Schenkelweichen vs Schulterherein oder beides?

Rund um die klassische Reitkunst

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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Phanja hat geschrieben:
Ich denke, die ganze Sache hat eben auch damit zu tun, ob man ein Pferd hat, weil man Dressur reiten möchte, oder ob man Dressur reitet, weil man sein Pferd gesund erhalten möchte oder auch die Gesundheit verbessern möchte.

Also ich weiss ja nicht, wie es Dir geht: Aber ich kenne überhaupt keinen Reiter, der mit seinem Pferd von null auf hundert startet, sprich ohne Aufwärmphase allerlei Lektionen reitet. Du?
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
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Phanja

Beitrag von Phanja »

Cubano hat geschrieben:
Phanja hat geschrieben:
Ich denke, die ganze Sache hat eben auch damit zu tun, ob man ein Pferd hat, weil man Dressur reiten möchte, oder ob man Dressur reitet, weil man sein Pferd gesund erhalten möchte oder auch die Gesundheit verbessern möchte.

Also ich weiss ja nicht, wie es Dir geht: Aber ich kenne überhaupt keinen Reiter, der mit seinem Pferd von null auf hundert startet, sprich ohne Aufwärmphase allerlei Lektionen reitet. Du?
Wo steht in meinem Post, dass es um die Aufwärmphase geht?
Siehe auch Finchens letztes Post, die versucht hat, darzustellen, dass nicht alles, was ein Pferd von sich aus tut, gesundheitsfördernd ist. Ich verstehe jetzt ehrlich gesagt nicht, wie man das so misinterpretieren kann.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Phanja hat geschrieben: Natürlich kann ich mit einem Pferd auch aus dem Kalten Sprints reiten (Achtung - Übertreibung). Das ist dann aber wohl eher eine Übung, die unter "ich verwende das Pferd für etwas" fällt und weniger unter "ich tue dem Körper des Pferdes etwas Gutes".
Phanja, meine Frage bezog sich auf die os. Passage Deines Postings.
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Anna
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Beitrag von Anna »

"BB legt eben großen Wert darauf, dass das Pferd gut läuft und gesund ist, WEIL es geritten wird und nicht OBWOHL es geritten wird. Und da sieht er halt im SW für seine Arbeit keinen besonderen Wert."

Das verstehe ich nicht so ganz..das Pferd ist gesund weil es geritten wird und nicht es soll gesund bleiben obwohl es geritten wird? Vielleicht hab ich auch gerade n Brett vorm Kopf😁
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Phanja

Beitrag von Phanja »

Cubano hat geschrieben:
Phanja hat geschrieben: Natürlich kann ich mit einem Pferd auch aus dem Kalten Sprints reiten (Achtung - Übertreibung). Das ist dann aber wohl eher eine Übung, die unter "ich verwende das Pferd für etwas" fällt und weniger unter "ich tue dem Körper des Pferdes etwas Gutes".
Phanja, meine Frage bezog sich auf die os. Passage Deines Postings.
Ja sorry - dann passt deine Antwort halt überhaupt nicht zum Inhalt meines Postings! Mir gings einfach um Finchens Punkt zu deinem Argument, Pferde würden ja auch auf der Koppel frei Seitengänge laufen. Sie hat versucht darzustellen, dass das Argument nicht schlüssig ist, weil Pferde auch noch ganz andere Dinge frei auf der Koppel tun und wir es trotzdem nicht nachreiten, aber langsam habe auch ich den Eindruck, du willst es nicht verstehen.

@Anna
Der Ansatz ist einfach, dass das Pferd die Arbeit nicht aushalten oder wegstecken soll, sondern dass die Arbeit dem Pferd zugute kommen soll.
Motte
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Beitrag von Motte »

Man kann Dinge auch totdiskutieren, indem man sich festbeißt......

:roll:

Ein Pferd, was auf der Weide ist, ist durchaus in der Lage mal nen "Kaltstart" hinzulegen, weil es ja nicht so "kalt" ist, wie ein Pferd, was ich aus der Box ziehe. Wenn dem nicht so wäre, wäre das Pferd schon lange ausgestorben, da der Säbelzahntiger sicherlich nicht gesagt hat: Kollege, komm, wärm dich erst mal ein bisschen auf, bevor ich dich jage!
Logisch, oder?

Und da bei einer Flucht im Gelände oder nem munteren Galopp der Boden normalerweise nicht dressurmässig eben, nicht zu tief und nicht zu hart ist, kann man auch davon ausgehen, dass auch dabei mal gewisse Scherkräfte auftauchen. Selbst beim Kabbeln auf der Weide kann man das beobachten.

