Pferd für Dressur absolut nicht motivierbar - was tun??

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Eyreen
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Beitrag von Eyreen »

@Medora: doch, sagt mir etwas, einige benützen es! Das ist doch auch mit Kräutern versetzt, oder?
Meiner bekommt bestimmte Kräuter jeden Tag von mir morgends überbrüht und heiß übers Futter... und seitdem ich das durchziehe (seit 1 Jahr), hatte er nicht ein einziges Zimperlein mehr!! :) ..
Wie chica schon sagt, DAS ist eines der wichtigsten Dinge und ich bin ein wahrer Hypochonder bei meinem Hengst.. ich schaue schon immer akribisch: "Wie bewegt er sich auf der Koppel" ..."Wie trabt er da" ... ich überprüfe immer durch einen einfachen, aber effektiven Griff an seiner Kruppe ob er seinen Rücken wölben kann (wenn er da Probleme hat, weiss ich, dass er sich irgendwie wieder sein Knie verletzt hat).. ich beobachte ihn rund um die Uhr mit Argusaugen, immer auf der Hut dass er irgendwelche Anzeichen eines Rückfalles oder Verletzungen hat (er ist ein wahrer Meister, sich selbst zu verletzen... das letzte mal ist er auf der Koppel im vollen Galopp so dermassen gestürzt, dass er gleich vorne + hinten lahm ging und wieder für ein paar Wochen ausviel... nächste Woche ist eine Chiropraktikerin da um abzuchecken, ob er sich nicht dabei wieder etwas im Rücken verrissen hat).

@kiki: ja, die Tierärzte wissen kaum etwas drüber, und Behandeln können sie noch schlechter.. es ist wirklich zum heulen, so ein Tier zu sehen.. :cry:

Drum bin ich ja momentan auch so am grübeln.. ist es normal dass ein Pferd einfach keinen Bock hat und man ihn dann dementsprechend doch immer wieder verdeutlichen muss, dass es einfach nichts hilft und er da durch muss, oder eben nicht.... denn wenn nicht, dann liegt etwas anderes im Argen und ich muss suchen :? ..dann KANN es nur an mir liegen, denn gesundheitlich geht es ihm nach wie vor blendend!!!

Danke für das Drücken!! Er ist eben auch ein Spezialfall... mit Druck und Zwang geht (verständlicherweise) nichts, und manchmal denke ich mir auch dass er ev. ein neurologisches Problem bzw. eine leichte Ataxie hat.. manchmal scheint es so, wenn man kuckt wie er plötzlich hinten wegknickt...
Auf der anderen Seite geht es ihm momentan so gut wie noch nie, und es zwermürbt mich, lässt mich verzweifeln dass er so gaaar keine Motivation mitbringt.. anstatt dass es vorwärts geht, er mehr und mehr Power und Lust bekommt, wird es wieder schlechter...
Oder es ist normal, dass Pferde einfach mal wieder sagen: "ne, hab keinen BOck mehr, das wird mir jetzt zu anstrengendf"...
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kiki
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Beitrag von kiki »

Eyreen hat geschrieben:Oder es ist normal, dass Pferde einfach mal wieder sagen: "ne, hab keinen BOck mehr, das wird mir jetzt zu anstrengendf"...
Ich denke vielleicht Pferde nicht umbedingt, aber Borreliosepferde schon, die sind eben speziell. :? :wink:
Eyreen
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Beitrag von Eyreen »

@kiki: also das ist jetzt unfair :D

Also ich habe mich entschlossen dass ich einfach versuche da weiterzumachen, wo wir waren... frust hin oder her... ich werde mich in Geduld üben und ihn, wie vor ein paar Monaten, versuchen zu überreden und in die richtige Richtung zu bringen.. es ist nur soooo frustrierend.. :?

Das einzige, was mir Hoffnung gibt, war das Ende unserer Arbeit beim letzten Mal.. er lief zeitweise einfach fantastisch.. das auffallendste war, dass er ganz weich und kraftvoll druchgefedert hat, und man ihn nicht auffußen hörte.. wenn er sicht nicht wirklich bemüht, hört man eben dass er leicht trampelnd auffußt.. an dem Tag, nach unserem Krach, hörte man die meiste Zeit einfach nichts mehr, er schwebte regelrecht über den Boden :) .. er hatte sich sooo sehr bemüht... ich würde mir so sehr wünschen, dass er irgendwann konstant so läuft... einfach leichtfüßig und kraftvoll, ohne zu schlurfen...
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kiki
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Beitrag von kiki »

Ich meinte es nicht unfair, nur ich denke man sollte es doch immer in betracht ziehen, das dein Kleiner da nichts für kann. Und das es einfach nur mit der Krankheit zu tun hat, das meinte ich mit speziell.

