Pladoyer für die Besinnung auf die klassischen Prinzipien

Rund um die klassische Reitkunst

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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Kosmonova hat geschrieben:Heißt das nun das diese Leute sich gefälligst zurückzuhalten haben, wenn die Kuchenstücke diskutieren!?
:lol: :lol: :lol: Ich bin dann nur ne Brezel vom Vortag. Oder'n Keks aus'm Coffeeshop. *meinTütchensuchengeht*
Kosmonova hat geschrieben:3.) worüber diskutieren wir eigentlich?! Keiner will konstant HdS reiten, keiner betrachtet das als Ziel und korrekt, oder? Ist doch egal ob die einen meinen es kann mal vorkommen und die anderen es kategorisch ablehnen!
So it is, allerdings wollte maulfrei doch wohl genau das diskutiert haben.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
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Spielnase
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Beitrag von Spielnase »

Kosmonova du hast soooo RECHT!

Vielen Dank für deinen Beitrag!

Die Ausgangsfrage von maulfrei war ja auch: "In der gesamten Literatur über klassische Dressur wird ein Nase-hdS abgelehnt, dennoch wird es von vielen hier toleriert oder als kleiner und unbedeutender Schönheitfehler abgetan – Wie kommt ihr da drauf?"

Und nicht: "Hier ist mein Video. Bewertet bitte ausführlich meinen Sitz, nehmt kein Blatt vor den Mund, denn ich halte mich für den Reitgott in Person." FEUER FREI.

:roll:
AdrWgl
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Beitrag von AdrWgl »

Paula hat geschrieben:Kaum einer den ich erlebe reitet sein Jungpferd im schleppenden Tempo an der Schnalle oder verb.Zuegel ohne jegl.Einfluss aufs Genick zu nehmen bis zu einem Halben Jahr wenn noetigr.Sonst nix.Ganze Bahn.DAS ist meine Schule.Das ist Seunig.So wurde ich 20 j gepraegt.So reite ich.
Paula, das ist das was ich vorhin meinte, es gibt ein Ausbildungsziel. Dazwischen liegen mehr oder weniger wichtige Punkte, Takt, Losgelassenheit, Anlehnung… Du hast deinen Weg wie du dort hinkommst. Es wäre toll, wenn du DEINEN Weg beschreiben würdest und nicht den von Seunig oder jemand anderem. Das ist doch gar nicht notwendig, Du hast doch selbst Erfahrungen gesammelt!

Da du gerade beim Anreiten bist, wir fangen unsere Pferde so an: Nachdem das Pferd an der Longe verstanden hat, was es tun soll, setzt sich ein Reiter an der Longe ohne einzuwirken aufs Pferd. Nach dem das dem Pferd von Prinzip her dem klar ist, bringen wir ihm recht schnell das Notwendige bei um ausreiten zu können (Anhalten, Lenken). Wenn das Pferd das verstanden hat, geht’s mit weiteren Pferden, raus ins Gelände. So gesehen reiten wir auch nur ganze Bahn, mit dem Unterschied, dass ich dem Pferd eine Anlehnung anbiete. Dabei geht es mir NICHT darum eine Einwirkung aufs Genick zu haben. Für mich ist der Zügel eine Hilfe, die im Gesamten vielleicht nur wenige Prozent des Ganzen ausmacht, aber warum sollte ich dem Pferd diese Hilfe nicht anbieten?
Zuletzt geändert von AdrWgl am Mi, 22. Jan 2014 17:00, insgesamt 2-mal geändert.
AdrWgl
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Beitrag von AdrWgl »

Spielnase hat geschrieben:In der gesamten Literatur über klassische Dressur wird ein Nase-hdS abgelehnt...
Sicher?

