Lösungsphase

Rund um die klassische Reitkunst

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Thisbe
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Lösungsphase

Beitrag von Thisbe »

Ich habe mich die letzten Monate immer mal gefragt, was das eigentlich genau ist, die Lösungsphase. Bzw. theoretisch weiß ich ja, das Pferd braucht eine gewisse Zeit um richtig locker zu werden und wenn es dann gelöst ist, dann kann man richtig anfangen. Mal ganz platt gesagt 8)
Allerdings hatte ich keine Ahnung, woran ich das an meinem Pferd erkenne. Fragen nach der Länge unserer Lösungsphase konnte ich einfach nicht beantworten und ich habe gegrübelt, ob es Indizien gibt, an denen man erkennen kann, wann man Lösung erreicht hat.

Nun ist es seit einiger Zeit so, daß Timi gegen Ende unserer Arbeit an der Longe plötzlich kontinuierlich in der schönsten Dehnungshaltung läuft (zumindst im Schritt, im Trab ist es nicht ganz so kontinuierlich, aber auch deutlich besser), ohne daß ich irgendwas mache. Weil ich ihn eigentlich da schon "auslaufen" lassen will. Abreiten sozusagen. Ob er da dann gelöst ist?
Und wenn, welche Konsequenz hätte das für die Arbeit? Noch ein bißchen länger machen oder so weiter arbeiten wie bisher und hoffen, daß das Ende der Lösungsphase irgendwann deutlich vor Ende der Arbeit kommt? Länger mag ich ihn eigentlich nicht longieren (der Punkt ist so ca. ab 25Minuten nach Beginn incl. Aufwärmen erreicht), reiten ist ja zur Zeit nicht.

Woran merkt Ihr, daß Eure Pferde gelöst sind?

Grüße, Thisbe
In der Seele des Pferdes findest du Saiten, die lange in dir nachklingen.
(Gunnar Arnarson)
Wolke

Beitrag von Wolke »

Ich merke es daran, dass Linda die Dehnungshaltung sucht, sich willig biegen lässt, im Rücken schwingt, und in einem ruhigen, aber fleissigen Tempo läuft. Ich denke, dass man zu Beginn der Ausbildung durchaus sagen kann, dass das Training aus Aufwärm- und Lösephase besteht, und mehr nicht. Oder man könnte sagen, man macht die Lösungsphase zur Arbeitsphase.
Ich habs bei Linda so gehandhabt, dass ich das Training weiterhin aufs Lösen konzentriert habe, bis die Losgelassenheit sich nicht erst Ende des Trainings einstellte. Mittlerweile geht sie nach etwa 10 Minuten sicher in einer guten Haltung, sodass ich mit versammelnden Übungen anfangen kann, ohne dass ich dadurch gleich wieder die gute Haltung verliere.
lalala

Re: Lösungsphase

Beitrag von lalala »

Thisbe hat geschrieben:
Woran merkt Ihr, daß Eure Pferde gelöst sind?

Grüße, Thisbe
An der Longe durch beobachten - pendelt der Schweif ? Schwingt der Rücken ? Wie verändert sich der Bewegungsablauf ? Ist die HH fleissig genug ?

Beim reiten ists ja einfacher - da fühlt es der Popo...man kommt bequem zum sitzen und das Pferd lässt sich willig stellen und biegen.

Ziel ist es die Lösungsphase immer weiter zu optimieren und damit die Zeit zu reduzieren und dann zur Arbeitsphase überzugehen. Dazu muss man im Gefühl haben, ob man einen Schritt weitergehen kann und wie weit man es ausreizen kann. Wenn man immer sofort nach einer guten Sequenz aufhört bringt es einen ja nicht weiter voran.
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birdy
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Beitrag von birdy »

Ich erinnere mich gerne daran, dass Pferde eben keine Roboter sind und nicht alle gleich sein können- demnach ist auch bei jedem Tier alles anderes, oder zumindestens Teile ;)
Da ich das Glück habe einige Pferde reiten zu können habe ich viele Erfahrungen sammeln können, bes. bez der Lösungsphase.

