Western und Klassik - Verträgt sich das?

Allgemeines rund ums Pferd

Moderatoren: Julia, dshengis

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Newton
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Beitrag von Newton »

Janina hat geschrieben:@Newton/Nicole: Speziell zu deinem "Problem":
Lässt sich das nicht schon alleine durch die Gebissunterscheidung lösen? Sprich, wenn du "klassisch" auf Trense trainierst, forderst du Anlehnung, auf Kandare/Cavecon dann eben nicht. Zumal auch ein klassischer Reiter auf blanker Kandare nicht mit "Anlehnung" reiten würde.
Stimmt, wenn mans konsequent trennt...
Und mit dem Klassiker mit blanker Kandare hast du natürlich recht!

Ich werde dem Ganzen (sprich mir und vor allem dem Pony) einfach mal ein wenig Zeit geben -auch wenn mir das immer ziemlich schwer fällt... :wink:
LG, Nicole und der Zauberer von Oz
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Laika28
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Beitrag von Laika28 »

Ahhh super! Da ist in der kurzen Zeit ja schon einiges an Infos zusammengekommen *freu* :D

Ja ich denke, ich werde das erstmal per Schulpferd ausprobieren. Vielleicht hilft mir das ja schon weiter.... das wird eine gute Idee sein.

Bzgl. Sattel - der schreckt mich auch enorm ab :oops: :roll: Genauso wie diese Cowboyhüte und Showkleidung... Aber in so einem Westernsattel mal sitzen würde ich schon ganz gern - einfach um mal "mitreden zu können" :wink:
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Wir reiten ja schon seit Jahren mit Westernsätteln, weil wir vor der Haustüre eben nur Gelände, weder Platz noch Halle haben, öfters mal 'nen Wanderritt machen und dafür die Westernsättel eben einfach bequemer sind - auch für's Pferd. Zudem haben wir vor Jahren zunächst bei einem Westerntrainer Unterricht gehabt. Dann waren wir lange bei einer Englisch-Trainerin, die aber ebenfalls Western LK1 reitet. Und nun bin ich bei DOB gelandet. :wink: Schrittchenweise haben wir uns also angenähert.

Mir kommt die Westernreitweise insoweit entgegen, als ich eben mit meinem Pferd das praktisch umsetzen will, was man sonst so trocken auf dem Viereck übt: durch's Tor: seitwärtstreibende Hilfen, Working Cowhorse: dto., mit Lasso gefangenes Rind: rückwärts, etc. Deshalb gehe ich mit Amor z. B. auch öfters Rinderkurse, auch mit Lasso an's Rind.

Andererseits will ich natürlich ein gut durchgymnastiziertes Pferd, weshalb mir die Klassik mit ihren Wegen und Ansichten sehr entgegenkommt. Das, was ich da allerdings bei manchen Westerntrainern gesehen habe, schreckte mich ab. Wir mixen also. Bislang habe ich noch nicht feststellen können, daß sich sowas nicht verträgt. Eine Traversale reitet man schließlich im Western oder im Klassischen gleich, da Pferd immer gleich Pferd ist.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
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greta j.
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Beitrag von greta j. »

Ich hab beides im Stall: meine SB/RL, die klassisch-englisch unterrichtet, und ihr Mann, der Westerntrainer ist. Normalerweise nehme ich bei ihr Unterricht, bin aber auch schon bei ihm einen Kurs mitgeritten und beide ergänzen sich super. Gut, wenn die Ausbildung dann mal etwas weiter fortgeschritten ist, kann es schon sein, dass man sich dann etwas mehr voneinander entfernt, aber v.a. in der Basis ist da nicht sooo viel um.

Ich würde es auf jedenfall ausprobieren. Verlieren kannst du nichts.

Wo ich evt. (!) ein bisschen skeptisch wäre, ist, wenn du Unterricht auf deren Schulpferden nimmst. Wenn die "so richtig" western ausgebildet sind, dann könnte ich mir schon vorstellen, dass du da aufgrund unterschiedlicher Hilfengebung (ich denk jetzt z.B. an die Zügelführung) durcheinander kommen könntest. Aber das würde ich mit der RL einfach besprechen und ggf. ausprobieren. Vielleicht reicht es aber auch aus, wenn du nur mit Wicky bei ihr Unterricht hast.
Ich würde jetzt z.B. nicht auf einem Westernschulpferd Unterricht nehmen wollen, würde mich aber jederzeit liebend gerne von unserem Westerntrainer auf meinem Pferd unterrichten lassen.
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Jarit
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Beitrag von Jarit »

greta j. hat geschrieben:Wo ich evt. (!) ein bisschen skeptisch wäre, ist, wenn du Unterricht auf deren Schulpferden nimmst. Wenn die "so richtig" western ausgebildet sind ...
Das ist ein guter Gedanke. Und zwar hatte ich in Bezug auf meine Westertrainerin auch erst überlegt, auf einem Schulpferd zu schauen, wie sie so unterrichtet. Sie hat mir aber davon abgeraten, weil es nichts bringt, wenn ich auf ihrem richtig und super western ausgebildeten Pferd die tollsten Dinge erreiten kann, die ich mit Skadi nicht umsetzen kann.
Das leuchtet mir ein.
LG
Jarit

