Josatianma hat geschrieben:Die Lösung des "Problemes" scheint zu werden, daß Doping einfach umbenannt wird.
Doping im Pferdesport
- Josatianma
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Es soll so etwas wie eine Medaktionsliste und eine Negativliste geben. Aber der Begriff Doping wird vermieden.
Liebe Grüße, Sabine
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
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lalala
na das Problem ist aber, dass sich zw. notwendiger Medi. und unfairem Sportsverhalten durchaus eine Schnittmenge bildet, denn jedes wirksame Medi. macht durchaus vom medizinischen Standpunkt aus gesehen machmal Sinn (sonst wärs ja sinnlos) kann aber auch zu anderen Zwecken sportlich mißbraucht werden.
Hierbei die "richtige", also sportlich faire und auch tiermedi. sinnvolle Abgrenzungen zu definieren ist ja das Problem.
Die Akteure hatten es ja durchaus in der Hand. Was da ans Tageslicht gekommen ist, war oft genug wider dem tiermedi. sinnvollen. Da hätte ein Startverzicht oder ein weniger an Beanspruchung besser getan. Leider ist Mißbrauch betrieben worden.
Vielleicht kommt man ja sogar allgemein zu der AUssage, dass die Anforderungen an ein Top-Pferd heute ohne zahlreiche Medi.-Zugabe nicht mehr zu schaffen sind. Dann jedoch muss das ganze Top-Turniersystem auf den Prüfstein.
Hierbei die "richtige", also sportlich faire und auch tiermedi. sinnvolle Abgrenzungen zu definieren ist ja das Problem.
Die Akteure hatten es ja durchaus in der Hand. Was da ans Tageslicht gekommen ist, war oft genug wider dem tiermedi. sinnvollen. Da hätte ein Startverzicht oder ein weniger an Beanspruchung besser getan. Leider ist Mißbrauch betrieben worden.
Vielleicht kommt man ja sogar allgemein zu der AUssage, dass die Anforderungen an ein Top-Pferd heute ohne zahlreiche Medi.-Zugabe nicht mehr zu schaffen sind. Dann jedoch muss das ganze Top-Turniersystem auf den Prüfstein.
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lalala
D´accord. Eine Null-Lösung ist aber nun mal auch keine Lösung im Sinne des Tieres. Und ein unterschiedliches Reglement auch nicht. Ein Pferd kann nicht heute okay sein (weil die Medikation vorher angemeldet wurde) und morgen nicht (weil die nationale Regelung sowas nicht vorsieht).horsmän hat geschrieben:na das Problem ist aber, dass sich zw. notwendiger Medi. und unfairem Sportsverhalten durchaus eine Schnittmenge bildet, denn jedes wirksame Medi. macht durchaus vom medizinischen Standpunkt aus gesehen machmal Sinn (sonst wärs ja sinnlos) kann aber auch zu anderen Zwecken sportlich mißbraucht werden.
Hierbei die "richtige", also sportlich faire und auch tiermedi. sinnvolle Abgrenzungen zu definieren ist ja das Problem.
Ich denke, dass der ganz große Missbrauch im ländlichen Bereich betrieben wird. Weil man nämlich weiss, dass es dort keine Dopingkontrollen gibt. Und auch dort muss man irgendwie ansetzen.Dann jedoch muss das ganze Top-Turniersystem auf den Prüfstein.
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wotilas
Wieso nicht? Entweder ist / war das Pferd behandlungsbedürftig und hat in einem Wettbewerb nichts zu suchen oder es ist ohne medikamentöse Behandlung sportfähig und kann an einem sportlichen Wettbewerb teilnehmen.lalala hat geschrieben:Eine Null-Lösung ist aber nun mal auch keine Lösung im Sinne des Tieres.
Dopingkontrollen werden auf jedem Turnier genommen, so weit ich weiß, man müsste es nur bekannter machen.
http://www.pferd-aktuell.de/TOP-FN-Serv ... FAQ.htm#11
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lalala
Einfacher Fall : Kolik, Pferd bekommt Buscopan....am nächsten Tag ists wieder fit, in 3 Wochen steht ein Turnierstart an. Warum sollte man das Pferd (welches wieder völlig fit ist) nicht starten sollen ? Die Rückstände vom Buscopan fallen aber unter verbotene Medikation und somit müsste der Turnierstart ausfallen.wotilas hat geschrieben:Wieso nicht? Entweder ist / war das Pferd behandlungsbedürftig und hat in einem Wettbewerb nichts zu suchen oder es ist ohne medikamentöse Behandlung sportfähig und kann an einem sportlichen Wettbewerb teilnehmen.lalala hat geschrieben:Eine Null-Lösung ist aber nun mal auch keine Lösung im Sinne des Tieres.