Man merkt es einfach. Das Gefühl kommt plötzlich und lässt einen feststellen, dass das Pferd williger wird- Übungen klappen leichter, Lernen geht schneller und es entsteht eine Harmonie zw PFerd und Reiter.

Gest. habe ich dies sehr deutlich bemerkt- bei unsrem VB dauert das Lösen nciht allzu lange, aber der schöne Effekt guten Reitens dafür umso länger, da man Übungen oft wiederholen muss, damit sie gut gehen. Also, kann man relativ schnell nach einer Runde am langen Zügel mit Seitengängen und einem lockeren v/a Trab anfangen, man braucht aber dann Zeit um an "das" nach der Lösungsphase ran zukommen.
Als ich danach unsre junge Stute geritten bin war die Lösungszeit ein langes Longieren am Kappzaum ohne alles in Kombi mit ruhigem Schritt und Trab im Sattel. Bis sie gelöst war, war ich eigentlich schon fertig mit dem Training.
Denn sie war wirklich erst am Schluss gelöst- nach einigen Galoppübergängen, vielen Abkauübungen, allg. Übergängen, Pausen etc zeigte sie plötzlich ohne Zwang eine Dehnungshaltung im Trab und einen lockeren Galopp; ich konnte sie am Sitz halten und das war ein lockeres GEfühl (dazu muss ich sagen, dass sie total versaut war und nun endlich "gutes Reiten" kennenlernt).

Meine andere Stute wird erst ohne Sattel richtig locker- schönes v/a gepaart mit ruhigen Seitengängen, ein paar Trabstangen etc.

Es ist also recht schwer zu sagen wie lange eine Phase dauern kann/ muss, da es ja auch auf das Alter/ Rasse/ Ausbildungsstand kommt!

Ist ein Pferd verspannt oder einfach aus zB gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage sofort locker zu gehen (bes. wenn es das einfach nicht kennt), dann kann es gut sein, dass die Lösung erst ganz zum Schluss kommt.

Meines Erachtens nach lassen Pferde mit richtig guten Gängen einen oft täuschen, dass sie locker sind- da sie sich oftmals von Natur aus gut sitzen lassen oder eben durch ein gutes Gebäude locker wirken.

Grundsätzlich ist ein Pferd, dass willig ist seinen Hals/ Kopf Bereich zu senken in einer Entspannungsphase- aber hierbei kommt es auch darauf an wie es dieses macht und was der Rest des Körpers tut.

Eine einfaches Kopfsenken, ohne vermehrtest HH treten hat nicht unbedingt etw mit einem lockeren Pferd zu tun, aber auch hierbei kommt es darauf an was für ein Pferd es ist und was es davor gemacht hat!

Ich achte immer gerne auf die Partiene Maul (kaut es? auch ohne Gebiss?) - Ohren (locker, auf mich gerichtet)- Augenausdruck- Position des Hales/ Kopfes (in Kombi mit dem Rest)- Rücken (wölbt er sich)- HH (wie tritt sie)- Schweif

Das ganze Paket vergleiche ich immer und achte darauf, dass es sich positiv verändert. Wobei dies am leichtesten vom Boden aus ist ;)


LG
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Jen
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Beitrag von Jen »

