Schenkelweichen vs Schulterherein oder beides?

Rund um die klassische Reitkunst

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Phanja

Beitrag von Phanja »

@Max
Die Gelenkbelastung ist tatsächlich eine Interpretation und BB hat das genau so nicht gesagt. Ich hab die Frage aber schon fürs nächste Seminar auf dem Schirm, weils mich auch interessiert :wink:
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Vielleicht mag ja mal jemand hier reinschauen, hier wird eine der neuen Aufgaben auf A-Niveau gezeigt und erklärt, warum Trab-SW nun abgefragt wird: http://www.reittv.de/FN_Aufgabenheft_Re ... 10-vid6843 :wink:

@Phanja: super! Es würde mich interessieren, was Du berichtest! :D
Viele Grüße
Sabine
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horsman
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Beitrag von horsman »

steht doch da:
Herr Fuss erhofft sich davon , dass die Pferde nun effizienter trainiert werden :lol:
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

OT: Horsmän, was ist los mit Dir in letzter Zeit? Fachlich hast Du erheblich mehr zu bieten als die kleinen albernen Sticheleien, die Du z. B. in diesem Thread von Dir gegeben hast! Ich würde lieber sachlich Fundiertes von Dir lesen. :wink:

OT weiter und für alle: Ich finde es niemals verkehrt, gelegentlich zur Überprüfung eine Aufgabe durchzureiten. Die im Video gezeigte Aufgabe ist wunderbar dazu geeignet, reiterliche Nachlässigkeiten zuverlässig aufzudecken und dem Reiter Anhaltspunkte zu geben, wo Verbesserungspotential besteht. :wink:
OT Ende

Ich habe das Video eigentlich eingestellt, weil es ein Trab-SW zeigt. Wie beurteilen diejenigen, die in der Regel kein SW reiten, anhand des Videos die Belastung für die Beine im Verhältnis zu den anderen im Video gerittenen Lektionen? Ich bin der Meinung, es gibt Lektionen, die die Beine in ihrer Gesamtheit erheblich mehr belasten (egal in welche Richtung die Hufe auffußen).
Viele Grüße
Sabine
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sapere aude
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Beitrag von sapere aude »

...
Zuletzt geändert von sapere aude am Mo, 18. Dez 2017 21:07, insgesamt 1-mal geändert.
horsman
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Beitrag von horsman »

@ Max, Was soll ich dazu sagen?
Herr Fuss kann sich gegen entsprechend hohes Entgelt gerne von mir beraten lassen 8)

- Spass bei Seite - und da wir hier ja unter uns sind :

die gezeigte Übung, SW im Trab von der Mittellinie zur Wand zurück, nutze ich schon immer und finde sie durchaus wertvoll. Insofern gut, dass auch die FN nun der Wert der Übung erkannt hat und sie in die A-Dressur stellt.

Leider hat man aber vermutlich versäumt, die FN-Reitlehrer dahingehend umzuschulen, dass hier nicht bloss der Schenkel die Seitwärtsbewegung einleitet, sondern in Kombination vor allem auch a) das Reitergewicht dem Pferd anzeigen muss, wo es hin gehen soll und b) die seitwärtsweisenden Hände die Schultern des Pferdes führen müssen.

So sehe ich leider schon wieder zahlreiche Reiter unter Aufforderung ihrer RL und unter den wachsamen Augen zB von Herrn Fuss , ihre Pferde mit dem inneren Schenkel malträtieren auf der Suche nach dem Schenkelgehorsam.

Bezeichnend ist auch, dass Herr Fuss bei dieser Übung lediglich das Erlanges des Gehorsams ("Jawoll Herr Kommandant !!") vor Augen hat und nicht auch direkt den gymnastischen und lösenden Effekt anspricht.

Naja, wäre auch ein wenig viel auf Einmal der revolutionären Gedanken für die deutsche Kavallerie . Das folgt dann bei der nächsten Reform in 25 Jahren, sofern zB so Leuts wie ein Herr Karl noch solange durchhält und die Herren weiter zum Nachdenken zwingt :lol:
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

( Handvordiestirnklatscht) :idea: jetzt weiß ich, warum im Unterricht , der parallel zu meinem Beritt lief, das SW von der Viertellinie bis zum ERBRECHEN ( vor allem des Pferdes ) geübt wurde. Die neuen Aufgaben- natürlich !!! :idea: Früher war dieser Punkt nämlich niemals Unterrichtsgegenstand und in letzter Zeit wird es exzessiv betrieben.. man hat ja auch einige Jahre Übung aufzuholen :lol: .
Ich habe die ganze Zeit gedacht : " Warum sagt er dem Mädel nicht , daß es in Bewegungsrichtung sitzen soll?", dann hätte das Pferd zumindest eine Chance zu erahnen, was sie will und der unablässig innere stechende Sporn und die ständig rückwärtszerrende ( stellen!) innere Hand wäre dem armen Zausel erspart geblieben.....- jaaaa ich weiß, lt.RL sitzt man zum SW innen- dennoch war es so offensichtlich mißverständlich, daß es nach einer Korrektur förmlich schrie.
Möglicherweise sollte man den Ausbildern eine Fortbildung in Sachen Schulung dieses Punktes angedeihen lassen.- vor allem auch in Hinsicht "Sporeneinsatz".. :twisted:
( gleich mal bei der FN nachfragen gehe...)
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

DANKE, Horsmän! Auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind! :wink:

S&P: Kann mir schon vorstellen, dass die das SW jetzt so oft üben wie damals, als die Vorhandwendung wieder in die Aufgaben aufgenommen wurde. :lol:
Aber es gab schon immer Leute, die nur die Aufgaben fürs Turnier geübt haben, ohne die Hintergründe zu verstehen. Und Lehrer, die genau das unterstützen. :wink:
Für mich geht es in dieser Aufgabe in erster Linie um Durchlässigkeit und beginnende Geraderichtung und Vorbereitung zur Versammlung.
Viele Grüße
Sabine
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Kiruna Karmina
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Beitrag von Kiruna Karmina »

Und wohin a) sitzt Du, Horseman? Und wohin b) weist Du seitwärts?
In Richtung der Stellung oder in Bewegungsrichtung?