Ich würde sagen, bei einem jungen Pferd, ist HDS kurzzeitig tolerierbar, wenn ersichtlich ist, dass es nicht unter Zwang passiert und es das Ziel ist, das Pferd dazu zu bewegen vor der Senkrechten zu bleiben.
Paula

Beitrag von Paula »

Das erste Ziel von Seunig ist der Takt und das damit verbundene natuerliche Gleichgewicht und die natuerliche Selbsthaltung.Das gehoert alles zusammen.Seunig dreoselt das auf.Erklaert das genau.
Ueber das Erreichen des Takts habe ich erzaehlt.Weil hier der Unterschied deutlich wird. Zu anderen Reitweisen.Bei BB ists aehnlich glaube ich?Ausreiten mal aussen vor
Das tun wir am vh Zuegel mit Fuehrpferd in dieser Phase.Ohne jegl.Anlehnung.Wenn das Pferd im Takt geht Dann entsteht die Anlehnung in der Tiefe in Verbindung mitLosgelassenheit.Das wiederum erklaert er so nicht.Aber die HDv und mein RL und Neindorff
So habe ich es gelernt so tu ich so ist es logisch fuer mich
So macht es mir Freude.
Hm ich hab keine eigenen Worte dafuer.So.reite ich.Ich kann nur Fallbeispiele erzaelen.Berichten wie langwierig und muehsam das sein kann.
Das die Pferde in den abgerundeten Ecken noch lange aus dem Gleichgewicht kommen.
Ich versteh.was du meinst
UND achte drauf den Tick im Griff zu haben....also auf Lieratur zu verweissen.
Paula

Beitrag von Paula »

Sorry zurueck zu deiner Frage: wenn du vh Zuegel im Gelaende hast also jede Bewegung des Halses nachgibts und dem Pferd keine Mgl.laesst unter Zuhilfenahme des Zuegels SICH auszubalancieren sondern ALLEIN auf seinen Beinen unter Zuhilfenahme seines KOMPLETTEN Halses bis es seinen Takt und damit sein nat.Gleichgewicht gefunden hat: solange machen wir es gleich.
Verstehst du warum es keine Hilfe bekommt? Es kann alleine laufen mit uns drauf.Wir lassen ihm die Zeit sich zu finden.Ohne Hilfe vom Zuegel.
Das kann bis zu 6 monaten dauern und ist vorallem muehsam naja langwelig.Aber es lohnt sich.

Der Sitz stoert nicht .Unterstuetzt die Haende intervenieren nur notfalls.
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Tanja, und ich bin ein kleiner Cupcake mit vertrocknetem Toping 😜

Ja, das hat sie, aber ich frag mich trotzdem warum wir das (schon wieder) diskutieren und offensichtlich so hitzig, dass es verschollene anlockt (wink zu Cubano)...mein persönlicher Murmeltiertag.

Ja, es kommt mal vor und vielleicht lässt man das Pferd auch erstmal so. Oft fehlt es einfach noch an Kraft und wenn man ein Pferd hat das Hirscht ist HdS das gleichwertige Übel und ebenso schwer auszubügeln. Dann gibt es tausend Arten und tausend Gründe für HdS, dass kann man nicht mit einem Satz abtun, alla "Darf nicht, geht nicht, gibts nicht"

Allerdings ist es nunmal nicht korrekt und daher natürlich abzulehnen, diese Einstellung kann ich nachvollziehen und ich bin Mir sicher niemand hier hat das als Endziel oder erstrebenswert vor Augen. Oder?

Ich finde es mittlerweile nur absurd (und darauf beruhen wohl maulfreis Bauchschmerzen), dass schlechtes Reiten mit Nase VdS als Argument dient (nicht perfektes) Reiten mit Nase HdS (zu eng, leicht auf oder hinter der Hand) zu verteidigen! Da frag ich mich allerdings auch regelmäßig ob das Sinn der Sache ist. 8-)
Es grüßt Nadine

*******************
so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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AdrWgl
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Beitrag von AdrWgl »

Paula hat geschrieben:Verstehst du warum es keine Hilfe bekommt? Es kann alleine laufen mit uns drauf.Wir lassen ihm die Zeit sich zu finden. Ohne Hilfe vom Zuegel.
Meiner Erfahrung nach, nehmen viele junge Pferde, aus div. Gründen, die angebotene Anlehnung durch den Zügel sogar gerne an. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es für junge Pferden einfacher sein kann mit einem Zügelkontakt zu laufen als ohne. Er kann ihnen durchaus Sicherheit geben und sie entspannen sich schneller unter dem Reiter, gerade im Gelände.