Hallo

ich spreche eigentlich nie von einer Lösungsphase, sondern von einer Aufwärmphase, wo die Muskulatur aufgewärmt, sprich vermehrt durchblutet, wird, gedehnt wird, reaktiver wird. Beim jungen Pferd arbeite ich NUR an dem, dass das Pferd lernt, dies zu machen. ich arbeite daran, dass das Pferd signale (Hilfen) von mir lernt, dass es weiss, was es zu tun hat. Wenn es das verstanden hat, wird es das gleich von Beginn an tun. Dann muss ich das Pferd nicht mehr "lösen" sondern nur "aufwärmen", denn das Pferd steht von Anfang an an den Hilfen. Diese Aufwärmphase kann ich dann immer wieder anders gestalten. Mal in einem lockeren v/a Seitengänge. Mal von Anfang an in Versammeltem Schritt Seitengänge, mal zuerst versch. Bahnfiguren in einem frischen Trab und Seitengänge im leichtreiten, mal abwechslungsweise versch. Tempi in den Seitengängen, mal schrittarbeti und dann gleich anpiaffieren, mal zuerst ausgiebige schrittarbeit und dann Galopp-Schrittübergänge und dann erst Piaffieren...
Liebe Grüesslis, Jen
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Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

Oha, Jen. Das klingt logisch. Aber ziemlich schwer. Meine Hoffnung wäre, daß Timi und ich irgendwann so gut sind, daß er nach dem Aufwärmen auch gelöst ist. Davon sind wir aber noch Lichtjahre entfernt :?
Wenn man immer sofort nach einer guten Sequenz aufhört bringt es einen ja nicht weiter voran.
Genau, das war auch so mein Gedanke.
Einerseits dann noch ein bißchen weiter zu gehen, aber es andererseits auch nicht überstrapazieren. Ist wahrscheinlich ein Balanceakt.
Denn sie war wirklich erst am Schluss gelöst- nach einigen Galoppübergängen, vielen Abkauübungen, allg. Übergängen, Pausen etc zeigte sie plötzlich ohne Zwang eine Dehnungshaltung im Trab und einen lockeren Galopp;
Jup, genau so ist es bei uns jetzt auch. Das ist neu und wir kommen nicht immer dahin. Aber wir kommen schon dahin - und ich finde es unbeschreiblich schön zu erleben.
Mal sehen, ob ich das auch vom Sattel aus merke, vorstellen kann ich es mir noch nicht. Noch finde ich, wie birdy auch, es leichter von unten zu sehen. Gespürt habe ich es leider noch nie (wahrscheinlich, weil wir es nie erreicht haben).
In der Seele des Pferdes findest du Saiten, die lange in dir nachklingen.
(Gunnar Arnarson)
Carmen
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Beitrag von Carmen »

Ein gelöstes Pferd erkennst du, wie schon gesagt wurde, an folgenden Dingen:

- Dehnungshaltung
- schwingender, sich aufwölbender Rücken
- die Hinterhand tritt fleißig, aber nicht eilig
- der Unterhals ist locker (manchmal schwabbelt es fast :D )
- der Schweif pendelt entspannt
- das Pferd kaut
- mein Pferd lässt dann manchmal die Ohren "wippen" (die wippen dann einfach mit der Nickbewegung im Schritt mit)
- beim Longieren geht das Pferd plötzlich von ganz allein schön auf der Zirkellinie (auf beiden Seiten gebogen)
- beim Reiten hast du kein Gewicht mehr in den Händen (ohne dass sich das Pfd. verkriecht natürlich) u. das PFd lässt sich willig biegen (auch am hingegebenen Zügel)
- du spürst das schwingen des Rückens u. die aktive HH

Du musst dein Pferd einfach genau beobachten. Dafür eignet sich das Longieren sehr gut. Schau dir auch mal zum Vergleich andere Reiter und andere PFerde an. Bei uns auf dem Hof hab ich (ich schwöre!) noch nie ein gelöstes Pferd gesehen. :cry:

Irgendwie schwingt das ganze Pferd und wirkt nicht mehr klemmig. Alles ist irgendwie harmonisch. Schwer zu beschreiben. Du musst lernen, es selbst zu sehen. Und man sieht es irgendwann sofort.