Also scheint ein Pferdebein dies zu gewissem Masse auszuhalten. Offensichtlich ist das auch notwendig.

Ich bin in die Diskussion eingestiegen mit dem Hinweis auf das Mass!
Ich gehe mal davon aus, dass man bestimmte Lektionen eben nicht bis zum Erbrechen reitet, weil es dann zu einer Überbelastung kommen kann. Solange man hin und wieder mal ne lange Seite oder auch nur ne halbe Seite im SW reitet, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das jetzt eine Überbelastung darstellt.
Genauso mit SH - immer mal wieder abgefragt ist kein Ding, aber es gibt ja auch Leute, die krebseln nur noch mit irgendwie gebogenen und gestellten Pferden untertourig durch die Bahn, und die Pferde gehen gar nicht mehr geradeaus. Das ist schädlich auf Dauer gesehen. Das ist genauso schädlich wie der Kaltstart aus der Box.
Phanja

Beitrag von Phanja »

Ich gebs auf ... :wut:
Kiruna Karmina
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Beitrag von Kiruna Karmina »

Gut aufgedröselt, Motte.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Cubano hat geschrieben:
Phanja hat geschrieben: Natürlich kann ich mit einem Pferd auch aus dem Kalten Sprints reiten (Achtung - Übertreibung). Das ist dann aber wohl eher eine Übung, die unter "ich verwende das Pferd für etwas" fällt und weniger unter "ich tue dem Körper des Pferdes etwas Gutes".
Phanja, meine Frage bezog sich auf die os. Passage Deines Postings.
Mag dran liegen, dass Phanja den Zusammenhang verstanden hat:
Pferde können körperlich vieles aushalten, was sie völlig frei und freiwillig zeigen, dennoch ist es trotzdem nicht förderlich und wird von uns Reitern eher abgelehnt. Nur für dein Scherkraftbeispiel willst du das irgendwie nicht übertragen, nicht den Zusammenhang erkennen, dass nur weil das Pferd offenbar dazu gemacht ist es auszuhalten (Scherkräfte so wie auch blitzartige Sprints, denn beides kommt ja völlig freiwillig vor) wir es trotzdem reiterlich eher nicht nutzen.

@Phanja:
Danke!

@Motte:
oh, in der Aufwärmdiskussion wurde da aber wenig Unterscheidung deutlich zwischen Offenstallpferd oder von der Weide im Gegensatz zu aus der Box gezogen! :wink:
Und selbst wenn - der Säbelzahntiger kam auch nicht immer nur zu den grasenden, also sich fortbewegenden Pferden, sicher mussten letztere gelegentlich auch aus dem Dösen und somit völlig "kalt" heraus sprinten.
Aber deine Erklärung hinsichtlich Weide im Unterschied zur Box bedeutet ja dann, dass du Aufwärmen bei einem Pferd von der Weide für wesentlich weniger wichtig hälst. Interessant.
Und genau das ist der Punkt, Pferde tun frei vieles, was wir als Reiter eben nicht tun würden.

Der Punkt "das Maß ist entscheidend" scheint ja zunächst schlüssig, ich würde nur zu gerne einen der Befürworter hier aus der Runde sehen wenn er einem Reiter zusieht, der frisch auf dem Reitplatz angekommen Galoppsprints mit Roll-Backs reitet. 8) Ob da jemand mit "für sowas sind Pferde gemacht, machen sie schließlich auch wenn sie aus der Box auf die Weide gelassen werden" argumentieren würde!?
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Motte hat geschrieben:Man kann Dinge auch totdiskutieren, indem man sich festbeißt......
Wie wahr! :P
Finchen: Das Blöde an Deiner Argumentation ist irgendwie nur, dass es bei dem Beispiel, das S&P in Bezug auf die Scherkräfte gebracht hat, überhaupt nicht darum ging, ob man SW nun aus dem Kaltstart heraus reitet. Es ging in der gesamten Debatte primär darum, dass BB das Schenkelweichen GENERELL nicht reiten lässt. Ganz egal, ob am Anfang oder am Ende einer Einheit. Deshalb sind sämtliche Hinweise ob und in wiefern welche Lektion (Rollback oder SW) nun fürs Pferd schädlich sind, für mich komplett am Thema vorbei. Okay, und deshalb bin ich dann auch raus aus der putzigen kleinen Debatte por nada. Sonnigen Tag! :wink:
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

Ne, das Blöde ist nur, dass du irgendwie das "Kaltstart" auf das SW-Reiten beziehst, DEN Zusammenhang hast aber nur du hergestellt! :lol: Kannst du das einfach losgelöst voneinander betrachtet vergleichen? Auf der einen Seite SW weil das Pferd es ja auch freiwillig macht - also Scherkräfte ertragen.
Und auf der anderen Seite: man braucht nicht aufwärmen, weil Pferde dafür ja gemacht sind, das in der Natur auch tun, aus dem Nichts heraus sprinten.