Aus diesem Grund toleriere ich es auch (um mal den Bogen zurück zur ausgangsfrage zu finden), wenn ein junges Pferd in dieser Phase gelegentlich hinter die Senkrechte kommt, vorausgesetzt ich bin nicht die Ursache dafür. Das Pferd, zumindest meine, lernen (lernten) sehr schnell, den Kopf vor die senkrechte zu bringen und das Genick zu öffnen wenn man sie in ihrem Tempo vorwärts laufen lässt.
Kosmonova hat geschrieben:Ich finde es mittlerweile nur absurd (und darauf beruhen wohl maulfreis Bauchschmerzen), dass schlechtes Reiten mit Nase VdS als Argument dient (nicht perfektes) Reiten mit Nase HdS (zu eng, leicht auf oder hinter der Hand) zu verteidigen!
VdS oder HdS ist doch eigentlich keine Grundlage um gutes oder schlechtes Reiten zu verteidigen, sondern das Resultat daraus?
C.Dingens
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Beitrag von C.Dingens »

Also Paula, mit Verlaub. Den Seunig für schleppendes oder untertouriges laufen lassen des Pferdes ins Feld zu führen, halte ich für sehr unglücklich. Kaum ein Autor hat sich so sehr dem Gang, dem Thema Schub- und Tragkraft und dem Thema reiner Gang bzw. Gangerhaltung durch den Reiter gewidmet.
Siehe hier zu Kapitel Ausbildung Unterpunkt B. Der Komplex Gang, Schub, Schwung, Aktion. So wie Unterpunkt F. Zwanglosigkeit-Losgelassenheit-Spannung-Abspannung-Rückentätigkeit-Durchlässigkeit-Vorwärtsgehen-Sichtreibenlassen.
Für mich ist dieses Kapitel eines der Wertvollsten, das ich je über den Zusammenhang richtig treiben bewirkt Losgelassenheit je gelesen habe.
Nur mal eine Kostprobe:
Losgelassenheit ist eine höhere Stufe der Zwanglosigkeit. Sie entsteht aus dieser und der durch aktive reiterliche Einwirkung (treiben) geweckte Energie des Ganges Die Schenkelhilfen bewirken ein so raumgreifendes Vor- und Abschwingen der Beine, wie es der Bau des Pferdes erlaubt.
Paula

Beitrag von Paula »

Ja untertourig Und ehr schleppend in dieser Phase ..meine Worte fuer das was er beschreibt. In Der 1.Phase Der Der Zwanglosigkeit Aber Kein jog
Mit Verlaub was du zitierst Ist Der 2. Schritt



Seufz
Bin frustriert

Ergaenzung : Ich formuliere bewusst ehr schleppend oder sogar schleppend , weil nach meiner Erfahrung alles andere zum falschen Ergebnis fuehrt.
Mein Buch Ist solar von 1943 auf Seite 163 steht "Die Energie děs Ganges ist eine geringe , das Pferd tut nur so viel als es muss , um in seiner Gangart zu bleiben."

