Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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horsman
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Beitrag von horsman »

eben Phanja
Zu der JCR Fotostrecke sage ich nichts, weil es nicht mit dem hiesigen Thema zu tun hat. Das Thema "Legerete" kann man bei Bedarf mal in einer anderen Box erörtern, bzw. das wurde ja schon zu Genüge durch den Fleischwolf gedreht.


Zurück zum Thema:

@cubano
Dann definiere doch bitte mal was ist "Versammlung" und was könnte das ev. mit "über den Rücken" zu tun haben und was nicht.

Desweiteren warte ich immer noch auf eine konkrete Erläuterung, was bedeutet für Dich/euch "über den Rücken" reiten ??

Mein Kritikpunkt (den u.a. Ottilie ja auch teilte) an diesem ominösen Begriff war ja gerade, dass er meistens und inflatorisch einfach so in den Raum geworfen wird und kaum einer erläutert mal konkret was das nu genau ist. Jetzt hast DU die einmalige Chance damit aufzuräumen ;-)

Und zum 5-ten Mal:
Ich habe nicht auf Racinet Buch verwiesen um das "Prinzip der frühen Versammlung" oder gar Legerete zu propagieren, sondern um noch einen Punkt davor anzusetzen, nämlich (völlig reitweisenunabhängig), was bedeutet eigentlich "Versammlung". Aber das erläuterst Du uns ja jetzt sicherlich gleich.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Horsmän - ich räum gleich auf. Mit Dir nämlich :P :P :P :P
Ne, mal im Ernst. Blättere mal drei oder vier Seiten zurück, da findest Du doch nun wirklich Erklärungen zum über den Rücken reiten…
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horsman
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Beitrag von horsman »

Das einzige was kam an das ich mich erinnere waren zwei neue nubulöse Begriffe "Spannungsbogen und Schwungbogen". Mehr kann ich da nicht finden und konkretes schon mal gar nicht. Kopier doch bitte die Stellen mal eben, dann muss ich nicht weiter suchen.

Um den Faden noch mal aufzunehmen:
Es ging darum ob und wenn, was macht ihn aus, gibt es einen Unterschied zwischen einem Pferd, welches mit losgelassenem Rücken geht und einem Pferd welches "über den Rücken" geht. Weil immer noch keiner mal konkret beschrieben hat, was tut ein Pferd wenn es "über den Rücken" geht, ausser natürlich, dass es den Rücken nicht verkrampft.
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Kiruna Karmina
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Beitrag von Kiruna Karmina »

OT:
Leute, die Sonne scheint!
Beeilt Euch mit der Arbeit oder baut Überstunden ab und geht ausreiten.
Alles ist in Gold getaucht! Wer weiß wie lange noch, denn bald wird der Schwippbogen rausgekramt 8). :D
horsman
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Beitrag von horsman »

"baut Überstunden ab" ... in welchem Traum lebst Du :roll: ?

Aber in der Tat, das Wetter und die Herbstfarben ist sehr schön.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

horsmän hat geschrieben:Das einzige was kam an das ich mich erinnere waren zwei neue nubulöse Begriffe "Spannungsbogen und Schwungbogen". Mehr kann ich da nicht finden und konkretes schon mal gar nicht. Kopier doch bitte die Stellen mal eben, dann muss ich nicht weiter suchen.

Um den Faden noch mal aufzunehmen:
Es ging darum ob und wenn, was macht ihn aus, gibt es einen Unterschied zwischen einem Pferd, welches mit losgelassenem Rücken geht und einem Pferd welches "über den Rücken" geht. Weil immer noch keiner mal konkret beschrieben hat, was tut ein Pferd wenn es "über den Rücken" geht, ausser natürlich, dass es den Rücken nicht verkrampft.
Moins,
ehrlich Horsmän, wenn Du Begriffe wie "Spannungsbogen", die von weitaus versierteren Menschen als mir schon in zahlreichen Werken erklärt wurden, für nebulös hältst: Wie soll denn dann eine fruchtbare Debatte entstehen? Die Reitersprache kommt nun mal nicht ohne reiterliche Begriffe aus und es ist in meinen Augen vergleichsweise merkwürdig, diese als nebulös zu bezeichnen. Spannungsbogen ist eine rein anatomische Geschichte, die mit der Muskulatur, den Bänden und Sehnen des Pferdes zusammenhängt und die sich vom Hinterhauptbein bis zur Hinterhand zieht.