Mein Wallach braucht auch sehr lange, ehe er gelöst ist. Vor dem Reiten longiere ich ihn jetzt immer ein paar Minuten. Dann klappt das Reiten besser.
Am Anfang immer erstmal als Ziel das Lösen des Pferdes setzen. Irgendwann wird dein Pferd sehr viel schneller loslassen. Aber das muss es auch erstmal lernen.
Denn Losgelassenheit bezieht sich immer auf Körper und Seele. Und ein Pferd wird nie losgelassen gehen, wenn der Reiter seinerseits verspannt und aufgeregt ist. Es müssen also immer beide "loslassen".

P.S.: Wenn du es beim Reiten noch nie gespürt hast, dann hast du es wirklich noch nicht erreicht. Man merkt es einfach. Das PFerd fühlt sich plötzlich anders an, butterweich.
Aber du schaffst das schon. :D
Ich finde, das Lösen ist das Schwierigste überhaupt. Aber total schön. Auch der hässlichste Ackergaul 8) wird plötzlich irgendwie schön.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
Wolke

Beitrag von Wolke »

Ein gelöstes Pferd erkennst du, wie schon gesagt wurde, an folgenden Dingen:
Abschnauben ist auch noch so ein Merkmal.
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Jen
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Beitrag von Jen »

Thisbe hat geschrieben:Oha, Jen. Das klingt logisch. Aber ziemlich schwer. Meine Hoffnung wäre, daß Timi und ich irgendwann so gut sind, daß er nach dem Aufwärmen auch gelöst ist. Davon sind wir aber noch Lichtjahre entfernt :?
da muss ich jetzt einfach der akademischen Reitkunst ein Kränzchen winden. Ohne das, was ich von Bent gelernt habe, würde ich das wohl auch heute noch nicht erreichen... ;)
Wenn man immer sofort nach einer guten Sequenz aufhört bringt es einen ja nicht weiter voran.
Ja und nein. Zuerst muss sich eine gute Sequenz (relativ) zuverlässig abrufen lassen, bevor man sie ausbaut. Vorher wirds murks und kann dadurch kontraproduktiv wirken. Zuerst muss man sich getrauen die gute Sequenz "loszulassen" also nicht festhalten zu wollen, weil man weiss, man wird sie wieder erreichen. Das finde ich ein sehr wichtiger Knackpunkt in der Ausbildung von Pferd und v.a. REITER. Wenn man nämlich weiss WIE man die gute Sequenz schnell und sicher herbeiführen kann ist ein grosser Angstknoten schon mal gelöst (Stichwort Losgelassenheit des Reiters ;) ) und das macht dann die "Lösungsphase" auch weniger "wichtig", weil man es einfach jederzeit sofort wieder holen kann. Dann, wenn ich das kann, DANN kann ich auf dieser BASIS anfangen auszubauen und zu steigern und mehr zu fordern. Weil ich immer wieder auf eine Basis zurückgreifen kann.
Liebe Grüesslis, Jen
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Beitrag von Carmen »

Oh, Abschnauben wollte ich doch noch dazu schreiben. :shock:

@Jen
Genau. Aufhören ist manchmal die beste Belohnung. Und das Pferd braucht ab und zu auch mal Gelegenheit, über das, was da bei der Arbeit gewesen ist, "nachzudenken". Dann macht es erst klick. Der Reiter braucht das manchmal auch.
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lalala

Beitrag von lalala »

Thisbe hat geschrieben:
Wenn man immer sofort nach einer guten Sequenz aufhört bringt es einen ja nicht weiter voran.
Genau, das war auch so mein Gedanke.
Einerseits dann noch ein bißchen weiter zu gehen, aber es andererseits auch nicht überstrapazieren. Ist wahrscheinlich ein Balanceakt.
In gewisser Weise ist das sicherlich ein Balanceakt - du musst dann einfach in der Lage sein, die Dehnungshaltung immer wieder herzustellen und du nimmst sicherlich auch in Kauf, dass die vorher gewonnene Losgelassenheit möglicherweise für einen Moment mal nicht vorhanden ist. Siehe Kommentar von Jen.
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Beitrag von Asu »