Hast du mal was von Ingwer gehört.

Soll bei verschiedenen Krankheiten, auch des Bewegungsapparates, gut helfen. Auch bei Trägheit.
Meine Stute bekommt Ingwer wegen Hufrolle. Bei Rehe-Pferden ist es auch gut. Hat mir meine TÄ (nicht die Besi von dem Borreliosepferd) bei Hufrolle empfohlen.
Vielleicht mal eigenen TA fragen wegen Ingwer oder Tierheilpraktikerin. :wink:
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DieLilo
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Beitrag von DieLilo »

kenne mich zwar mit der krankheit nicht aus - aber wenn er im gelände gar keine anzeichen hat, sondern nur auf dem platz.. dann kann es doch eigentlich nicht der grund sein?
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hallo

du schreibst zwar immer wieder auf eine Art sehr überzeugt, dass er 100%ig gesund und fit ist, aber dann höre ich doch immer wieder leichte Zweifel. Und diese Zweifel lassen dich völlig übervorsichtig mit dem Pferd umgehen. Die Frage ist jetzt: sind diese Zweifel berechtigt oder nicht? kannst du den Chiros und Physios und TÄ glauben oder nicht? und da habe ich das Gefühl, dass du es zwar auf der einen seite tust, aber auf der anderen doch nicht ganz.

Wenn DU ganz sicher sein willst, ob es an eventuellen Schmerzen liegt, dass er klemmig läuft oder ob es einfach generell Faulheit und List ist, mit der er dich um das Hüfchen wickelt: Dann gibt es eigentlich nur eine Methode, dies ganz sicher rauszufinden. Gib ihm zwei Wochen Schmerzmittel und wenn er da sein Gangbild merklich verändert, weil er sicher keine körperlichen Schmerzen verspürt, dann weisst du, es war etwas körperliches, das nun von den Schmerzmitteln überdeckt wird und du kannst anfangen danach zu suchen.

ist er mit Schmerzmitteln jedoch absolut genau gleich wie sonst auch, dann gibt es zwei Möglichkeiten
a) du kannst davon ausgehen, dass der Schlaumeier dich an der Nase herumführt und dementsprechend dann auch reagieren.
b) er hat Angst vor eventuellen Schmerzen, weil er das früher gehabt hat (und das Schmerzgedächtnis ist leider sehr gut) und verhält sich präventiv so. Dann musst du auch dementsprechend reagieren und ihn zuerst fast zu seinem Glück "zwingen" und ihm zeigen, dass das neue Bewegungsmuster GUT für ihn ist.

Das ist jetzt so das einzige, was mir einfällt, um wirklich OBJEKTIV beurteilen zu können, warum das Pferd so reagiert, wie es das tut. Und aufgrund seiner ganzen Krankheitsgeschichte, fände ich es auch gerechtfertigt, das zu tun. Ich würde sicher nicht einfach so bei jedem faulen Pferd eine Schmerzmittelkur machen. Aber in diesem Fall wäre es mir eine Überlegung wert.
Liebe Grüesslis, Jen
***
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Medora
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Beitrag von Medora »

Eyreen hat geschrieben:@Medora: doch, sagt mir etwas, einige benützen es! Das ist doch auch mit Kräutern versetzt, oder?
Nein, das basiert auf dem Prinzip der "Radionik", ist also um es mal laienhaft auszudrücken ein "mit Informationen versehendes Irgendwas" :wink: . Klingt alles höchst esoterisch, aber es wirkt. Wir hatten im alten Stall mehrere Borreliose-Kandidaten und hatten da einige Blindversuche gemacht. Es war beeindruckend zu sehen. Letzten Sommer hatte ich das Zeug bei Aramis abgesetzt, weil ich dachte, wir brauchen das nicht mehr, prompt fing er wieder diffus zu lahmen an. Er bekommt es jetzt einfach immer.