Nix SW nur wenn warmgeritten oder als Startprogramm beim Reiten mit kaltem Pferd. Nur zwei Punkte für sich betrachtet, beide tut das Pferd in der Natur, also können sie ja nicht schädlich sein - bzw in eurer Argumentation: das Pferd ist offenbar dafür gemacht. Für beides. Für SW (Schwerkräfte aushalten) und für Galopparbeit ohne Aufwärmen vorher (Sprints beim Start auf die Wiese zB).
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Beitrag von Motte »

Finchen hat geschrieben:
@Motte:
oh, in der Aufwärmdiskussion wurde da aber wenig Unterscheidung deutlich zwischen Offenstallpferd oder von der Weide im Gegensatz zu aus der Box gezogen! :wink:
Und selbst wenn - der Säbelzahntiger kam auch nicht immer nur zu den grasenden, also sich fortbewegenden Pferden, sicher mussten letztere gelegentlich auch aus dem Dösen und somit völlig "kalt" heraus sprinten.
Aber deine Erklärung hinsichtlich Weide im Unterschied zur Box bedeutet ja dann, dass du Aufwärmen bei einem Pferd von der Weide für wesentlich weniger wichtig hälst. Interessant.
Und genau das ist der Punkt, Pferde tun frei vieles, was wir als Reiter eben nicht tun würden.

Wir können hier gerne noch 37 "Nebenkriegsschauplätze" aufmachen, wenn du das gerne möchtest. Ich frage mich nur, was das mit dem Thema zu tun hat??
Finchen hat geschrieben: Der Punkt "das Maß ist entscheidend" scheint ja zunächst schlüssig, ich würde nur zu gerne einen der Befürworter hier aus der Runde sehen wenn er einem Reiter zusieht, der frisch auf dem Reitplatz angekommen Galoppsprints mit Roll-Backs reitet.
??? Was hat das mit maßvoll zu tun??
Finchen hat geschrieben: 8) Ob da jemand mit "für sowas sind Pferde gemacht, machen sie schließlich auch wenn sie aus der Box auf die Weide gelassen werden" argumentieren würde!?
Was soll denn diese Argumentation jetzt?? Hier hat doch niemand gesagt, DAFÜR sind Pferde gemacht. Das ist doch Tinnef! Es geht doch - wie Cubano schon sagt - in der Diskussion darum, eine komplette Lektion außen vor zu lassen, mit der Begründung, das sei schädlich.
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Medusa888
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Beitrag von Medusa888 »

Leute, man muss wirklich nicht alles bis ins Detail diskutieren. Bitte guckt Euch das Thema auf der 1. Seite an und schaut, wo Ihr jetzt gelandet seid.

Also, es wäre schön, wenn Ihr alle wieder zum eigentlichen Thema zurückkehren würdet.
Danke!
Talent bedeutet Energie und Ausdauer. Weiter nichts. (Heinrich Schliemann, Entdecker Trojas)
Phanja

Beitrag von Phanja »

edit:
Bin Medusas Bitte gefolgt und lösche daher diesen Beitrag. Das führt doch nur wieder im Kreis
Zuletzt geändert von Phanja am Di, 13. Aug 2013 13:06, insgesamt 1-mal geändert.
horsman
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Beitrag von horsman »

für mich sind die Übergänge von SW zu SH ohnehin fließend.
Nicht jedes SH ist immer ein "astreines" SH und nicht jedes SW ist immer ein "astreines SW".

Man reite SH oder auch Konter-SH (ist ja im dem Fall wo keine Wand vor oder hinter einem ist das selbe) entlang einer diagonalen Linie mit etwas weniger Winkel und dem Versuch einer vermehrten "Biegung", dann kommt man auch parallel zur Wand durch die Diagonale ohne SW zu reiten.

Die Diskussion dürfte deshalb auch für BB in der Praxis eher theoretischer Natur sein.

Oder anders ausgedrückt:
Dass BB nicht bewusst eine Übung reiten mag, wo man das Pferd auffordert am Schwerpunkt vorbei zu treten (wie beim SW) kann ich durchaus nachvollziehen. In einer Phase des Erlernens von SH wird es sich ihm aber sicher nicht immer vermeiden lassen.
Zuletzt geändert von horsman am Di, 13. Aug 2013 12:56, insgesamt 1-mal geändert.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
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