Zügel - wie "straff" ?

Rund um die klassische Reitkunst

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smilla
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Beitrag von smilla »

dshengis hat geschrieben:Das spricht doch dafür, viel mehr gebisslos zu reiten, oder?
Bzw. mit Halsring/Halsstrick, so lange, bis ein zügelunabhängiger Sitz erreicht ist.
Das klingt doch aber reichlich utopisch, es schmisse ja (fast) alles über den Haufen, was so im allgemeinen als Reitlehre verbreitet ist :?
Na und ;) Die wenigsten Meister beschäftigen sich ja mit blutigen Reitanfängern. Für mich ist das Reiten ohne Gebiss die beste Lösung um das Maul zu schonen!
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dshengis
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Beitrag von dshengis »

smilla hat geschrieben:Für mich ist das Reiten ohne Gebiss die beste Lösung um das Maul zu schonen!
Oder nur noch mit "Zack" und den 2-Kilo-Streifen :? :roll: (obwohl ja für Herrn Stahlecker 2 Kilo schon inakzeptabel sind *schlucK* )
„Hast Du nie auf einem Schimmel gesessen, hast Du nie ein gutes Pferd geritten.“ - Altpolnisches Sprichwort
Paula

Beitrag von Paula »

.............................
Zuletzt geändert von Paula am So, 16. Mai 2010 23:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Justin
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Beitrag von Justin »

Ich finde, zugungsten der Losgelassenheit darf die Zügelverbindung ruhig beim Nachgeben verloren gehen, besser als ein zu strammer Zügel.
Gerade, wenn das Pferd erst lernen soll nachzugeben. Später braucht man dann nur ein bischen vorzugehen mit der Hand und das Pferd folgt der nachgebenden Hand.
Es ist ein schmaler Grat zwischen leichter Anlehnung, keiner Anlehnung und zu fester Anlehnung. Besser mal den Kontakt verlieren, als eine zu feste Verbindung, nur weil man auf keinen Fall die Anlehnung verlieren will.
Besser öfter nachgeben, als 1 mal im richtigen Moment nicht nachgeben und das Pferd dadurch strafen, dass man festhält, obwohl es nachgeben wollte.
Die Zügellänge ist da richtig, wo ich Kontakt zum Maul bekomme, um mit den Fingern Impulse erzeugen zu können. Bei schwierigen Pferden kann es eine Zeitlang nötig sein mit kürzeren Zügeln zu reiten, um das Pferd kontrollieren zu können. Da ist dann der etwas festere Zügel immer noch der Passende. Mit zunehmender Gangart und zunehmender Versammlung verkürzt sich das Zügelmass.
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Ielke
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Beitrag von Ielke »

Hm, ich reite schon zwischendurch mit gegenhaltendem (durchhaltendem?) Zügel.
Ielke ist noch nicht so weit, selber die gewünschte Selbsthaltung anzunehmen, wenn ich ihn am "durchhängenden" Zügel reite schiebt er die Nase nach vorn und dabei drückt er den Rücken weg und den Unterhals leicht raus. Dann trägt er das Gebiss nur spazieren, feiner Kontakt besteht jedoch nicht.
In letzter Zeit mache ich es so, dass ich in der Lösungsphase anfangs am langen Zügel reite und ihn sich strecken lasse, wenn ich die Zügel dann aufnehme schaue ich, wieviel Dehnungshaltung er anbietet, das ist mal mehr und mal weniger. An den "Weniger-Tagen" nehme ich die Zügel kürzer und "halte auch mal gegen" bis er nachgibt, dabei achte ich auf ein fleißiges Grundtempo (aktiviere die Hinterhand) und reite viele Volten und gebogene Linien, bei denen ich immer am inneren Zügel nachgebe.
Wenn wir uns durch diese Phase gearbeitet haben verlängere ich das Zügelmaß wieder.
Julia
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Beitrag von Julia »

Genauso mache ich es auch.

Je nach Tageslaune (meiner und auch des Pferdes) muß ich manchmal mit mehr Zügel arbeiten, da ich nicht vorgeben mag wenn ich merke Madame "tut so als ob" , sobald ich jedoch merke sie nimmt es an und hört auf zu "besch*****" werde ich weich und wir kommen dahin wo es hin soll.

Ist sie aber in einer neuen Sache sehr gefordert, momentan SG ,da wir erst wieder im Aufbau sind, habe ich festgestellt das sie ein engeres Zügelmaß braucht um die Orientierung zu behalten, werde ich da zu schnell nachgiebig habe ich das Gefühl sie verliert die Orientierung...
Ein-zweimal kürzer bis sie weiß was ich will, dann länger und alles ist "hübsch" :)
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