Medora
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Beitrag von Isomer »

@Medora

Ganz kurz nur! http://www.gwup.org/themen/texte/wasser ... ptiker.pdf

Das klingt nicht nur esoterisch, es ist auch esoterisch!!

lg isomer
„Was es alles gibt, das ich nicht brauche!“ [Aristoteles]
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Medora
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Beitrag von Medora »

Danke Isomer, mir ist bekannt, dass so etwas kritisch betrachtet wird. Ich war selbst mehr als skeptisch, aber für mich sprechen hier allein die Resultate. Will das hier auch gar nicht diskutieren - das, wer mag, per PN (da offtopic :wink: ).

Medora
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Beitrag von Sheitana »

@ Eyreen

Was mir gerade so durch den Kopf geht. Das hat jetzt nichts mit dem Pferd zu tun, sondern eher mit dir und ich weiß auch, dass es nicht einfach ist.
Warum versuchst du nicht mal, deine Einstellung gegenüber dem Pferd zu ändern.
Du bist übervorsichtig, ob er etwas haben könnte und achtest pinibel auf das was er tut, legst alles auf die Goldwaage.
Im Gelände geht er locker und du bist auch locker und genau das scheinst du auf dem Platz nicht. Wenn du also auf ihm drauf sitzt und ständig denkst: " Geht er klar, schleift er mit der Hinterhand, mache ich zuviel, mache ich zuwenig" und so, dann überträgt sich das doch bestimmt auf ihn und er wird genauso vorsichtig " Oh geht das was ich hier tue, das tut bestimmt gleich weh, Frauchen ist so vorsichtig". Verstehst du, was ich meine?
Natürlich sollst du dich darum sorgen, wie es ihm geht, aber in einem bestimmten Maße.
Wenn du mal ganz anders an die Sache rangehen könntest, mit positiven Gedanken: "Heute klappt es, er ist munter, er ist gut drauf, heute haben wir eine schöne Stunde" könnte das meiner Meinung nach einiges ändern. Sicherlich wird es nicht beim ersten Mal direkt top sein, bestimmt auch nicht beim zweiten Mal, aber wenn du deine Einstellung grundlegend änderst, wird es auch die Einstellung von deinem Pferd verändern.

Das gilt natürlich nur, wenn er keine Schmerzen hat, das er aber sonst fit ist wie du sagst, halte ich das für einen guten Ansatzpunkt.

LG
Sheitana
LG
Sheitana
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Eyreen
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Beitrag von Eyreen »

Guten Morgen!

So, ich antworte wieder der Reihe nach! :D

@kiki: Ingwer habe ich zu Hause und bekommt auch der Traber täglich in sein Futter. Ich bin von Ingwer absolut überzeugt!! und es ist ein fantastisches Naturprodukt. Für den Fall, dass er wieder Gelenksschmerzen bekommt, wird er definitiv ebenfalls seine Dosis erhalten!

DieLolo: Genau das ist der Haken. Im Gelände läuft er fantastisch, auf der Koppel läuft er auch gut. An der Longe zeigt er ebenfalls keine Anzeichen für irgendwelche Probleme, wenn ich es langsam und mit steigernder Anforderung zum Grundtempo angehe, zeigt er gute Arbeit. Keine Taktunreinheiten, kein Stolpern, sogar die eine oder anderer schöne Rahmenerweiterung lässt sich gut rausarbeiten. Da ist dann auch kein Rüsseln mehr. Nach seiner Krankheit war es im Punkto Reiten absolute Katastrophe und ich habe jegliche Dressurarbeit eingestellt und ihn nur an der Longe gearbeitet, zwischendrin Ausreiten - alles andere hatte keinen Sinn, er krampfte völlig. An der Longe haben wir über viele Wochen sein Bewegungsmuster durchbrochen, sodass er letztendlich von Anfang an entspannt lief und keine Klemmigkeit mehr zeigte. Faul ist er natürlich nach wie vor und ich habe als Longeführer ebenfalls eine gute Kondition bekommen da er dort schon gefordert werden muss damit er nicht - wie auf dem Video - fad rüsselnd rumläuft.
Dann haben wir langsam mit der Dressurarbeit begonnen und es war schon sehr mühsam und Geduld fordernd, dort das selbe wie an der Longe zu erreichen: dass er nicht verkrampft. Am Beginn lief er teilweise sehr fleißig vorwärts, hat sich vorne eingerollt, stakste aber klemmig und konnte nicht durchschwingen. Wie eine Nähmaschine. Er hat einfach nur sein Köpfchen hingehalten und lief völlig klemmig, man konnte machen was man will. Das hat viele Wochen gedauert, es langsam Schritt für Schritt wegzubekommen - wie weiter vorne erwähnt haben wir uns schon zufriedengegeben, wenn er mal eine lange Seite gelöst vw-aw lief und halbwegs durchschwang.
Seit ein bis zwei Monaten war das Thema aber gegessen, er wurde aber mit der Zeit nun immer fauler. Jedesmal, wenn man Richtung Reitplatz abbog, ging eine extreme Veränderung durch das Pferd, von einem Schritt zum nächsten schlief er fast ein, zog die Beine übern Boden, und war völllig demotiviert.