Oder es gibt eine Koppelrangelei, Pferd bekommt nen Einschuss, Medis dagegen und schnell ist alles wieder gut. Warum sollte man es nicht 4 Wochen nach dem Vorfall wieder starten dürfen ? etc pp.
Und man schaue mal auf diverse Pflege-, Futter- und Naturheilmittel. Viele Produkte enthalten verbotene Substanzen, wie z.B. das allseits bekannte Capsaicin. Ein bekannter Fahrer konnte nur durch viel Mühe und mit einigen Kosten seine Unschuld beweisen.
Zumal man international Behandlungen anmelden kann und wenn man selbiges Pferd eine Woche später in einer nationalen Prüfung reitet gilt es als gedopt (die Tücken des nationalen Reglements).
Zudem kann man 3 TA nach den Karenzzeiten fragen und man bekommt 6 Meinungen. Ich habe das gerade wieder erlebt (ging um Cortisonsalbe). Niemand kann mir sagen, ab wann ich wirklich wieder starten darf.
So ist es eben nicht. Grundsätzlich weist die FN jedem LK ein jährliches Probenkontingent zu, die Auswahl der Veranstaltungen obliegt der LK.Dopingkontrollen werden auf jedem Turnier genommen, so weit ich weiß, man müsste es nur bekannter machen.
Gerade auf den ländlichen Turnieren werden keine Dopingproben genommen (weil die kleinen Vereine das schlichtweg nicht finanzieren können. Oft bekommen die nicht mal das Medi-Kontroll-Kit mitgeschickt.) Geh mal nach einem größeren ländlichen Turnier durchs Stallzelt und schau dir mal den Müll genauer an. Da findest du ein großes Sortiment an Salben, Tabletten etc.
Ich frage mich immer (keine wirkliche Ahnung von Doping habe), ob eine Salbe in einer gewissen Dosis wirklich einen Dopingeffekt haben kann. Ich finde es ohne medizinischen Hintergrundwissen einfach komisch, dass jede kleine Salbe einen positiven Effekt haben soll und dies unter Doping läuft.
Ist man nur nicht in der Lage die Dopinggrenze (z.B. alle Beine bewußt eingeschmiert versus kleine Wunde) herauszufinden und warum ist es nicht möglich ein (unabhängigen) Tierarztatest zu bekommen wie z.B. Pferd hatte zum Datum X eine Kolik oder Wunde und mußte daraufhin mit Mittel X behandelt werden. Die Konzentration im Blut kann für x Wochen bis zu x% betragen und fällt nicht unter Doping?
Wurde dort einfach zu wenig geforscht und daher lieber die Schwarz/Weiß-Lösung gewählt? Ich finde das alles ein wenig konfus. Kann mich jemand aufklären?
LG Susi
Ist man nur nicht in der Lage die Dopinggrenze (z.B. alle Beine bewußt eingeschmiert versus kleine Wunde) herauszufinden und warum ist es nicht möglich ein (unabhängigen) Tierarztatest zu bekommen wie z.B. Pferd hatte zum Datum X eine Kolik oder Wunde und mußte daraufhin mit Mittel X behandelt werden. Die Konzentration im Blut kann für x Wochen bis zu x% betragen und fällt nicht unter Doping?
Wurde dort einfach zu wenig geforscht und daher lieber die Schwarz/Weiß-Lösung gewählt? Ich finde das alles ein wenig konfus. Kann mich jemand aufklären?
LG Susi
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lalala
Weiter gehts....nun wird scheinbar klarer warum Frau Werth gegen das Stallbuch ist...
Positive Medikationskontrolle des Pferdes Whisper, FEI suspendiert Isabell Werth
von Dr. Dennis Peiler
Lausanne/Wiesbaden (fn-press). Die Internationale Reiterliche Vereinigung (FEI) hat die Dressurreiterin Isabell Werth (Rheinberg) bis auf Weiteres von allen Turnieren suspendiert. Im Rahmen einer Medikationskontrolle am 30. Mai beim internationalen Pfingstturnier in Wiesbaden wurde bei ihrem Pferd Whisper die Dopingsubstanz Fluphenazine nachgewiesen. Dies teilte die FEI der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) jetzt mit.