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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Jarit hat geschrieben:wenn ich auf ihrem richtig und super western ausgebildeten Pferd die tollsten Dinge erreiten kann
Aber es ging doch drum erstmal zu kucken, ob und ggfs. wie groß ein Unterschied der Reitweisen wäre... Wenn man dann merkt, daß man wirklich ganz andere Knöpfe drücken muß, ist es doch auch eine Information. Deshalb finde ich es ja gut, das bei einem Pferd auszuprobieren, das weiß, welcher Knopf welche Reaktion erzielen soll :wink:
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
mysteria
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Beitrag von mysteria »

das "problem" ist, dass es nicht "das eine" westernreiten gibt;

erlaubt ist was funktioniert - d.h. 2 verschiedene pferde können komplett verschieden ausgebildet sein; auch zwischen den disziplinen gibt es große unterschiede in den hilfengebungen...


es ist also leider nicht pauschal möglich zu sagen, das geht, oder das geht nicht; hängt sehr vom pferd & trainer ab, also vielleicht einfach mal testen?


bezüglich der gebiss-frage; ich reite meine stute auf trense in anlehnung, auf kandare dann eben nicht :wink: das ist nicht das problem; pferde sind sehr intelligent 8)
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Jarit
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Beitrag von Jarit »

ottilie hat geschrieben:
Jarit hat geschrieben:wenn ich auf ihrem richtig und super western ausgebildeten Pferd die tollsten Dinge erreiten kann
Aber es ging doch drum erstmal zu kucken, ob und ggfs. wie groß ein Unterschied der Reitweisen wäre... Wenn man dann merkt, daß man wirklich ganz andere Knöpfe drücken muß, ist es doch auch eine Information. Deshalb finde ich es ja gut, das bei einem Pferd auszuprobieren, das weiß, welcher Knopf welche Reaktion erzielen soll :wink:
Genau das meinte meine Trainerin. Ihre Pferde sind auf bestimmte Knöpfe hin ausgebildet. Meines nicht. Wenn ihr Pferd super auf den Knopfdruck reagiert, ist das schön. Kann aber sein, dass der Weg bis dahin nicht unserer ist. Das merke ich nur, wenn ich sehe, wie sie es Pferd und Reiter beibringt. Hm, kompliziert, ich hoffe, es kommt rüber, was ich meine.

Nichtdestotrotz ist das Testen auf einem Schulpferd ein guter Anfang und verschafft einen guten Eindruck von der Trainerin. Und danach kann Laika sehen, ob sie weitere Tests mit dem eigenen Pferd haben möchte.
LG
Jarit

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Alkasar
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Beitrag von Alkasar »

Schau doch mal hier herein.
www.jagla-western-classic.de

Diese Western-Trainerin arbeitet mit Marc de Brossia. Ich habe sie reiten sehen und es war toll. Hohe Dressurlektionen mit einem mittelmäßig begabten Westerpferdchen.

Mir scheint, die Kombi funktioniert wunderbar. Viele andere machen es ähnlich. Z.B. wird auch bei P. Kreinberg beides kombiniert. Probier es einfach und höre auf dein Pferd und dein Gefühl.
„Wer nur zu seiner Freude reitet, aus Freude am Leben, aus Freude an Flur und Wald, aus Freude am Pferd, der ist ein König und ein Weiser.“ (aus: Vollendete Reitkunst, Udo Bürger, 1959)
Big Mama
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Beitrag von Big Mama »

Schönes Thema, war für mich auch mal relevant. Bin bei meinen Nachforschungen zu dem Ergebniss gekommen das speziel die altkalifornische Reitweise der Westernreiter der klassischen sehr nahe kommt. Die Ausrüstung ist halt unterschiedlich sowohl vom Pferd als auch vom Reiter. Da ich seit einigen Monaten nun im Westernsattel reite muß ich allerdings gestehen das ich mich nach meinem Dressursattel zurück sehne. Ich komme vor allem mit den Steigbügeln und den Fendern ( Steigbügelriemen) nicht zurecht. Ich finde sie schieben die Beine nach vorne und ich kämpfe ständig dagegen an. Die Trensen find ich klasse weil nur das nötigste dran ist, die Gebisse sind sehr dünn und leicht-sie stören am wenigsten im Maul.( Für die Tierschützer noch mal die alte aber wahre Leier: Das Gebiss ist immer so scharf wie die Hand des Reiters)

