Wovon träumt ihr?

Rund um die klassische Reitkunst

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Wolke

Wovon träumt ihr?

Beitrag von Wolke »

Wo würdet ihr euch am Ziel eurer reiterlichen Träume angelangt sehen? (Ja, am Ziel ist man bekanntlich nie, aber lassen wir das mal sein.) Schöne, fein gerittene Dressurlektionen, inkl. Piaffe und Passage oder gar Schulsprünge usw.? Oder soll es schon mehr als "nur" Dressur zum "Selbstzweck" (und natürlich zur Gymnastizierung des Pferdes) sein? Oder liegen eure reiterlichen Ziele und Träume eher draussen im Gelände?

Ich stelle in letzter Zeit immer wie mehr fest, dass mir reines Dressurreiten, wie man es auf Turnieren und in Shows sieht, nicht so viel sagt. Die Lektionen mögen zwar durchaus schön sein, aber irgendwie erscheinen sie mir auch so aus jeglichem praktischen Zusammenhang gerissen. Wenn es um meine reiterlichen Ziele geht, fühle ich mich irgendwo viel eher zur Gebrauchsreiterei (aber bitte immer noch Klassisch *g*) hingezogen. Klar wärs toll, wenn ich Dressur reiten könnte wie einer unserer berühmten klassischen Reitmeister, aber das i-Tüpchen wäre, wenn ich die Dressur auch noch mit dem Geschicklichkeitsreiten verbinden könnte, so à la Penquitt, vielleicht. So Sachen, wie im "Trail auf portugiesisch"-Thread beeindrucken mich wahnsinng, und das möchte ich auch - vor allem auch noch so schön - können. Es müsste aber schon so sein, wie auf dem Video in dem Thread. Solche Aufgaben im Schritt lösen zu können, würde mir nicht reichen, und natürlich soll das Pferd dabei auch noch eine schöne Haltung beibehalten. :roll:
Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

Mir würde für's Erste mehr Harmonie mit meinem Pferd reichen. Ich will lockerer und leichter werden, weniger Störfaktor. Mein großes Ziel ist, Timi gesund reiten zu können. Für mich ist das schon eine enorme Herausforderung.

Edit: Ach ja, Spaß machen soll es natürlich. Also, reiten um des reitens Willen

Grüße, Thisbe
Zuletzt geändert von Thisbe am Mo, 22. Okt 2007 21:58, insgesamt 1-mal geändert.
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dshengis
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Beitrag von dshengis »

Oh je, die Frage aller Fragen :lol:

Also, wovon träume ich? Dieses mein Pferd auch noch in 10 Jahren gesund reiten zu können, mit wirklich minimalen Hilfen, geradegerichtet, stets durchlässig, so, dass wir beide unseren Spaß haben.
Lektionen sind mir nicht so wichtig, sie sind nur Mittel zum Zweck, trotzdem wäre es schön, wenn das eine oder andere klappen würde, einfach als Zeichen dafür, wie gut Kollege Pferd und ich miteinander kommunizieren und wie gut er gymnastiziert ist.
Muss es die Pi sein? Nein! Wenn sie sich ergibt, gerne. Wenn sie dann ordentlich ist, sofort. Aber ich will kein Gestrampel, nur um zu sagen "Schau mal, was wir können." Aus dem Alter bin ich (hoffentlich) raus. Also wenn schon, dann sollte alles reell sein (Oh Gott, ich sollte besser überlegen, was ich hier grad schreibe ;))
Ansonsten ist mir ein schöner Galopp durch den Wald lieber :D
„Hast Du nie auf einem Schimmel gesessen, hast Du nie ein gutes Pferd geritten.“ - Altpolnisches Sprichwort
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chica
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Beitrag von chica »

Hm, Starletta hat mein Träume ja ziemlich gedämpft, weil sie mir irgendwann erklärt hat, dass Traum und Wirklichkeit weit auseinander liegen.

Mit Blinky träume ich reeller. Wir schaffen auf jeden Fall die Piaffe. Danach? Open End. Außerdem möchte ich Spaß haben mit meinem Pferd, Zirkuslektionen, Busch reiten - wozu wir Lust haben. Aber vorrangig ganz klar klassische Dressur. Einfach, weil ich damit immer öfter dieses WOAH-Gefühl auf dem Pferd habe *schwärm*

Aber man kann nie wissen, wo einen der Weg hinführt, den man eingeschlagen hat...
LG Ines
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Carmen
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Beitrag von Carmen »

Ich hoffe, meine Pferde bleiben mir noch mindestens 20 Jahre erhalten. :!:
Ich möchte, wenn ich zurückblicke, sagen können, ich hab zwar nicht immer alles richtig gemacht, aber mich immer bemüht, das Richtige für mein Pferd zu tun.
Ich möchte nie ein schlechtes Gewissen haben müssen wegen etwas, was ich mit meinen Pferden mache oder von ihnen verlange.

Ja, ich träume von Piaffe und Passage. Ich möchte meine Pferde derart leicht und schön reiten können, das dies möglich ist. Aber wenn es nicht klappt, dann ist das kein Beinbruch. Ich kann mir sagen, wir haben systematisch daraufhin gearbeitet und dabei gewonnen - meine Pferde und ich.

Ich möchte sie so reiten, dass sie keinen Schaden nehmen, dass sie genausoviel Freude an der Arbeit haben wie ich und mir auch in einigen Jahren noch freudig entgegen blicken und hin und wieder angaloppiert kommen, wenn ich die Weide betrete.

