Phanja hat geschrieben:Ich hab mich blöd ausgedrückt. Man sieht die Stellung von außen am Besten zwischen Unterkiefer und Atlasflügel. An sich findet sie natürlich zwischen Hinterhaupt und Atlas statt.
Phanja, das ist rein funktionell nicht möglich. Die Verbindung zwischen HHB und Atlas läßt lediglich eine Beweglichkeit in Form eines Nickens zu. Deswegen heißt der Atlas in der deutschen Gebrauchssprache auch "Nicker".
Der 2. HW ist für die laterale Flexion zuständig daher umgangssprachlich auch "Dreher" genannt.
Eine Stellung findet in den gelenkigen Verbindungen zwischen HHB- Nicker-Dreher und 3.HW statt.
Oder anders gesagt : Dem Genick.
Allerdings muß man beachten, daß bei beginnender lateraler Flexion ab Dreher, diese sich auch weiter nach hinten in die HWS fortsetzt. In soweit stimmt die Aussage, daß ein Stellen
ausschließlich im Genick stattfindet so nicht wirklich.
Sie wird lediglich optisch " von außen" in diesem Bereich erkennbar.
Das Abbiegen/ Abbrechen des Halses ist sozusagen damit ein Fortsetzen der Stellung in die weitere HWS. Eine "erweiterte Stellung" ,
so die Stellung hierin korrekt ist !!!
So, wie das Pferd von Herrn Bemelmann hier allerdings eingestellt ist- mit geschlossenem Genick, ist eine durchlaufende Lateralflexion bis zum HHB nicht möglich.Denn hier koppeln sich durch das Engstellen der 1. und der 2. HW miteinander und bilden eine ungelenkig geblockte Einheit.
Das ist auch der Grund, weshalb auf das offene Genick und vor allem als dem Genick als "höchsten Punkt des Halses" so viel Wert gelgt wird ( werden muß!!!) . Nur das ermöglich eine per Definition korrekte Stellung.
Das deutliche Abbiegen des Halses, welches Herr Bemelmann hier zeigt, hat zwei Gründe:
zum einen nimmt er damit auf die Schwierige Hals-Schulter-Balance-Situation des Pferdes Einfluß und zum zweiten dehnt er so die festegehaltene / verkürzte untere-äußere Muskelkette, die für das sich eng Machen des Pferdes verantwortlich ist .
Es ist somit zum einen eine Maßnahme im Hinblick auf die Befähigung des Pferdes, sich traversal zu bewegen, zum zweiten eine langfristige Lösungsbestrebung des Problemes des aufgerollten Pferdes.
Eine korrekte Stellung hat das Pferd dabei allerdings ( noch ) nicht. Das ist hier aber auch ein untergeordnetes Problem. So meine Einschätzung...