Ich habe das já auch in der Praxis gelehrt bekommen von jm.der Seunig kannte .
i
Zuletzt geändert von Paula am Mi, 22. Jan 2014 18:55, insgesamt 1-mal geändert.
Paula

Beitrag von Paula »

Genug fuer heute Und die naechsten Wochen erstmal.Hatte viel ZeIt Und hat mir Spass gemacht , war mir wichtig.Aber nun ruft die Arbeit wieder.
grisu
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Beitrag von grisu »

Bevor sich Waldemar im Grabe umdreht:

Seunig in "Von der Koppel zur Kapriole" Kapitel "Erstes Anreiten. Erreichen der zwanglosigkeit und Losgelassenheit"

Seunig beschreibt hier die ersten Male Freireiten, d.h., reiten ohne Longenführer. Ziel ist zunächst, dass das Pferd den Rücken nicht krampfhaft an- und abspannt, sondern ihn hergibt.


"Erfahrungsgemäß erreicht man dieses Ziel am besten, im natürlichen Trabe, in einem Gangmaß, das sich das Pferd selbst wählt und in dem man es mit ganz loser Zügelanlehnung gehen lässt."

Findet sich im 2. Nachdruck der Ausgabe von 1949 (Olms Presse 2001) auf der Seite 162
C.Dingens
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Beitrag von C.Dingens »

Paula hat geschrieben:Ja untertourig Und ehr schleppend in dieser Phase ..meine Worte fuer das was er beschreibt. In Der 1.Phase Der Der Zwanglosigkeit Aber Kein jog
Mit Verlaub was du zitierst Ist Der 2. Schritt

Seufz
Bin frustriert
Frustriert sein ist nicht nötig.
Du sprichst mit dem Punkt Zwanglosigkeit einen für mich sehr wichtigen Punkt an. Ich gebe dir in so fern Recht als das Zwanglosigkeit gerne mal mit Losgelassenheit verwechselt wird
Zwanglos ist die Grundvoraussetzung von Losgelassenheit. Aber Zwanglos bewegt sich jedes Pferd das schmerzfrei und vom Reiter unbehindert gehen darf. Seuning beschreibt das als
rein passive Angelegenheit, bei der die Beine ausdruckslos dahinpendeln.
In dem Moment wo du anfängst zu treiben ist es mit diesem Schritt quasi vorbei. Denn dann wirkst du ja mit deinen Vortreibenden Hilfen auf das Hinterbein ein.
Man kann sich trefflich streiten wie der natürliche Trab beim Pferd wohl aussieht. Schlurfend oder untertourig für mein persönlichen Geschmack aber eher nicht. Das wichtigste Merkmal ist der frei schwingende Rücken….so lange der gegeben ist ist alles gut.
Wenn der nicht mehr Schwingt, dann ist es vorbei mit Zwanglos und auch mit Losgelassenheit. Egal wie sehr die Nase vor der Senkrechten und egal wie hoch das Genick getragen wird.
In so fern verstehe ich diese Diskussion auch nicht so Richtig.
Was ist wichtiger? Die Form oder der Inhalt?
Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Hallo!

irgendwie will es nicht in meinen Kopf, das hier und auch in anderen threads immer über den Kopf, das Genick und seine Haltung diskutiert wird.

Kaum einer diskutiert über den Motor, da lässt es sich doch viel besser drüber "streiten".

LG Ulrike
Paula

Beitrag von Paula »

Husch gerade noch mal rein , weil mir die Beitraege von Motte Und Danny im Kopf schwirren : já schleppen war ungluecklich , Danke fuer eure Aufmerksamkeit !
Trifft aber das was ich ausdruecken will : hatschen , sagen Zuschauer. Nennt man es anders wirds gern ueber Tempo geritten , nach meinen Erfahrungen.Deswegen provokant formuliert von mir .Seunig beschreibt :
Wie Wenn das Pferd von einem Grashalm zum naechstěn trabt auf der Wiese.
Já Ihr habt rechť, Wenn ich mích auf Seunig bězíeh muss ich sauber formulieren.

Já Danny" von Hauk" sagt dazu noch Kein schwingen , Řueckén haengt durch.Seunig beschreibt ein minimales Schwingen .Já grisu der nať.Gang
Wie beim Grashalm suchén mit haengendem Hals .....

Ulrike Und Danny guter Ansatz nur noch komplexer....
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