Ich habe einmal an einem Turnier teilgenommen, das war ein Reinfall. Aber ich weiß jetzt, das ich das nicht haben muss. All diese Leute, die verbissen und verkniffen auf ihren Pferden sitzen und nach Schleifen jagen... So will ich nicht sein, und so will ich mich auch meinen gegenüber Pferden nicht verhalten. Reiten macht Spass.

Ich muss für mich und meine Pferde ein gutes Gefühl haben. Ich will feines, leichtes Reiten, fast wie durch Gedankenübertragung. Wenn wir das nie lernen, was solls's? Wir haben uns bemüht.

Viel besser als jede Schleife ist das Gefühl, auf einem zufriedenen, losgelassenen Pferd mit schwingendem Rücken zu sitzen, wo man wirklich scheinbar nur noch denken muss - manchmal hatte ich das schon für winzige Augenblicke. Das ist Reiten und das macht süchtig.

Und ich bedaure jeden, der das noch nie gespürt hat und nie spüren wird, weil er nicht danach sucht.

Sehr poetisch, nicht :wink:
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
Wolke

Beitrag von Wolke »

Nur um Missverständnissen vorzubeugen: die Gesundheit des Pferdes und die Harmonie mit ihm geht mir auch vor. Aber mal angenommen, das ist gegeben - wovon träumt ihr dann?
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dshengis
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Beitrag von dshengis »

Naja, von minimalen Hilfen, also gar keinen (sichtbaren) :P
Reiten ohne alles *seufz*
Fürs erste reichts mir, wenn am HR mal alles so gut (das heißt auch: ordentlich!) klappt wie mit Gebiss.
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Melli
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Beitrag von Melli »

Ich träume den ganz großen Traum -
ohne alles feine Dressur am Strand entlang
Handarbeit ohne Seil, ohne Zügel, korrekte Lektionen auf Fingerzeig
perfekte Impulsionskontrolle
ein Pferd, das meine Gesellschaft schätzt

...das wäre erstmal alles :lol:

Nahziel:
z.B. sichere Richtungs- und Tempokontrolle ohne alles in allen drei Gangarten (der Galopp ist meine Herausforderung...mit Sattel geht schon, aber ohne :roll: ) in der Bahn 8)

am Boden auch etliches.
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Junito
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Beitrag von Junito »

Ich träume von einem Geldbaum... schütteln, und die Tausender fallen runter. Dass ich meinen Buben doch noch behalten kann...

Sorry, kann momentan nicht anders.

Ansonsten hoffe ich in auf eine Reitbeteiligung, die zu mir paßt und auf der ich vielleicht auch was lernen kann. Aber wie ich mich kenne, fange ich (mal wieder) bei fast null an und werde ein Kleinkind erstmal grundausbilden...
Pferde sind wie guter Sekt - es braucht Zeit und Erfahrung, damit sie perlen können.
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Feendrache
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Beitrag von Feendrache »

wo von ich träume ich... mal sehen...

also leichtigkeit, reiten mit unsichtbaren Hilfen, dass ich mich immer und überall auf mein Pferd verlassen kann und er sich auf mich...

und so ein Trail ala Portugisisch... ja, das wär was... so reiten wie die guten Herren in dem schönen Video...
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Jen
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Beitrag von Jen »

hm, gute Frage... ich träume von einem richtig guten Sitz, losgelassen, geschmeidig, absolut in Balance und in der Bewegung mit dem Pferd, perfekter Körperkoordination und Timing für die Hilfen. seufz, träumen darf man ja ;)

Für mich ist das Gefühl, in diesen kurzen Momenten, wenn einfach alles stimmt, so wunderbar und süchtigmachend, dass mir in diesem Moment die Lektion oder die GAngart etc. völlig egal ist. Das kann nur ein simpler Schritt-Trab Übergang sein oder so. Die weichheit, die Flüssigkeit etc. das ist wichtig.

Lektionsmässig träume ich von einem wirklich schönen Piaff-Passage-Piaff übergang, denn das symbolisiert für mich dieses perfekte Zusammenspiel der Hilfen.

im nächsten Leben dann... ;)
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
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Catja&Olliver
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Beitrag von Catja&Olliver »

Vernuenftig reiten lernen, damit ich den Olliver noch einmal fit bekomme... dass er so alt wird, dass wir gemeinsam den Ruhestand auf dem Land geniessen koennen... er ist 17, ich bin 53 und muss noch 7-8 Jahre im Buero absitzen.
puppe
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Beitrag von puppe »

Jen hat geschrieben:hm, gute Frage... ich träume von einem richtig guten Sitz, losgelassen, geschmeidig, absolut in Balance und in der Bewegung mit dem Pferd, perfekter Körperkoordination und Timing für die Hilfen.
Dito =) und davon dass mien Stüt amal untertritt :oops:
Big Mama
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Beitrag von Big Mama »

Von einem Offenstall mit suuuper Reitplatz in dem nur Leute sind die danach streben ihr Pferd zu gymnastizieren und denen das reiten dazu dient. Es aber nicht verbissen sehen sondern Spaß daran haben!
Big Mama
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Mela
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Beitrag von Mela »

...von absolutem Gleichgewicht, Harmonie, perfekter Kadenz und Leichtigkeit mit toller Ausstrahlung (egal in welcher Lektion). Ich weiß, sehr bescheiden :roll:
...aber sind es nicht diese Momente für die man lebt? Auch wenn es ganz selten Augenblicke sind.
Liebe Grüße
Mela

Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Antoine de Saint-Exupéry
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