DEr LG-Zaum ist nur das Stück mit den Rädern, dem Nasen- und dem Kinnriemen. Das schnallst Du dann in eine normale Trense ein.
Von der Wirkung her ist es eine Kombi aus seitlicher Einwirkung und einer sanften auf das Genick, da sich das Rad ja bei Zug leicht dreht. Offenbar kommt das gut beim Pferd an, denn meine beiden reagieren sehr nett darauf.
Hallo Laika,
meine Stute wird nur mit Hackamore geritten-das Glücksrad ist mir persönl. zu schwamming. Sie geht Traver/Renver/SH/SV/Traversalen.
Seit sie von meinem Trainer zurück ist auch Galoppwechsel-alles mit gebissloser Zäumung.
Arbeit ist die einzige Entschuldigung für den Erfolg
Helmar Nahr (*1931)
Meiner Meinung nach geht nichts über ein passendes Gebiss. Funktioniert die Dressur mit Gebiss nicht bzw. verspannt sich das Pferd, wenn es ein Gebiss trägt, ist wohl einiges falsch gelaufen. Immerhin liegt die wichtigste Aufgabe eines Gebisses darin, das Pferd zu lösen. Mit einem Kappzaum oder anderen Alternativen kann man dies nicht 100%ig erreichen und man sieht immer wieder Pferde, die auf der Vorhand laufen, sich auf die Hand stützen oder das Genick bei Einwirkung verwerfen - ganz zu schweigen davon, dass viele Reiter mit gebisslosen Zäumungen viel härter einwirken müssen und dabei nicht gerade eine elegante Figur machen.
Besser das Pferd wieder auf durchdachte Art und Weise an das Gebiss gewöhnen und dies als "Klingelgebiss" verwenden.
Da ich die Handeinwirkung der hohen Hand nutze würde für mich ein gebissloses Reiten nicht in Frage kommen.
Allerdings habe ich schon viel mit Kappzaum und Halfter probiert und joa, es ging.
Man hat halt wenig Einfluss, wenn da Pferd zB den Kopf nach unten nimmt oder hochreißt oder man es biegen möchte.
Da gehts dann nur mit gegenhalten und ziehen- genau zwei Dinge, die ich nicht machen möchte.
Diskussionen ums gebisslose Dressurreiten gibt es ja immer wieder in Zeitschriften und es scheiden sich echt die Geister.
Sicherlich kommt es auf das Pferd und die Reiterhand drauf an.
Kann es sein, dass du (ich sage mal) à la FN viel ziehst und eine ruhige, stehende Hand hast? Vielleicht mag dein Pferd genau das nciht- aber anstelle eines Gebisswechsels würde ich dann eben auf einen Reiterhandhilfe- wechsel achten.
Longieren ist die eine Sache, Reiten die andere. Beim Longieren muss das Pferd ja auch nicht 80kg oder mehr durch die Gegend schleppen und dabei noch eine gute Figur machen.
Gegenfrage: Wie bringst du mit Kappzaum dein Pferd dazu, den Unterkiefer zu lösen und abzukauen - was, nebenbei bemerkt, das Wichtigste in der Dressur sein sollte?
Zu dem Thema ist vielleicht auch ein Blick über den Tellerrand zum Westernreiten ganz interessant. Wer die Chance hat, mal Peter Kreinberg mal bei einer Vorführung mit Bosal oder ganz ohne Zaum zu sehen, wird feststellen, dass man auch ohne Gebiss das Pferd super lösen kann!
(Sehr schön zu sehen ist das übrigens auch auf der Reiten mit feinen Hilfen-DVD von Hinrichs, wo Kreinberg kurz gezeigt wird)
Man kann das Pferd zwar nicht aktiv über das Gebiss auffordern, das Maul zum Kauen zu öffnen, aber auch gebisslos gerittene Pferden Pferde kauen und lecken sich die Lippen wenn sie sich lösen
Was ich noch gerne anmerken möchte:
Sicherlich kommt es hier auch auf den Reiter und das PFerd als Ganzes an!
Ein Pferd, das von sich aus (oder durch die Ausbildung) eine gute Aufrichtung, guten Schenkelgehorsam hat und hinzu die Hilfen gut umsetzt, wenig Flauseln im Hirn hat- das kann sicherlich gut auch bei einem gebisslosem Dressurreiten gehen; genauso wie der Reiter der, es versteht mit minimalen Hilfen sein Pferd zu führen und vielleicht keinen Ausweg aus dem alltäglichen "ziehen und zerren" findet.
Natürlich müsste man merken, dass bei Handarbeit ein lockeres Pferd zu kauen beginnt und je nach Tier auch mal zu "schnapen" beginnt und der Unterkiefer sich löst- aber ich wüsste nicht, wie ich beim Reiten eines nicht ach-so-tollen- Pferdes die Lockerheit des Unterkiefers schneller hervorrufen könnte ohne meine Handeinwirkung
Ich denke, man sollte das verwenden, was dem Pferd am besten taugt. Ich habe Pferde gesehen (z.B. Traber von der Rennbahn mit völlig desolaten Zungen), die mit gebissloser Zäumung viel losgelassener und zufriedener laufen. Das Gleiche gibt es auch umgekehrt. Ich bin mit Babyhackamore schon einen Dressurkurs mitgeritten, weil mein Pferd eine Zungenverletzung hatte. Das Gleich hilt für die Arbeit am Halsring. Ich reite dennoch ebensogerne auf Trense. Unsere Pferde kauen auf Hackmore und sogar am Halsring ab. Ich haber das Gefühl, das Abkauen ist eher eine Reaktion bei Wohlbefinden und Konzentration des Pferdes.