Was tut ein Pferd, was über den Rücken geht?
1) der lange Rückenmuskel arbeitet ryhtmisch. Da dieser mit dem Gesäßmuskel verbunden ist, kann das Pferd durch den arbeitenden Rückenmuskel die HH besser einsetzen.
2) Die Bewegungen des langen RM übertragen sich auch auf den breiten RM. Dieser wiederum ist mit dem Oberarm des Pferdes verbunden – ein Pferd, was über den Rücken geht, kann also auch vorn weiter ausgreifen.
Darüber hinaus hat das "über den Rücken gehen" auch Auswirkungen auf Genick und Hals des Pferdes und beeinflusst zudem den Gang.
Weniger nebulös? Zur korrekten Benennung der einzelnen Muskeln, die hier zum Arbeiten kommen, musst Du allerdings einen der Biomechanik-Freaks hier im Forum fragen; ich kann mir immer nur "longissimus dorsi" merken. :P
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Beitrag von Kiruna Karmina »

In MEINEM Horseman :wink: . Und der handelte von einem schönen Ausritt im goldenen Blätterwald.
Und den Schwippbogen konnte ich mir bei unserem Thema einfach nicht verkneifen :wink:. Habe heute mal unerschütterlich gute Laune im grauen Alltag. :D
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Beitrag von horsman »

Jo Karmina. Gute Laune muss man geniessen.
Und nach dem Schwippbogen kommt erst der Regenbogen und dann der Schneebogen :lol:

Sind ja alles selbst erklärende Begriffe :wink:

@Cubano
das ist doch schon mal was konkretes.

Und wenn wir jetzt noch konstatieren, dass die freie Schulterbewegung, die du da beschreibst ("vorne weiter ausgreifen"), auch damit zusammenhängt, dass das Pferd sein Gewicht nicht auf die Schultern bringt, sondern (wo soll es dann auch anders sein) auf dem Hinterbein trägt, und dass der Spannungsbogen auch durch das leichte Abkippen des Beckens (durch die Bauchmuskulatur) gehalten wird (wie auch sonst, wenn am hinteren Ende sonst die Spannung des Rückens fehlt) und dass mit diesem leichten Abkippen des Beckens die Hinterbeine sich in der Bewegung etwas mehr beugen müssen, sprich aktiver (Racinet spricht von engagiert) sind, na dann sind wir doch beieinander. - Und genau das ist Versammlung, so wie es Racinet beschreibt. Du siehst: So schlimm ist das gar nicht, was Racinet in seinen Büchern schreibt :wink:

Damit schließt sich auch der Kreis zu der These die ich weiter vorne beschrieb: richtiges "über den Rücken reiten" geht mit Arbeit an Versammlung einher. Und wenn das jetzt nicht in eure Skala passt, dann habt ihr ein Problem , nicht ich :wink:

Obwohl: ein kleines aber wichtiges Detail fehlt noch ...
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Tossi
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Beitrag von Tossi »

@horsmän
Lass mich raten: der lockere Unterkiefer....?

LG Lisa
Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet. (David Hume)
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

horsmän hat geschrieben:So schlimm ist das gar nicht, was Racinet in seinen Büchern schreibt :wink:

Damit schließt sich auch der Kreis zu der These die ich weiter vorne beschrieb: richtiges "über den Rücken reiten" geht mit Arbeit an Versammlung einher. Und wenn das jetzt nicht in eure Skala passt, dann habt ihr ein Problem , nicht ich :wink:

Obwohl: ein kleines aber wichtiges Detail fehlt noch ...
Guten Morgen,
der Nasenriemen? :P
Mag sein, dass es nicht so schlimm ist, was Racinet SCHREIBT. Umso schlimmer finde ich das, was er und seine Schüler ZEIGEN. Das ist für mich – bei aller Toleranz anderen Reitweisen gegenüber - schlicht unentschuldbar. Fürs Pferd.
Zum Becken abkippen: Das macht aber nur dann Sinn, wenn der vordere Teil des Spannungsbogens auch arbeitet. Tut er das nicht – z.B., wenn man ein Pferd in absoluter Aufrichtung arbeitet, lässt das Pferd den Rücken hängen, weil es anatomisch kaum anders kann. Und exakt das sieht man bei den gerittenen Pferden von JCR en masse. Deshalb habe ich eigentlich überhaupt kein Problem damit, dass das nicht in "unsere" Skala passt – eher im Gegenteil… :D
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Beitrag von horsman »