Aaah , mein Thema :D :D
"Unsere" Lösungphase hat sich nun von 45 Min. :oops: auf gute 25 min verkürzt :wink:
Er ist dann im Schritt und Trab (noch kein Galopp da unsere Halle für ihn noch zu klein ist) in Dehnung , ich kann in lang machen , zusammenstellen ohne Verspannung. Auch wenn ich die Zügel zur Belohnung eine Runde weggebe ist er sofort wieder da! (Ok, es gibt auch schlechte Tage , aber die lassen wir mal kurz weg 8) )

Und nun? Warten bis der Sommer kommt und ich das auch auf dem Platz im Galopp üben kann? Oder schon mal weiterarbeiten , an der Seitengängen feilen? Schulterhervor klappt gut , Schulterherein auch ein paar Tritte.

Ich habe oft bein Reiten das Gefühl , "ok , er hat jetzt alles prima gemacht...aufhören" aber so komme ich ja nicht weiter , trete auf der Stelle oder?? Zu Hüülfee :D :D
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mariscal
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Beitrag von mariscal »

Viele Pferde haben Probleme, sich unter den Reiter loszulassen. Diese Pferde löse ich an der Hand mit klassischer BA. In meinen Augen macht es keinen Sinn sich auf einen verspannten Rückenmuskel zu setzen und 45 min. dem Pferd die Muskeln zu trainieren, die wir so gar nicht haben wollen um dann, wenn ich Glück habe, noch ein paar Minuten „Gutes“ zu Reiten.
Z.B: lasse ich das Pferd so lange übertreten bis die HH ruhig, gleichmäßig und weit kreuzt. Durch die kreuzende HH wird der Hüftmuskel gedehnt. Der Hüftmuskel arbeitet mit dem langen Rückenmuskel zusammen, der nun vom Hüftmuskel ebenfalls gedehnt wird. Wenn das Pferd anfängt loszulassen, kann ich das an der Rückenaktivität sehen (die Bewegung geht bis zum Widerrist durch, der Rücken hebt sich) und das Pferd fängt an seinen Hals aus dem Widerrist heraus fallen zu lassen. Es kommt zum Kauen und Lecken, zum Abschnauben und zur mentalen und körperlichen Losgelassenheit. Das ist für mich der Zeitpunkt aufzusitzen und zu sehen, hält mein Pferd unter mir die Losgelassenheit? Wenn nicht, geht es wieder einen Schritt zurück. Das mag sich mühsam und aufwändig anhören, ist aber meiner Erfahrung nach für alle Beteiligte der einfachere, schnellere und sinnvollere Weg zum losgelassenen Pferd.
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Beitrag von Asu »

.....macht es keinen Sinn sich auf einen verspannten Rückenmuskel zu setzen und 45 min. dem Pferd die Muskeln.....
Hm , du hast Recht, aber so meinte ich es nicht.
Er geht in dieser Zeit (die ja auch schon wesentlich kürzer geworden ist :D ) nicht verkrampft , mit weggedrücktem Rücken.
Er läuft mit fallengelassenem Hals und tritt auch schön unter , aber noch nicht in Dehnung :roll: :roll: versteht ihr was ich sagen will??? Die folgt dann innerhalb der nun etwa 20 min.....
....aber Handarbeit ist eine gute Idee , werde ich heute Abend mal einbauen!!!!
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Thisbe
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Beitrag von Thisbe »

mariscal hat geschrieben:Das mag sich mühsam und aufwändig anhören, ist aber meiner Erfahrung nach für alle Beteiligte der einfachere, schnellere und sinnvollere Weg zum losgelassenen Pferd.
Ich finde nicht, daß es aufwändig klingt, es hört sich sehr sinnvoll an.
Mein Problem wäre eher die Ungeduld - will doch auch zum Reiten kommen :oops: Allerdings muß ich auch zugeben, wie ich ihn vor unserer Pause geritten bin, bringt das nicht viel Gutes :?
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