für die Dressur".
Man soll kein Pferd mit einem Ehrgeiz belasten, den es nicht erfüllen kann.
Das gilt aber immer und ist doch seeehr individuell.
Man spannt auch Araber und Vollblüter vor Kutschen, man sieht Isländer und Haflinger auf Distanzritten usw.usf. und es gibt auch "geborene" Springpferde, die einfach nicht springen können oder wollen.
Und was Dressurarbeit angeht: es geht doch um die relative Verbesserung von Beweglichkeit, Balance, Athletik und Ausdruck gemessen am Ausgangspunkt der Ausbildung.
Wenn ich das berücksichtige und den Arbeiteifer und die Motivation des Pferdes erhalte, wenn ich keinen sportlichen (ungerechten) Wettkampf suche, ist nichts falsch daran, mit egal welchem Equiden dressurmäßige Gymnastizierung zu betreiben.
Und es gibt in meinen Augen absolut Kaltblüter, die ich mir prima unterm Dressursattel vorstellen kann.
Dieses z.B.
Man soll kein Pferd mit einem Ehrgeiz belasten, den es nicht erfüllen kann.
Das gilt aber immer und ist doch seeehr individuell.
Man spannt auch Araber und Vollblüter vor Kutschen, man sieht Isländer und Haflinger auf Distanzritten usw.usf. und es gibt auch "geborene" Springpferde, die einfach nicht springen können oder wollen.
Und was Dressurarbeit angeht: es geht doch um die relative Verbesserung von Beweglichkeit, Balance, Athletik und Ausdruck gemessen am Ausgangspunkt der Ausbildung.
Wenn ich das berücksichtige und den Arbeiteifer und die Motivation des Pferdes erhalte, wenn ich keinen sportlichen (ungerechten) Wettkampf suche, ist nichts falsch daran, mit egal welchem Equiden dressurmäßige Gymnastizierung zu betreiben.
Und es gibt in meinen Augen absolut Kaltblüter, die ich mir prima unterm Dressursattel vorstellen kann.
Dieses z.B.
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Kiruna Karmina
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- Registriert: Mi, 04. Apr 2012 13:50
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Oh ja, aber ich weigere mich anzunehmen, dass die Möglichkeiten des Schimmels bei Schlurfgängen und steifer HH schon ausgeschöpft sind.Kiruna Karmina hat geschrieben:Genau so sehe ich das auch, Melli. Es ist die RELATIVE Verbesserung in Abhängigkeit von den individuellen Möglichkeiten des jeweiligen Pferdes.
Melli: warum ist ein sportlicher Wettkampf ungerecht?wenn ich keinen sportlichen (ungerechten) Wettkampf suche
Zur Rittigkeit: Rittigkeit ist eines von vielen Zuchtzielen. Je nach Rasse werden unterschiedliche Prioritäten bei den Zuchtzielen gesetzt. Und es gibt eben auch Rassen, bei denen dieses Zuchtziel so gut wie gar keine Priorität hat.
Natürlich sollte jedes Pferd, das geritten wird, so gesundheitsschonend wie möglich gymnastiziert werden.
Aber einem Kaltblüter die Kandare ins Maul schnallen, herumzuzoppeln (so dass mir beim Zuschauen die Zähne klingeln) und dem schönen Tier mit Pseudo-Pi-Pa-Po-Lektionen die Würde zu nehmen und das dann noch als ReitKUNST zu verkaufen, das halte ich für sehr vermessen und egoistisch.
Wäre dieses Pferd im Rahmen seiner Möglichkeiten gut geritten, dann könnte ich mich wirklich daran erfreuen. So leider gar nicht.