"Das ist eine Katastrophe für den Pferdesport. Wir lassen uns aber von den schlechten Nachrichten nicht entmutigen und werden den eingeschlagenen Weg für einen fairen Pferdesport fortsetzen", zeigte sich FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau kämpferisch.
Die FEI hat am 25. Juni eine Anhörung angesetzt, in der das Tribunal entscheidet, ob es die vorläufige Suspendierung aufrecht erhält. Die Regelung, dass Reiter und Pferd bereits nach einer positiven A-Probe suspendiert werden, gibt es international seit Anfang 2008. Isabell Werth wird eine Öffnung der B-Probe beantragen.
Andererseits was erwarten wir denn alle vom Leistungssport? Es geht in allen Bereichen ja seit Jahren immer spektakulärer zu, der Druck ist enorm und dem Körper sind eben Grenzen gesetzt. Und wer vorne mit dabei sein will muß eben kucken, wie er diese Grenzen nach hinten verschiebt. Über den Radsport z.B. habe ich neulich einen Bericht im Radio gehört, da beklagte ein Sportler, daß er nie den Sprung nach ganz oben geschafft hat, weil er eben nicht gedopt hat und deshalb nicht so ausdauernd und leistungsstark wie die anderen war, die nachgeholfen hatten...
Liebe Grüße
Susanne
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"Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind."
Albert Camus
Susanne
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Was mich nachdenklich macht ist, dass immer wieder nur die Springreiter oder die Dressurreiter "erwischt" werden, die Zahl der Verstöße bei den Vielseitigkeitsreitern vermeintlich verschwindend gering scheint, obwohl hier die Anforderungen m.E. die höchsten sind.
Liegt das daran, dass ich schlecht informiert bin, oder haben wir in der Vielseitigkeit wirklich noch Beteiligte, die in ihrem Partner Pferd wirklich den Partner und nicht das Sportgerät sehen? Ingrid Klimke war ja auch die erste, die sofort ja sagte, als es um das Thema "offene Ställe" ging.
Liegt das daran, dass ich schlecht informiert bin, oder haben wir in der Vielseitigkeit wirklich noch Beteiligte, die in ihrem Partner Pferd wirklich den Partner und nicht das Sportgerät sehen? Ingrid Klimke war ja auch die erste, die sofort ja sagte, als es um das Thema "offene Ställe" ging.
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lalala
http://www.rp-online.de/public/article/ ... edopt.html
Laut Live-Interview mit S. Lauterbach von der FN soeben im ZDF konnte sich I. Werth, nachdem sie gestern abend über das Ergebnis der Probe informiert wurde, dies zunächst nicht erklären und forscht nun entsprechend nach, zusammen mit dem Tierarzt.
Lauterbach erklärte weiter, dass es mittlerweile - über die offiziell angesetzten Kontrollen hinaus - zunehmend zusätzliche Doping-Kontrollen auf freiwilliger Basis gäbe, für die Top-Reiter, Ställe oder Mäzene auch selbst die Kosten übernehmen. Bei der in Wiesbaden entnommenen Probe von Whisper habe es sich um eine solche freiwillige/zusätzliche Kontrolle gehandelt.
Es ist ja auch nix Neues:Susanne hat geschrieben:Andererseits was erwarten wir denn alle vom Leistungssport? ...
"Aber warum sollte man von Pferd und Reiter etwas erwarten, was es heute vermutlich im gesamten Leistungssport nicht mehr gibt: Absolute Sauberkeit? Zumal ausgerechnet der Reitsport, der in der Öffentlichkeit so hoch geachtet wird, die größte Doping-Tradition vorweist. Mit Kokain, Strychnin oder Karbolsäure geputschte Rennpferde übernahmen schon Ende des 19. Jahrhunderts jene Vorreiterfunktion, die heute eher den Herren auf Drahteseln zugeschrieben wird. Und die Gründe waren damals schon: der Ruhm. Und das Geld." (Quelle)
Und so lange es um Geld geht, wird es keinen sauberen Sport geben (behaupte ich mal).
„Hast Du nie auf einem Schimmel gesessen, hast Du nie ein gutes Pferd geritten.“ - Altpolnisches Sprichwort