@Jen: Also Schmerzen kann ich wirklich ausschließen, da brauche ich nicht mal die Bestätigung der TA's und Chioros... ich weiss noch gut, wie er damals bei dem Borreliose-Schub lief. Da stand die Diagnose Borreliose gar nicht fest, meine Tierärztin konnte nur sagen, dass er an den Beinen einfach nicht diagnostizierbare Probleme hatte. Wir haben dann den Versuch gemacht, und ihm Hyaluronsäure i.V. gespritzt. Sie sagte mir klipp und klar: wenn er morgen gut läuft, hat er ein Problem. Und er LIEF GUT am nächsten Tag. Drei Tage später haben wir nochmal nachgespritzt, die Rechnung hinterher hat mich umgehaun. Aber das Pferd lief wieder. Kurz darauf hatte er wohl auch den Schub hinter sich gebracht und seitdem keine Anzeichne mehr für Beschwerden! Die Spritzen waren sicher Gold wert die Gelenksentzündungen einzudämmen und abklingen zu lassen!
Also Schmerzen kann ich wirklich ausschließen, ich habe den Jungen nun so lange, man sieht ihm an seinem ganzen Verhalten an wenn ihm etwas weh tut. Er ist alles andere als wehleidig, aber sein Verhalten zeigt es... er zieht sich zurück, will in Ruhe gelassen werden..
Gott sei Dank, ich kann es derzeit absolut ausschließen! Auch meine Tierärztin und alle, die ihn kennen, haben ihn noch nie in so einem guten Zustand gesehen!

Dein Beitrag hat mir nun wirklich geholfen! Es könnte tatsächlich noch eine tiefer sitzende Angst sein, bzw. alte Bewegungsmuster, womöglich auch Faulheit weil er so viele Jahre lang nicht wirklich arbeiten musste.. Und gerade jetzt, wo es wirklich voran geht und er endlich Kraft in der Hinterhand bekommt, will er nicht mehr.. womöglich ist es ihm ganz einfach zu anstrengend.. an der Longe hat er ja kein Reitergewicht, meine Einwirkung ist auch ein wenig begrenzt. Unter dem Sattel muss er nun gesteigerte Arbeit verrichten, er muss samt mir am Rücken durch die Wendungen treten, er kann sich nicht so gut entziehen wie an der Longe.

Nächste Woche ist ja eine neue Tierärztin da um seine Zähne zu richten und ihn chiropraktisch zu checken. Ich habe erfahren dass sie auf einem größeren Reitverein stationiert ist, ev. gibt es dort den einen oder anderen vernünftigen Trainer, ich werde sie mal "aushorchen". Wenn es da was gäbe, werde ich mir den Unterricht anschauen, mit dem Trainer sprechen und kucken, ob er nicht mobil wäre und zu meinem Stall käme.. die Chance ist zwar gering da das 1 Stunde Fahrtzeit für den Trainer bedeuten würde, aber vielleicht finde ich noch eine Reiterkollegin die ebenfalls Training bräuchte.