Ich würde den Unterricht ausprobieren allerdings auf meinem Pferd, dazu ein eingehendes Gespräch was ich möchte und ob es machbar ist. Auf einem ausgebildetem Westernpferd Unterricht zu nehmen um die Reitlehrerin zu testen halte ich für wenig Sinnvoll. Vermutlich verstehen da Pferd und Reiter nur Bahnhof :P
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Pegasus
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Beitrag von Pegasus »

Seit ca 10 Jahren reite ich eine Stute die von der Besitzerin Western (also auch mit Westernsattel) und von mir klassisch im Dressursattel geritten wurde - die Kleine wußte immer wie sie zu reagieren hat wenn der entsprechende Sattel drauf war. Seit 5 Jahren reite ich sie auch Western - ist einfach mehr ihr Ding.
Es gibt in der Westernreitweise verschiedene Lager, die Einen reiten mit Bein , die Anderen ohne Bein, der eine läßt unters Gewicht des Reiters treten, der Andere vom Gewicht weg. Da muß man seine Erfahrungen machen und rausfinden wer zu einem paßt.
Western paßt meiner Meinung nach zu Klassik. Seit einigen Jahren (ich glaub es werden 3) reite ich einen Friesen und es klappt gut. Wäre das Westernreiten zu anders käme ich ja nicht mit ihm zurrecht ! Oder?
Mit dem Friesen reite ich bei einem sehr guten "FN Reitlehrer", aber auch bei einem "Barock-Trainer" und ich lese mich quer durch die gesamte Reiterliteratur und picke für mich das Wichtige raus. Ich denke man kann von Allen was lernen, vor Allem wenn man offen ist und nicht nur eine Methode oder einen Trainer als unanfechtbar und als den Einzig Wahren hinstellt!
Ausprobieren ! Das Bauchgefühl und das Popometer sagt schon ob´s paßt ! :)
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Klara
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Beitrag von Klara »

Ich bin über eine Westernreiterin zur klassischen Reitkunst gekommen.

Sie hat mich zum Nachdenken und Nachlesen angeregt. Seit dem arbeite ich mit ihr auch weiter. Anfangs haben wir mit meiner Klara viel Kommunikationstraining und Bodenarbeit gemacht. Seit kurzer Zeit fahre ich zu ihr hin, um auch das Anhängerfahren und das Reiten auf anderen Plätzen zu trainieren.
Sie kann mir zur Gymnastizierung und auch zum Umgang im Allgemeinen echt gute Tips geben.
Hier bei uns in der Gegend finde ich sonst keine Trainer, die sich mal auf andere Methoden einlassen. Man wird nur leise belächelt.
Fuchsstute
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jap

Beitrag von Fuchsstute »

genau :D
ich reite klasssich nach Anja Beran und unsere Tochter western,aber wenn sie mein Pferd reitet klappt das wunderbar :)

viel mit Gewicht und weg vom Bein, so ist das bei uns :)


l.g.
Reiten ist erst dann eine wahre Freude,wenn du durch eine lange Schule der Gedult, der Feinfühligkeit und der Energie gegangen bist, die dir das Pferd erteilt.

Rudolf G. Binding
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Stef
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Beitrag von Stef »

ich habe Gleichgesinnte gefunden :D

ich wurde/werde mit meiner Mischmaschreiterei auch immer blöd angeschaut und belächelt, weil mein Pferd auch am losen Zügel rund läuft und nicht immer mit den Beinen hacke - ich aber einen Dressursattel habe :roll:
Mein Pferd ist als Pferd eine Katastrophe, aber als Mensch unersätzlich (Johannes Rau)
Lala
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Wohnort: Bei Bern (Schweiz)

Beitrag von Lala »

Stef hat geschrieben:ich habe Gleichgesinnte gefunden :D

ich wurde/werde mit meiner Mischmaschreiterei auch immer blöd angeschaut und belächelt, weil mein Pferd auch am losen Zügel rund läuft und nicht immer mit den Beinen hacke - ich aber einen Dressursattel habe :roll:
Naja, da spricht ja eh nur der Neid, dass es auch harmonisch geht :D
Kenne so doofe Sprüche zu genüge :? So nach dem Motto: "Hach dein Pferd ist ja so brav, aber du hast ja auch nur ein Freiberger, mein Ach-So-Tolles Sportpferd ist da halt ganz anders..." (mölicherweise würde ja etwas mehr Konsequenz und Zuwendung auch beim Sportpferd funktionieren oder fehlen da die richtigen Knöpfe dafür?)
oder "das sieht bei euch so leicht und harmonisch aus, aber du reitest ja auch nicht richtig Dressur" (aha, wie nennt man das denn sonst *kopfkratz* , aber gut mein Pferd geht auch am losen Zügel, hat die Nase meist vor der Senkrechten und nicht an der Brust, wird also wirklich keine Dressur sein :P)
[Sorry fürs OT]
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