Ich frage zum Verständnis, weil es hierzu ja durchaus unterschiedliche "Lehren" zu geben scheint.
horsman
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Beitrag von horsman »

Zum Einleiten der Übung zeige ich dem Pferd mit dem Gewicht an, wohin die Reise gehen soll, also etwas nach aussen (zur Wand). Das heißt nicht, dass man aussen herunter plumsen muss - ein Pferd ist schließlich ein sensibles Tierchen. Folgt das Pferd dann der neuen Richtung sitze ich eher wieder völlig zentral.

Ebenso öffne ich den Zügel der äusseren Schulter (die zur Wand zeigt) und öffne dem Pferd damit die Tür zur Wand zu gehen.

Leider wird es in D häufig nicht so korrigiert (siehe Beitrag von S+P), sodass man das arme Tier mit mißverständlichen Signalen verwirrt und damit vermeintlichen Ungehorsam provoziert und dies dann mit dem bohrenden Sporen versucht abzustellen, was die Sache noch verschlimmert.

Im Verlauf der Übung kann es aber durchaus auch mal angezeigt sein, die Schultern wieder etwas nach innen (also weg von der Wand) zu weisen um das Pferd wieder mehr parallel zum Hufschlag zu richten. Dass muss man sehen - es hängt auch von dem schon vorhandenen Verständnis des Pferdes auf die Signale ab.

Diese Übung ist ja auch eine Übung um die Schulterkontrolle weiter zu erarbeiten, nachdem man zuvor dem jungen Pferd durch das Abwenden mit sich öffnenden inneren Zügel und sich schließendenden äusseren Zügel darauf vorbereitet hat (siehe zB Buch PK). Sie dient damit auch als Vorstufe zum SH.
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Kiruna Karmina
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Beitrag von Kiruna Karmina »

Das ist jetzt anschaulich. Danke!
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Beitrag von Finchen »

Max1404 hat geschrieben: Ich habe das Video eigentlich eingestellt, weil es ein Trab-SW zeigt. Wie beurteilen diejenigen, die in der Regel kein SW reiten, anhand des Videos die Belastung für die Beine im Verhältnis zu den anderen im Video gerittenen Lektionen?
In Bezug auf die seitliche (Mehr-)Belastung beurteile ich es immer noch gleich. :wink: Dass ggf. die Gesamtbelastung bei anderen Lektionen stärker ist würde ich nicht abstreiten, war aber ja auch nicht der ursprüngliche Gedanke in dem Thread.

Ärgere mich grade, da ich gestern die Osteopathin fragen wollte, ob sie dazu eine Meinung/Erfahrung hat.
Ihr Arbeitgeber zumindest hat schon vor Jahren erklärt, wieso bei trainierten Trabern Knie- und Sprunggelenke oft mehr Probleme haben: durch das breitere Fußen würden die Gelenke nicht grade/gleichmäßig belastet, sondern an der Innenseite mehr.

Und das habe ich als nicht unlogisch so auf die SW-Gelenkbelastungs-Idee übertragen.
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
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Beitrag von horsman »

die Belastung von Trabern ist aber nun gar nicht zu verleichen mit unseren Reitpferden, denn die traben km-weit mit zusätzlichem Zuggewicht in unnatürlich hohem Trabtempo und sind auch genetisch bedingt quasi schon halb defekt und werden noch dazu im frühen Knochenwachstum schon missbraucht (geht ja als Jährling schon los da)
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Beitrag von Finchen »

horsmän hat geschrieben:die Belastung von Trabern ist aber nun gar nicht zu verleichen mit unseren Reitpferden, denn die traben km-weit mit zusätzlichem Zuggewicht in unnatürlich hohem Trabtempo und sind auch genetisch bedingt quasi schon halb defekt und werden noch dazu im frühen Knochenwachstum schon missbraucht (geht ja als Jährling schon los da)
Tut ja auch keiner. Lediglich den Aspekt "nichtvorgesehene seitliche (Mehr-)Belastung" habe ich als für mich schlüssiges Argument angesehen. Nicht das Traben, nicht die Ausbildung, nicht die Rasse, oder das Zuggewicht - wobei da noch zu streiten wäre, ob das (rollende) Zuggewicht als tragischer zu werten ist als das Reitergewicht, welches im Moment der Lastübertragung auf das untertretende HB zusätzlich darauf wirkt. :wink:

Genetisch halb defekte Traber erstaunen mich zudem auch, aber auch das ist hier ja völlig OT.
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

@Max : Ja, ich denke das ist wirklich ein Problem. Daher fände ich gezielte Fortbildungen an Trainer und Pferdewirte eigentlich ganz sinnvoll.... :wink:
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