So, seit 2 Tagen stehen meine beiden Lümmel mit langen Gesichtern auf ihrem Paddock da Dauerregen angesagt ist. Gestern gab es eine kurze Wetterbesserung und Paps liess die beiden auf die Weide. Faszit: der Hengst war so geladen, dass er Junior wie verrückt herumgetrieben und ihm ein paar Löcher in den Pelz gebissen hat (die hatten sich letztendlich in den Haaren, mein verzweifelter Vater konnte sie kaum trennen). Er ist also voll Energie und muss Dampf ablassen, so schnell brauche ich die beiden ohne vorangegangene Bewegung nicht mehr auf die Weide lassen. Wenn das Wetter hält, werde ich heute Abend wieder mit ihm auf den Platz gehen und werde sehen, was er macht. Rein theoretisch, nach Pferdelogik, müsste er Arbeitseifer mitbringen, immerhin steht er sich derzeit die Füsse in den Bauch und ist dadurch auch etwas muffelig. Ich werde dann berichten wie er sich angestellt hat! Nur schade, dass ein Filmen derzeit nicht möglich ist, die Kamera wurde von meinen Eltern zum Urlaub mitgenommen...
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minou
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Beitrag von minou »

Hallo Eyreen,
bis vor kurzem habe ich noch nebenbei eine 14jährige Westfalenstute geritten die auch in der Halle oder auf dem Reitplatz nicht in die Gänge zu bringen war. Im Gelände war sie sehr flott, und auch auf der Koppel ließ
sie öfter mal richtig die "Sau raus" (vor allem beim Einfangen). Beim Reiten und Longieren schlurften die Hinterbeine aber immer im Sand. Vermutete Rückenprobleme wurden vom Tierarzt und Ostheopaten (oder Ostheopathen ?) immer wieder behandelt. Vorgestern kam ein Anruf von der Besitzerin: Sie hat einen anderen TA geholt, der hat geröntgt und beidseitig schwere Kniegelenksathrose festgestellt. Jetzt wird die Stute wahrscheinlich eingeschläftert.

Vielleicht holst Du Dir auch eine zweite Meinung. Bei der Stute haben TA und der O. gewaltig daneben gelegen.

Hoffentlich liegt euer Problem nur in der Motivatoin.

LG Carola
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Eyreen
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Beitrag von Eyreen »

Guten Morgen!

@minou: das ist abe furchtbar :cry: ...und warum gleich einschläfern?? Warum bekommt die Stute nicht noch eine Chance um zumindest auf der Wiese zu laufen, so lange es vertretbar ist??

Hmmm bei meinem kann man aus verschiedenen Gründen Arthrose eigentlich ausschließen (bzw. sooo schnell entwickelt sich keine massive Arthrose, er ist auch gerade erst 9 geworden).. das Knie wurde ja erst im Mai 2005 operiert, er kam zuvor auch in die Szintigraphie bzw. gibt es natürlich jeder Menge Röntgenbilder. Bis auf die angerissenen und überdehnten Kniebänder war alles in bester Ordnung (haha). Bei der Ahtroskopie wurde das ganze Gelenk schön sauber gemacht und die Prognose ist wirklich gut gewesen. Und seither sind auch seine Probleme im Lendenwirbelbereich wie weggeblasen, er hatte dort vor der OP immer ganz immense Verspannungen, die allerdings, wohl so wie bei der Stute, niemand richtig zuordnen konnte.
Weiters kommt dazu, dass ich nie nur einen einzigen Chiropraktiker und Tierarzt hatte, sondern immer unterschiedliche, also wirklich verschiedene Meinungen. Die Tierärztin, die Ende der Woche kommt, ist ebenfalls zum ersen Mal am Pferd und ich werde sie auch einen Gesamtcheck durchführen lassen da ich mit ihr das Problem der schleifenden Hinterhand besprechen will. Bin gespannt, was sie sagt.

Freitag bin ich wieder geritten - katastrophal. Er war an und für sich ganz gut aufgelegt, SH und Traver klappten gut. Im Trab habe ich ihn mehr gefordert und habe am Vorwärts gearbeitet. Faszit: er lief eher klemmig und lief auch alles ander als locker, kein durchschwingender Rücken oder Hinterbein. Das Mädel, welches mir im Stall immer hilft, war zum Schluß anwesend und hat mir den Eindruck, der sich mir im Sattel bot, bestätigt. Er lief zwar vorwärts, aber schwang überhaupt nicht durch und lief klemmig, sprich mehr Richtung Nähmaschinentrab.