Du hast es immer noch nicht verstanden :cry:
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charona
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Beitrag von charona »

ich glaub' sie will es nicht verstehen :lol:
padruga
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Beitrag von padruga »

Die Bewegungen des langen RM übertragen sich auch auf den breiten RM. Dieser wiederum ist mit dem Oberarm des Pferdes verbunden – ein Pferd, was über den Rücken geht, kann also auch vorn weiter ausgreifen.
Jein. Interessant ist, dass geborene Langstreckenpferde (z.B. Turkmenen) sehr flache lange Gänge besitzen, mit gleitenden Bewegungen, extrem weit nach vorne ausgreifenden Bewegungen, dabei einen sehr stillen, nicht schwingenden Rücken haben. Da bewegt sich seitlich am Rücken viel, aber die Wirbelsäule selbst schwingt nicht nach oben und unten. Also unbedingt nötig zum freien, unverkrampften und weiten Ausgreifen der Vorderbeine ist ein schwingender Rücken nicht.
Und wenn ich gute Portugiesen reiten sehe, kann ich mich mit horsmens "Ansatz von hinten" (allerdings nicht nach Racinet) oft besser anfreunden:
dass die freie Schulterbewegung, die du da beschreibst ("vorne weiter ausgreifen"), auch damit zusammenhängt, dass das Pferd sein Gewicht nicht auf die Schultern bringt, sondern (wo soll es dann auch anders sein) auf dem Hinterbein trägt, und dass der Spannungsbogen auch durch das leichte Abkippen des Beckens (durch die Bauchmuskulatur) gehalten wird (wie auch sonst, wenn am hinteren Ende sonst die Spannung des Rückens fehlt) und dass mit diesem leichten Abkippen des Beckens die Hinterbeine sich in der Bewegung etwas mehr beugen müssen, sprich aktiver.
Ich glaube auch, dass man viel mehr unterscheiden müsste zwischen einem "verkrampften" Rücken und einen Rücken unter Spannung (von hinten) genauso wie man einen entspannten von einem lasch durchhängendem unterscheiden muss. Nur den Blick auf die Schwingungsamplitude zu richten finde ich ein bisschen einseitig. Es gibt viele Momente, bei denen mehr Spannung im Rücken zur Ausführung einer bestimmten Bewegung nötig ist, und da eben kein Schwingen mehr vorhanden ist, das Gereite aber dennoch gut ist.
Paula

Beitrag von Paula »

schwingen ist ein Begrif der Reitersprache es bedeutet der Rueckenmuskel spannt sich gleichmaessig an und ab. UND der Pferderuecken nimmt den Reiter in die Bewegung mit selbst bei max Schwungentfaltung klebt ein guter Reiter im Sattel. Nicht gleichmaessig an und abspannen heisst Taktverlust Fehler der Fussfolge unglejchmaessiges Atmen und daraus entsteht dann Verspannung...Dann gibt es u.a.einen verkrampften Rueckenmuskel oder eben lose. Reell also weniger verschleissend ist immer der schwingende Ruecken so meine Auffassung. Gut in meinen Augen ist reiten auch nur dann. Nichtsdestotroz gefaellt mir Vaquero mit am besten was man so intern.sehen kann.Hier passt die Veranlagung der Pferde zum reitlerl.Koennen.Schwingenden Ruecken seh ich da ken aber beeindrucked bin ich trotzdem.Der deutschen Dressur kann ich nichts mehr abgewinnen ab eines best.Levels Niveau seh ich nur noch mehr oder weniger verspannte Pferde in schweren Lektionen. Koennen braucht man dazu nicht nur Fleiss .Aber das ist meine Meinung.Allein bini ich damit nicht...
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Nochmal: Wenn man hier GANZ NACH UNTEN auf der Seite scrollt, sieht man ein losgelassen über den Rücken schwingendes Pferd. Die Schwungamplitude kann man am besten erkennen, wenn man sich an der obersten Zaunstange orientiert.

http://www.arr.de/index.php?p=3&l=DE
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