Hinterher habe ich den Sattel runtergenommen und ihn nochmal freilaufend im Trab gehen lassen da ich mir das ganze nochmal vom Boden aus ansehen wollte - da lief er plötzlich sehr gelassen und federnd, das Mädel und ich waren wie vor den Kopf gestoßen.

Am nächsten Tag habe ich ihn nochmal an die Longe genommen, ein wenig Handarbeit zum aufwärmen: Span. Schritt, SH, erste SH-Tritte im Trab - wir hatten bisher noch nicht mit SH im Trab begonnen, aber nachdem ich ihn ein wenig mehr fordern wollte, haben wir es versucht. Er machte sehr gut mit, zwar etwas zu viel Stellung, aber ein paar gelungene Tritte waren dabei.
Nach dem Aufwärmen im Trab habe ich die Dreiecker anders verschnallt, nämlich als provisorische Ausbinder. Er entzieht sich mit den Dreieckern gerne nach unten, rüsselt also elendslange in den Sand, und man bekommt ihn nur schwer vor. Also habe ich die Dreiecker kurzerhand wie Ausbinder verschnallt, lange genug dass er sich wunderbar in ein korrektes vw-aw strecken kann, den Hals aufgewölbt und die Nase ein Stück vor der Senkrechte.
Und ab von der Longe, freilaufend ganze Bahn, ich mit der Longepeitsche nachtreibend. Er lief wunderbar! Nach 2 Runden hat er festgestellt, dass er sich nicht nach unten verdrücken kann und lief wirklich schön und korrekt, Schwung von Hinten, Takt, losgelassen, alles passte.
ABER: die leicht schleifenden Zehen bleiben zum Teil. Ich glaube, das ist eine fix verankerte Bewegungsstörung :? Vielleicht hängt es auch einfach mit seiner Rasse zusammen. Er hat den für Vollblüter typisch flachen Gang (ich habe mit bei der WEG Aachen den einen oder anderen Dressurstart der Vielseitigkeitspferde angesehen, und deren Trab war nicht gerade Besser :D ), und noch dazu ist er hinten leicht überbaut seit er mit 7 Jahren an der Hinterhand nochmal nachgeschoben hat. Daher hat sich auch sein sehr runder Rücken entwickelt. Womöglich KANN er einfachn nicht viel besser laufen??
Über Trabstangen und Cavaletti hebt er seine Hinterbeine korrekt, der erste Schritt dannach verläuft schon wieder im Sand - im wahrsten Sinne des Wortes :? ... Obwohl sich im Laufe der letzten 2 Jahr schon etwas getan hat.. vor allem in Wendungen kommt max. noch das innere Bein am Boden an, das äußere zieht sauber nach vorne. Auch wenn er in ruhigem Tempo, also eher etwas untertourig läuft, klopfen die Zehenspitzen nicht mehr an. Sobald aber mehr Schwung und mehr Arbeit in die Hinterhand kommt, lässt er die Zehenspitze wieder ankommen... sehr seltsam eigentlich, normalerweise sollte es umgekehrt sein!

Ich bin gespannt, was die Tierärztin am Ende der Woche zu ihm sagt!
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Beitrag von minou »

Hallo Eyreen,

noch ist nicht entschieden ob die Stute eingeschläfert wird. Im Moment bekommt sie Equip. und läuft daher recht gut. Das Pferd hätte eine tolle Abstammung (aus der Zeus-Linie), aber mit ihr zu züchten rät der TA ab wegen der Vererbbarkeit von Athrose.

Ich habe die letzten Tage die Pferde bei uns in der Halle beobachtet (nur Westernreiter, ich bin die einzige klass. Reiterin). Fast alle schlurfen mit den Hinterbeinen im Sand.

LG Carola und grüß Deinen "Stinkstiefel"
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Beitrag von Eyreen »

@minou: das ist schön zu hören!

Interessant... Westernreiter... auch im Prinzip alles vollblutgeprägte Pferde. Mein Hengst wird - wie auch Horsemän schon geschrieben hat - des öfteren für einen Quarter gehalten, der Eindruck verstärkt sich wohl durch seine hohe Kruppe. Möglicherweise ist das niedrige vorfußen der Hinterhand im Trab (wohlgemerkt nur im Trab, im Schritt macht er es lediglich wenn er sehr faul ist, im Galopp schleift da nichts) wohl doch eine faule Vollblut-Haltung :D - Stinkstiefel eben!
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